Im Test:
Zurück in die Zukunft
Klar, dass sie versucht der Sache auf den Grund zu gehen und die Rädelsführer zur Strecke zu bringen. Bei ihren Recherchen trifft Neptune sowohl auf neue Gesichter wie die verschlafen sadistische Plutia als auch auf viele alte oder besser verjüngte Bekannte. Bis zu sieben Gefährtinnen kann die in der Zeit zurück Gereiste jederzeit ins Schlepptau nehmen, um auch kämpferischen Auseinandersetzungen gewachsen zu sein.
Zug um Zug
Natürlich können sich CPU-Charaktere auch wieder verwandeln, um vorübergehend veränderte Statuswerte und Fähigkeiten auszunutzen. Die möglichen Verwandlungsformen lassen sich dabei einmal mehr individuell modifizieren - optische Individualisierungen via Bildimport inklusive. Auch an den Kombos darf wieder persönlich Hand angelegt werden.
Wiederaufbereitete Tristesse
Bezüglich Quest- und Leveldesign würde man hingegen lieber den Entwicklern ein paar Ratschläge mitgeben. Die sterilen, schablonenhaften Spielumgebungen sind zwar etwas ansehnlicher und organischer geworden, bieten aber nach wie vor kaum ernst zu nehmende Erkundungs- oder Interaktionsmöglichkeiten und ruckeln trotz freiwilliger Dateninstallation zum Teil gewaltig.
Bissiger Humor
Dabei hat man bei den mit zynischen Anspielungen und Seitenhieben auf die Spielindustrie gespickten und oft auch selbstironischen Dialogen doch auch jede Menge Einfallsreichtum an den Tag gelegt. Der Humor ist sogar wieder deutlich bissiger als im eher zahmen zweiten Teil. Egal ob Microsoft, Nintendo, SEGA oder Sony, Retro-, Hardcore- oder Casual-Gamer - jeder bekommt sein Fett weg.
Zwar werden auch wieder regelmäßig platte Sprüche geklopft und voyeuristische Klischees bedient,
Die meiste Zeit wird aber einfach nur verbal herumgebitcht und sich gegenseitig aufgezogen. Die komplett von Dialogen getragene Rahmenhandlung hätte allerdings etwas weniger langatmig serviert werden können, da der Spielverlauf auch ohne ständiges Geplapper schon recht zäh ausfällt. Ein Grund dafür ist das öde Missionsdesign: Sammle dies, töte das, erbeute jenes - und das immer und immer wieder, nur damit sich die Einflussbereiche der auftragsgebenden Lager im Konsolenkrieg zu verändern.
Solides Fundament
Dabei sind Charakterentwicklung und Individualisierungsmöglichkeiten gar nicht mal von schlechten Eltern.
Darüber hinaus können auch spielinterne Erfolge verdient, Kolosseumskämpfe bestritten, Quize absolviert und unzählige Enzyklopädien gewälzt werden. Auch das Festigen von Beziehungen oder Experimentieren mit unterschiedlichen Gruppenformationen sorgt für Motivation. Mit dem Aussenden von Scouts gibt es sogar ein neues Feature, das einem nicht nur bei Sammelarbeiten unter die Arme greifen, sondern auch neue Orte erschließen oder bekannte vorübergehend verändern kann.
Fazit
Auch das mittlerweile dritte Hyperdimension Neptunia leidet noch immer an den selben Gebrechen wie seine Vorgänger: Quest- sowie Leveldesign sind unglaublich öde und wiederholungsanfällig, der Spielverlauf extrem zäh, Technik und Inszenierung völlig veraltet. Dass es auch dieses Mal nicht einmal für deutsche Untertitel gereicht hat, mag man mittlerweile gewohnt sein. Aber selbst die wahlweise englischen oder japanischen Sprecher kommen viel zu selten zum Einsatz. Zumindest hat der Humor wieder etwas mehr Biss als im diesbezüglich schwächelnden zweiten Teil und auch in punkto Spielgrafik und Benutzerführung sind durchaus Fortschritte zu verzeichnen. Charakter- und Beziehungspflege sowie Angriffs- und Outfit-Basteleien wissen wie gewohnt zu motivieren und mit dem interaktiven Scout-System hat man sogar ein gelungenes neues Feature am Start. An Atmosphäre, Abwechslung und Spielwitz mangelt es aber nach wie vor.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation3
Die Parodien haben wieder mehr Biss, doch der Spielwitz bleibt blass.
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