Test: Dyad (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Publisher: -
Release:
kein Termin
12.11.2012
Erhältlich: Digital (Steam, GOG), Entwicklerseite
Spielinfo Bilder Videos
Schlichtes Design, viele Ideen

Die rosa glühende Zipline funktioniert wie ein Beschleunigungsfeld.
Die rosa glühende Zipline funktioniert wie ein Beschleunigungsfeld.
Auf den ersten Blick sehen die Fantasiewesen schlicht aus – vor allem im Vergleich zum technisch-organischen Detailüberfluss in Child of Eden. Einige Grafikfilter sorgen aber auch in Dyad dafür, dass sich auf dem Bildschirm ein ansehnliches Farbenspiel entfaltet. In den schnellsten Levels bin ich sogar dankbar für das schlichte Design, denn so erkenne ich potenzielle Gefahren früher.

Analog zu den Regeln werden auch die Aufgabenstellungen immer vielschichtiger. Zu Beginn muss ich lediglich möglichst schnell ans Ziel kommen, lange überleben, eine Höchstgeschwindigkeit überbieten oder eine bestimmte Anzahl von Gegner-Pärchen erwischen. Später ist eine geschickte Kombination der Fähigkeiten gefragt. Dazu gehört auch der Lanzenstoß, mit dem ich kurze Zeit lang wie ein Berserker durch meine Feinde schieße. Den Sprit für die Attacke lade ich auf, indem ich markierte Gegner streife. Habe ich einen mit meinem Leuchtstrahl getroffen, breitet er seine Flügel aus und ich kann ein wenig Energie „ernten“, indem ich haarscharf an ihm vorbeigleite.

Keine Zeit für Raum

Wie ein Manta-Rochen: Breitet ein Gegner seine Flügel aus, kann man hinüber gleiten und Boost-Energie sammeln.
Wie ein Manta-Rochen: Breitet ein Gegner seine Flügel aus, kann man hinüber gleiten und Boost-Energie sammeln.
Für Dramatik sorgt auch der experimentelle Soundteppich. Je nach Geschwindigkeit, Lebensenergie und anderen Faktoren plätschern die Synthie-Sounds entspannt vor sich hin oder schwellen bedrohlich an - bis hin zu einem furiosen Finale, welches an einen Hornissenschwarm oder ein ganzes Orchester wild fiedelnder Streicher erinnert. Schade, dass statt 5.1-Surround nur Stereo-Sound ausgegeben wird. Die räumliche Abmischung wirkt dadurch enttäuschend flach und bassarm. Laut Entwickler Shawn McGrath wurde bewusst auf 5.1 verzichtet. Die räumlich verzögerten Töne würden einige der präzise komponierten Mehrklänge durcheinanderbringen, was eine gelungene 5.1-Abstimmung sehr zeitaufwändig gemacht hätte.

Wer nach rund drei Stunden die gewöhnlichen Levels gelöst hat, kann sich in jedem davon an einer knackigen, leicht abgewandelten Herausforderung versuchen, um Trophäen abzustauben. Zusätzlich darf man in einer dritten Missions-Variante an ein paar Bildfiltern herumspielen oder man versucht sich an der Punktejagd. Passend zum Arcade-Konzept gibt es weltweite Bestenlisten mit einem Filter für Freunde. Einen Mehrspielermodus oder spezielle Freundes-Herausforderungen wie in Forza Horizon haben sich die Entwickler aber gespart.

Kommentare

4P|Jan schrieb am
Stimmt.Es ist wirklich erstaunlich, wie gut Rez gealtert ist, einfach zeitlos schönes Design.
maho76 schrieb am
endlich mal wieder was zeitloses von der optik her. ich stehe auf diese digitale simplifizierung, schon rez hat mit seiner anfang-80er-experimental-polygon-optik was besonderes dargestellt, das man in 20 jahren noch genauso spielen kann wie vor 10, echtes DESIGN eben.
rez war der grund warum ich mir nochmals eine dreamcast geholt habe, dyad wird wohl der grund sein mir dann doch noch eine PS3 anzuschaffen, falls es nicht auf PC erscheint.
cool.
4P|Jan schrieb am
papperlapapp hat geschrieben:3d mode?
Stereoskopisches 3D wird leider nicht untstützt. Wäre bei der Geschwindigkeit aber auch ein ziemlicher Overkill... Das Gehirn wird so schon ziemlich krass malträtiert. ;)
superboss schrieb am
Das Ganze mit COE Optik würd ich mir sofort kaufen. So muss ich mal schauen, ob wirklich der für mich wichtige Erlebnis- oder Experimentiercharakter gegeben ist. bin nämlich kein Highscore spieler oder sowas in der Art.
schrieb am