Test: Dare to Fly! (Musik & Party)

von Dieter Schmidt



Dare to Fly! (Musik & Party) von Gameshastra
Dare to Fly!
Entwickler:
Publisher: -
Release:
01.07.2013
Spielinfo Bilder Videos
Als Vogel durch die Lüfte fliegen, mit einem präzisen Flügelschlag des Move-Controllers durch den goldenen Ring hindurch und sich kugeln vor Lachen – das ist die Tagträumervision der indischen Entwickler Gameshastra. Unter der Testlupe ist Dare to Fly! allerdings eine Bruchlandung ohne Sicherheitsgurte.

Ein Strauß im Sturzflug

Video
Der Trailer verdeutlicht die visuelle Bruchlandung.
Worum geht es?  Ein Strauß muss mit Hilfe von Geschwindigkeitsschüben durch Ringe hindurchfliegen und eine Punktlandung hinbekommen. Das Problem: Bestückt mit zwei Move-Controllern, die man wie zwei Flügel seitwärts von seinem Körper hält, gibt man sich der Lächerlichkeit seiner Kollegen preis. Im heimischen Wohnzimmer kann das vielleicht mit dem richtigen Alkoholpegel für ein paar kurze Lacher sorgen – nüchtern nicht. Dabei verleiht die Steuerung dem Spiel alles andere als Flügel: Mit einer merkbaren Verzögerung zwischen Move-Controller und Straußbewegungen flappt der Laufvogel durch die afrikanische Savanne, verpasst deswegen immer mal wieder Ringe und will partout nicht die exakte Neigung meiner „Leuchtdildos“ wiedergeben. Hier liegen Welten zwischen der exakten Tischtennis-Steuerung eines Sports Champions und diesem Murks. Zudem ist es egal, ob man mit dem rechten oder dem linken Arm flattert: Der Strauß schlägt stets mit beiden Flügeln synchron, was eine Richtungssteuerung per Flügelschlag blockiert.

Thermik terminiert

Power-Ups sind viel zu mächtig und vermiesen den theoretischen Spaß mit dem Haushalten der Energie.
Power-ups sind viel zu mächtig und vermiesen den theoretischen Spaß mit dem Haushalten der Energie.
Ohne Aufwind schweben die restlichen Fakten gen Abgrund: Die Hatz auf die Ringe wird wahlweise durch schwebende Fische oder Babys erweitert, vorbeifliegende Kraniche behindern die Flugbahn oder nehmen die Sicht, Krokodile lauern im Wasser und Vulkane spucken Feuer. Und das ist alles so unkreativ inszeniert, als hätten Spatzenhirne ihre Ideen vom Zaun geträllert. Wenn schon die Steuerung versagt, die ohne Move-Gefuchtel mit der Sixaxis-Funktion des Controllers immerhin etwas besser funktioniert, so könnte das Haushalten mit der Energie theoretisch ein wenig Spaß versprechen. Jeder Flügelschlag verbraucht Stamina, die nur über den Durchflug von Energiewolken aufgeladen werden kann. Sinkt der Stamina-Wert auf null, stürzt unser Vogel ab. Dank Power-ups wie Helikopter, Gleiter, Raketen und Jetpack kommt man aber praktisch nie in Engpässe. Auch die Punktlandung mündet stets in einer Bullseye-Wertung. Kreative Erweiterungen, wie zum Beispiel der Abwurf von Vogelscheißbomben zum Ausschalten von Feinden oder Sekundärzielen auf dem Boden, sucht man vergebens. Nein. Vogel, Fliegen, Ringe, Landung. Ich habe fertig.

Geht ja Kranich

Und dann sind da noch die Ladezeiten, die sogar bei einem Neustart des Levels auftauchen, wobei die karge Umgebung die Ästhetik eines gerupften Huhns besitzt. Jedes Smartphone der letzten Generation könnte grafisch bessere Abbilder der Kampagnenstopps Afrika, Nordpol sowie dem Grand Canyon auf den Bildschirm zaubern – und wesentlich schneller laden. Und auf die lieblosen Herausforderungsmodus will ich gar nicht eingehen.

Kommentare

Kibato schrieb am
Das landet nicht in meinem Regal.
:mrgreen:
AkaSuzaku schrieb am
4players hat geschrieben:Das geht ja Kranich!
Das Wortspiel ist wahrscheinlich noch kreativer als das Spiel. :lol:
schrieb am