Test: Nobunaga's Ambition: Sphere of Influence (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Nobunaga's Ambition: Sphere of Influence: Historische Aufbau-Strategie im alten Japan
Aufbau-Strategie im alten Japan
Entwickler:
Release:
04.09.2015
04.09.2015
04.09.2015
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ab 29,99€
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Mit Nobunaga's Ambition: Sphere of Influence erscheint erstmals ein Teil von Koei Tecmos mittlerweile 30-jähriger Traditionsreihe in Europa. Was die historische Strategie aus Japan auszeichnet, verrät der Test.

Vom Clanführer zum Shogun

Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines japanischen Feudalherrn der Sengoku-Zeit (15./16. Jahrhundert), um das kriegsgebeutelte Land als neuer Shogun zu einen. Um das zu erreichen, muss man sich sowohl wirtschaftlich als auch diplomatisch und militärisch gegen konkurrierende Clans und deren Führer durchsetzen. Neben realen Herrscherhäusern und Persönlichkeiten, die Koei-Fans mitunter auch aus Samurai Warriors & Co kennen, lassen sich auch eigene Clans und Befehlshaber erstellen, die sich dann in neun historischen sowie einem fiktiven Ausgangsszenario gegenüberstehen. Weitere Szenarien sind bereits als meist kostenpflichtige Zusatzdownloads erhältlich.

Der Einstieg fällt allerdings unnötig schwer, da selbst nach dem recht knappen und nicht ganz fehlerfreien Tutorial mehr Fragen offen als beantwortet sind. Zwar wird auch im Anschluss zu jeder erstmals gewählten Aktion eine meist mehrseitige englische Erklärung eingeblendet, zu Beginn wird man von der schieren Masse an Optionen allerdings fast schon erschlagen, viele Feinheiten und Zusammenhänge werden zudem erst viel später verständlich. Außerdem ist es schade, dass man sich zwar zwei Tonspuren (Englisch und Japanisch), aber keine deutschen Texte geleistet hat.

Hohe Flexibilität

Ansonsten sind die Möglichkeiten, das Spiel an persönliche Vorlieben anzupassen, jedoch enorm. Allein für die Festlegung des Schwierigkeitsgrads stehen 15 Regler zur Verfügung.
Neben dem Tutorial kann man zu Beginn aus neun historischen und einem fiktiven Ausgangsszenario wählen - weitere sind als DLC erhältlich.
Neben dem recht knapp geratenen Tutorial kann man zu Beginn aus neun historischen und einem fiktiven Ausgangsszenario wählen - weitere sind bereits als DLC erhältlich.
Des Weiteren lässt sich neben dem Justieren allerlei Anzeige- und Steuerungseinstellungen auch bestimmen, wie Offiziere altern sollen, ob man im Kampf dauerhaft sterben kann oder ob weibliche Nachkommen ebenfalls eine Militärlaufbahn einschlagen dürfen. Selbst grundlegende Elemente wie ein von historischen Ereignissen und Aufgabenstellungen geprägter Spielverlauf lassen sich auf Wunsch einfach deaktivieren.

Schön ist auch, dass sich die musikalische Untermalung individuell anpassen lässt - und das aus einem ungemein stimmungsvollen Sortiment aus über hundert klassisch geprägten Arrangements der bis 1986 zurückreichenden Seriengeschichte. Die Soundeffekte sind hingegen eher schwach - sommerliches Grillenzirpen klingt vielmehr wie das Surren eines defekten Lüfters. Auch Sprachausgabe macht sich äußerst rar. Zwar gibt es im historischen Kontext sogar den ein oder anderen vertonten Renderfilm zu bestaunen, die meiste Zeit kocht die Inszenierung mit verwaschenen Standbildern und bloßen Texteinblendungen jedoch auf Sparflamme.

