Test: Drakengard 3 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
21.05.2014
Spielinfo Bilder Videos
Alles im Griff?

Per Zielfixierung kann man sich auch auf bestimmte Gegner konzentrieren, was bei besonders großen oder schnellen Widersachern jedoch immer wieder für Chaos sorgt, da die Kamera meist viel zu nah an einem dran klebt und manuelles Nachjustieren bei mehreren Gegnern zwangsläufig zu ungewollten Zielwechseln führt. Auch genaue Sprünge sind aufgrund der nahen Perspektive oft heikel - vor allem wenn die Zeit knapp oder die Abgründe bodenlos sind. Ansonsten ist die Steuerung aber angenehm handlich und schnörkellos.

Zeitdruck gibt es aber ohnehin nur in optionalen Nebenmissionen, die man nach und nach parallel zur Handlung freispielen sowie beliebig oft wiederholen kann. Neben einmaligen Sachprämien und zusätzlichen Erfahrungspunkten, stellen diese Kurzeinsätze aber vor allem eine gute Möglichkeit dar, um die durch Waffen-, Material- und Upgrade-Käufe meist viel zu schnell geplünderte Kriegskasse wieder aufzufüllen. Aufgerüstete Waffen werden aber nicht nur stetig stärker und komboreicher, sondern oft auch größer und schwerer, was durchaus auch negative Auswirkungen wie verminderte Angriffsgeschwindigkeiten mit sich bringen kann.

Hässliches Entlein

Auch der Humor kommt trotz düsterer, sadistischer Grundstimmung nicht zu kurz. Die englische Sprachausgabe ist dabei solide, die musikalische Untermalung hörenswert. Grafisch kann das brachial inszenierte Gemetzel hingegen weniger überzeugen. Vor allem direkt nach dem pompösen Render-Intro sorgt die via Unreal-Engine aufgetischte Spielgrafik für Ernüchterung.
Dank Drache Mikhail kann man gelegentlich auch aus der Luft angreifen - Kamera und Technik lassen allerdings oft zu wünschen übrig.
Dank Drache Mikhail kann man gelegentlich auch aus der Luft angreifen - Kamera und Technik lassen allerdings oft zu wünschen übrig.
Egal wie viel Blut man auch auf den Bildschirm spritzt, die blassen und grobschlächtigen Kulissen wirken wie Relikte aus längst vergangenen PS2-Zeiten. Auch viele der Effekte muten geradezu antiquiert an. Hinzu kommt eine von Rucklern und Tearing geplagte Bildrate sowie trotz reiner Download-Fassung zehrend lange Ladezeiten.

Neben einer physischen Veröffentlichung auf Blu-ray wie in Japan und den USA hat man sich leider auch eine deutsche Lokalisierung gespart, während es japanischen Originalton nur als DLC gegen knapp fünf Euro Aufpreis gibt. Einzig Käufer der limitierten, aber ebenfalls disc-losen Collector's Edition werden dafür nicht extra zur Kasse gebeten. Französische Untertitel gibt's hingegen überall für lau - eine wirklich kuriose Sprach- und Release-Politik...


Kommentare

4P|Jens schrieb am
Eirulan hat geschrieben:@4P:
Ein Video-Fazit wird's wahrscheinlich keins geben? ;)
richtig gemutmaßt ;)
Eirulan schrieb am
PC Version ist keine geplant...
@4P:
Ein Video-Fazit wird's wahrscheinlich keins geben? ;)
tobi19823 schrieb am
Das klingt alles schonmal Interessant. Aber ich würde noch gerne wissen wie lange es ungefähr dauert bis man durch ist und ob es ausreichenden Wiederspielwert gibt. Dabei meine ich aber nicht so Gedöns wie unterschiedliche Storys oder Rollenspielelemente. Nichtmal ein "New Game+" brauche ich (wobei sowas schon oft recht nett sein kann).
Mich interessiert ob das Gameplay noch weitere Durchgänge rechtfertigt. Zum Beispiel habe ich in EA Skate 2 bis jetzt an die 50 Stunden verbracht und spiele es immer wieder gerne. Wobei ich noch nicht die Throwdowns und Hall of Meat Challenges gemacht hab...
Wobei das ja nicht wirklich "durchspielbar", sondern nur abschließbar ist.
Oder Burnout Paradise wo ich bis jetzt zweimal meinen Spielstand gelöscht hab (immer nachdem ich die Platinautos ne Zeit hatte) um nochmal neu anzufangen (PC Version seit Release) und wo mittlerweile weit über 200 Stunden drin stecken.
Oder, was in diesem Fall wohl besser passt, Painkiller (den ersten Teil, auch recht kurz nach Release geholt) das ich immer wieder anwerfe. Da stecken wohl insgesamt noch mehr Stunden drin, hab ich aber ja schon seit ein paar Jahren ;-)
Kurz: Wie lange macht das Spiel Spaß?
Und gibt es eine PC-Version oder ist eventuell eine geplant? Ich hab zwar eine PS3, aber den PC ziehe ich dennoch vor.
Eirulan schrieb am
Quidac hat geschrieben:...na hat glück, da gibts schon ein patch, wie man hört ... der soll auch die framerate-einbrüche begrenzen. ...
Bei mir (US Disc Version) hat das Spiel gleich beim ersten Start einen Patch auf 1.01 gezogen (165 MB) - ist das der Patch, den du ansprichst?
Evtl. erklärt das auch, wieso mir die Framerate bisher nicht wirklich arg negativ aufgefallen ist.
Quidac hat geschrieben: man selbst kann da nicht viel wählen - nur welche 2 (der 4 nach und nach "freigeschalteten") im kampf ziemlich nutzlosen disciple man in die mission mitnehmen will.
Ich sehe die Begleiter denn auch eher als Dialoggeber an, denn als wirkliche Hilfe. Im Kampf sind die tatsächlich nicht wirklich zu gebrauchen :)
Zum Spiel selber:
Ist genau das, was ich erwartet habe: Top Chars, Top Dialoge, Super Soundtrack, durchwachsene Technik, gute Kampfmechanik, Ärger mit der Kamera. Wenn man bereit ist, über die technischen Probleme hinwegzusehen, kann man viel Spass mit dem Game haben
johndoe827318 schrieb am
Schade, aber danke für die Antwort (ja, ich gehöre zu der aussterbenden Rasse, die tatsächlich Wert auf (gescheite) Romanzen in RPGs legt und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass Spieletester sich mal angewöhnen, diesbezügliche Infos in einem Halbsatz ihres Tests abzuhandeln^^; ).
schrieb am