Braaiiins!
Um es kurz zu machen: Ja – zumindest die PS4-Umsetzung ist EA genauso gut gelungen wie das Original für die Xbox One. Als ich ein paar Matches lang als Zombie durch die Hecken hinkte, kam sofort wieder die gleiche glorreiche Schadenfreude auf. Entweder reißt man sich als im Battlefield-Stil eine Reihe von Gärten unter den Nagel oder verteidigt sie als Erbsenkanone, Scharfschützen-Kaktus oder mit einem der anderen modifizierbaren Superpflanzen. Auch andere Modi wie das klassisch Team-Deathmatch sowie der kooperative Verteidigungs-Modus gegen eine Horde von KI-Gegnern ist wieder dabei. Genauere Infos zu Ablauf und Feinheiten des Comic-Gemetzels gibt es
im Test des Originals – in diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die systemspezifischen Unterschiede.
Grafisch hat sich auf der PS4 so gut wie nichts getan: Die quietschenden Pflanzenkrieger wuseln genauso putzig und flüssig animiert durch die knallbunten Beete wie auf der Xbox One; die Bildrate bleibt stets bei stabilen 60 Bildern pro Sekunde. Mit der Pracht eines
Battlefield 4 kann die Kulisse nach wie vor nicht konkurrieren, trotzdem gibt es für ein Spiel im Comic-Design verhältnismäßig viele Details zu entdecken. Die Nase vorn behält nach wie vor die Fassung für den PC: Dort sieht die Kulisse vor allem am Horizont dank besserem Anti-Aliasing noch eine Deut sauberer aus – auf der PS4 sind dagegen noch kleine Pixel an den Kanten zu erkennen. Im Gegensatz zur PC-Version ist auf der PS4 aber der ausgelagerte Splitscreen-Modus für zwei Spieler an Bord, den es sonst nur auf der Xbox One gibt. Dort können sich allerdings nur zwei Spieler lokal in der Gartenverteidigung gegen KI-Zombies versuchen. Auf der PS3 fehlt diese Spielvariante.
Stiefmütterliche PS3-Umsetzung
Der Zombie-Wissenschaftler beamt sich übers Schlachtfeld und stellt nützliche Heilbrunnen auf.
Die PS3-Version fällt technisch ähnlich schwach aus wie auf der Xbox 360: Das Gebotene bleibt zwar erträglich, im Vergleich zu grafischen Highlights wie dem Multiplayer von
Uncharted 3 wirkt es aber ziemlich hässlich. Das ständige starke Tearing von der Xbox 360 tritt diesmal zum Glück nicht auf, die Texturen laden allerdings genau so langsam nach - vor allem in den ersten Matches auf einer Karte. Insgesamt wirken Details und das Gesamtbild noch ein wenig unsauberer als auf der Xbox 360. Auch die nur rund 30 Bilder pro Sekunde strapazieren die Augen ein wenig – vor allem, wenn man kurz vorher die flüssige PS4-Fassung gespielt hat.
Ein Vorteil beider PlayStation-Fassungen ist der gestiegene Umfang: Hier bekommen die Käufer von Beginn an sämtliche Inhalte, welche auf PC und den Xboxen kostenfrei nachgereicht wurden. Dazu gehört z.B. der Modus Abschuss Bestätigt oder der Kampf um die Zwergen-Bombe. Auch die Balance der im Spiel verdienten Punkte im Verhältnis zum Preis der Bonus-Tütchen wirkt hier von Beginn an motivierender. In ihnen stecken Figuren- und Waffen-Upgrades sowie die nur begrenzt zur Verfügung stehenden KI-Krieger und Geschütze, die einem in der Schlacht aushelfen.
Vorerst keine Extras gegen Echtgeld
Ein kleines PlayStation-exklusives Extra sind Verkleidungen aus Ratchet & Clank und Sly Cooper.
Auf den übrigen Systemen wurde der Echtgeld-Einkauf der Wundertüten erst einige Monate nach Spielstart eingeführt – vielleicht wollte man die Spielergemeinde nach dem Image-Desaster von EAs Free-to-play-Gurke
Dungeon Keeper nicht noch weiter erzürnen. Auf PlayStation 3 und 4 scheint der Publisher eine ähnliche Strategie anzuwenden: Momentan gibt es im Shop noch keine Extras für Echtgeld. Wer das Spiel noch komplett frei von Pay-to-win-Einflüssen erleben möchte, sollte also möglichst früh zuschlagen. Die käuflichen Extras wirken sich aber zum Glück in den anderen Fassungen nur leicht auf die Gewinnchance aus. Der Netzcode und die allgemeine technische Performance sind EA diesmal offenbar gut gelungen: Lags, Abstürze oder Ähnliches haben wir bisher nicht erlebt.