Himmelskrieger nach Maß
Renya und Lilliel beginnen zwar jeden Einsatz wieder auf Stufe eins, Ausrüstung und Grundwerte werden dennoch stärker.
Auf persönlichen Schachbrettern können Felder und Energiequellen entriegelt, Belohnungen kassiert, Werte- und Ausrüstungsboni platziert sowie verstärkende Energieströme dirigiert werden, um immer größeren Herausforderungen gewachsen zu sein. So lassen sich nicht nur Renya, sondern auch seine Begleiter sehr flexibel formen. Auch deren Ausrüstung lässt sich individuell verstärken und miteinander kombinieren. Dabei sollte man aber nicht nur Attributsverbesserungen, sondern auch die damit verbundenen Fertigkeiten beachten. Jedes Ausrüstungsteil stellt seinem Träger nämlich spezielle Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung, die später im Kampf eingesetzt werden können.
Dazu zählt nicht nur der Einsatz verschiedener Hieb-, Stich- und Schusswaffen, sondern auch das Aktivieren unzähliger Spezialmanöver. Da zieht man per Enterhaken Gegner zu sich heran, düst mit patentiertem Prinny-Triebwerk flammenspeiend über sie hinweg oder stüzt sie mit Sporen aus dem aufgesetzten Pilzhelm ins Verderben. Die Möglichkeiten sind ähnlich schräg wie die Ausrüstungsobjekte, die von Panzerchassis-Schuhen über vor den eigenen Kopf gebundene Lockkarotten bis hin zu Rucksäcken voller aggressiver Fledermäuse reichen.
Zug um Zug
Die Kämpfe in den zufallsgenerierten Labyrinthen laufen traditionell rundenbasiert ab. Bewegt sich der Spieler, bewegen sich anschließend auch alle Gegner, verharrt man an Ort und Stelle, steht auch alles andere still.
Sämtliche Aktionen in den Dungeons sind rundenbasiert - erst wenn Renya etwas unternimmt, kommt Bewegung ins Spiel.
Ist man am Zug, kann man sich entweder bewegen, angreifen, ausrüstungsspezifische Fertigkeiten oder mitgeführte Gegenstände einsetzen, sich verwandeln oder seinem nach verschiedenen Verhaltensregeln agierenden Begleiter spezielle Anweisungen geben. Je nachdem wen man gerade im Schlepptau hat, können Wunden geheilt, Hunger gestillt, Energiereserven aufgefrischt, vorübergehende Stärkungen gewährt oder Spezialangriffe entfesselt werden.
Zudem kann man Gegner, Verbündete und andere Objekte in Reichweite hochheben, herumtragen und werfen. Darüber hinaus gibt es auch ortsspezifische Interaktionsmöglichkeiten wie Förderbänder, Katapulte oder Schiffsschrauben. Die Schauplätze sind durchaus abwechslungsreich und warten mit individuellen Strukturen wie Fluchten vor heranrückenden Nebelwänden, dreidimensionalen Gravitationswürfeln oder in ständiger Bewegung befindlicher Plattformen auf. Auch bei den Bosskämpfen war man um spielerische Vielfalt bemüht.
Das Erkunden der kompakten, isometrischen Rasterwelten gestaltet sich auf Dauer dennoch recht eintönig. Die verpixelten Figuren wirken wie aufgeblasen, die Kulissen geradezu museumsreif. Dennoch dringt man bereitwillig immer tiefer in die virtuellen Wunschwelten vor, um stärker zu werden und mehr über seine ungewöhnliche Situation zu erfahren. Die englischen Sprecher machen dabei einen ausgezeichneten Job und untersteichen gekonnt die Charakterzüge der jeweiligen Figuren. Wer will, kann aber auch jederzeit auf japanischen Originalton umschalten. Nur die Todesschreie der Gegner klingen wie ein eingeschmuggelter Praktikantenstreich und Deutsch gibt's nicht einmal als Untertitel...