PS3-Besitzer müssen vor Spielbeginn eine 4,6 Gigabyte belegende Zwangsinstallation über sich ergehen lassen. Die Ladeunterbrechungen sind aber trotzdem zahlreich und zehrend. Xbox-User bestimmen hingegen selbst, ob sie von Disk oder Festplatte spielen wollen, vermissen dafür aber eventuell die Option auf stereoskopische 3D-Darstellung, die wiederum der Sony-Konsole vorbehalten ist. Ansonsten gibt es jedoch keine nennenswerten Systemunterschiede.
Lost in Translation
Der Anime-Look weiß bis auf gelegentliches Konturenflackern zu gefallen.
Grafisch wird authentisches Anime-Flair geboten, wobei die Darstellung besonders feiner Konturen wie Falten oder Nähte nach wie vor mit unschönem Geflacker zu kämpfen hat. Ebenfalls unverbessert präsentiert sich die völlig asynchrone englische Tonspur, deren teils um mehrere Sekunden versetzter Einsatz nicht nur ungemein dilettantisch wirkt, sondern auch wertvolle Atmosphärepunkte verspielt.
Zum Glück kann man auch auf akkuraten japanischen Originalton umstellen, muss dann aber ohne entsprechende Sprachkenntnisse selbst bei Kampfhandlungen auf die deutschen Untertitel schielen, um nichts zu verpassen. Die Übersetzer haben dabei aber immerhin gute Arbeit geleistet und sogar Reimformen berücksichtigt. Vielleicht wäre es nicht nur im Hinblick auf die jüngeren Fans sogar mal an der Zeit, sich an eine deutsche Vertonung zu wagen. Die musikalische Untermalung verdient ebenfalls Lob und überzeugt auch in eher ruhigen Momenten mit sehr gefühlvollen Klängen.
Bewährte Rezeptur
Das auf Timing und Energieverwaltung setzende Kampfsystem blieb nahezu unverändert.
Am eingängigen Kampfsystem hat sich kaum etwas geändert. Energieverwaltung (Chakra) und Timing stehen noch immer im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen. Es gibt nach wie vor nur eine Angriffstaste, mit der man charaktertypische Kombos ausführen kann. Ein Auswendiglernen von Move-Listen wird dadurch auf ein Minimum reduziert. Selbst die wichtigsten Spezialangriffe sind charakterübergreifend einheitlich, so dass man schnell ins Spiel findet und spektakuläre Manöver vom Stapel lassen kann, solange man clever mit seiner Energie haushaltet und den richtigen Zeitpunkt abwartet.
Stupides Tastenhämmern ist dank gezielter Kontermöglichkeiten, einfacher Blocks und schneller Positionswechsel nur selten von Erfolg gekrönt, so dass die Kämpfe trotz simpler Grundmechanik nie zu plumpen Schlagabtäuschen verkommen. Geübte Spieler verkürzen und verlängern geschickt den Abstand zum Gegner, brechen Blocks, sammeln gezielt Energie und greifen im richtigen Moment auf ausgewählte Hilfs-Charaktere oder mitgeführte Kampfobjekte zurück. Auch Sprünge, schnelle Sprints, Würfe, Verwandlungen und der Einsatz von Distanzwaffen sind erlaubt.