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Kommentare

Alter Sack schrieb am
padi3 hat geschrieben:
Alter Sack hat geschrieben:Hört sich prinzipiell gut an aber wegen der fehlenden Lokalisierung werde ich wohl auf Grand Ages: Medieval warten. Finde es aber sehr positiv das mittlerweile auch Strategiespiele den Weg auf die Konsolen finden.
ist tatsächlich nicht das leichteste englisch. doch ich hab mich eben mit hilfe von Wörterbuch und einigen deutschen lets-playern (writingbull / blackteslatv) durchgebissen und bereue es nicht. einiges kapiere ich noch garnicht, (z.B., warum ich etwas nicht ausbauen kann; bleibt ausgegraut) doch dadurch wird es ja nicht unspielbar (auf dem leichten Schwierigkeitsgrad).
Grand Ages: Medieval ist ja mehr ein handelsspiel. Nobunagas Ambition bietet dagegen (fast) keinen handel. wird aber komplexer als es sich noch am anfang spielt, wenn es um Bündnisse inklusive politischer hochzeiten, provinzverwaltung und Beeinflussung gegnerischer Offiziere geht. (letzteres noch nicht ausprobiert).
Danke erstmal. Das hört sich wirklich sehr, sehr gut an. Das mit der fehlenden Lokalisierung ist natürlich schon so ein kleines Hindernis für mich. Ich kann die Entwickler schon verstehen da sowas ja auch ein Batzen Geld kostet und der Umsatz auf der PS4 bestimmt nicht so hoch ist das es sich lohnt. Ich lass mir das nochmal durch den Kopf gehen.
Danke nochmal für hilfreichen Infos.
GamepadPro schrieb am
Alter Sack hat geschrieben:Hört sich prinzipiell gut an aber wegen der fehlenden Lokalisierung werde ich wohl auf Grand Ages: Medieval warten. Finde es aber sehr positiv das mittlerweile auch Strategiespiele den Weg auf die Konsolen finden.
ist tatsächlich nicht das leichteste englisch. doch ich hab mich eben mit hilfe von Wörterbuch und einigen deutschen lets-playern (writingbull / blackteslatv) durchgebissen und bereue es nicht. einiges kapiere ich noch garnicht, (z.B., warum ich etwas nicht ausbauen kann; bleibt ausgegraut) doch dadurch wird es ja nicht unspielbar (auf dem leichten Schwierigkeitsgrad).
Grand Ages: Medieval ist ja mehr ein handelsspiel. Nobunagas Ambition bietet dagegen (fast) keinen handel. wird aber komplexer als es sich noch am anfang spielt, wenn es um Bündnisse inklusive politischer hochzeiten, provinzverwaltung und Beeinflussung gegnerischer Offiziere geht. (letzteres noch nicht ausprobiert).
Marobod schrieb am
Ares101 hat geschrieben:
Tatsächlich finde ich das gar nicht und die japanische Spiele und Filmmusikbranche hat mit Hollywood sehr wenig zu tun. Als jemand der mit einem klassichen Orchester schon mal in Japan war kann ich sagen, dass die Japaner wie in vielen Bereichen fasziniert vom alten Deutschland sind, also vor WW1. Für die ist Beethovens 9. Sinfonie sowas wie die inoffizielle Nationalhymne und das merkt man auch bei vielen Kompositionen. Viele der Themen sind eine Mischung aus deutscher Klassik, Barock etc. und japanischen Variationen.
https://www.youtube.com/watch?v=hV1plGd ... XGui1WQKOI
hier mal ein paar Beispiele aus dem Ost und hier:
https://www.youtube.com/watch?v=8Kg30Gk ... 93&index=2
hört da ruhig mal rein. Das sind alles Titel aus Taiga Dramen. Für die Japaner ist das sowas wie bei uns der Tatort. Jeden Sonntag 50 Wochen im Jahr läuft da eine Folge einer historischen Serie. Gibt mittlerweile über 50 Stück.
https://en.wikipedia.org/wiki/Taiga_drama Kann ich nur empfehlen. Die meisten gibts auch mit englischen Untertiteln im Internet zu finden.
Fazit: Das Spiel muss man eigentlich fast paralell zu den Taiga Dramen sehen weil beide eine Tiefe haben die man etwa in Shogun 2 nicht findet. In beiden Fällen muss man eigentlich ständig bei Wiki recherchieren wen man da jeweils vor der Nase hat.
Zumal, wenn man mal die bekannteren Komponisten aus der games und Animebranche nimmt, die haben alle ziemlich klassische Titel komponiert.
zB :
Nobuo Uematsu
Kenji kawai
Yoko Kanno
Wenn man mal deren Werke sucht, findet man viele ("europaeische") klassische Titel :)
Fuer fans typisch japanischer traditioneller Musik, Yoshida Brothers und das Yamato Ensemble haben klassische klaenge, nicht auf allen Alben aber vielen :)
Melcor schrieb am
Ich bin von NA ja ziemlich begeistert. Spielt sich für mich wie ein Mix zwischen EU "Light" und Total War. Einsteigerfreundlicher wie EU, trotzdem schön fordernd. Der Schwierigkeitsgrad steigt auch angenehm an. Je größer die Klans werden, desto aggressiver werden diese. Da kann man kaum eine Militärkampagne starten, ohne vorher seine Grenzen ordentlich zu befestigen und Bündnisse oder Koalitionen zu gründen. Busy Work ist auf ein Minimum reduziert, sobald der eigene Klan groß genug ist, damit das Management nervig wird, ist es sowieso an der Zeit Provinzen zu gründen, die sich selbst managen. Die Total War-esque Kämpfe wirken zunächst wie ein Gimmick, werden später aber extrem nützlich, wenn es zu sogenannten Massenschlachten kommt. Da umgeht das Spiel clever das Problem, dass einfach zu viele Einheiten auf der Karte sind und sich selbst blockieren bzw man sich im Micromanagement verliert. Das ist cleveres Gamedesign, und das findet man hier oft.
Was mir aber am besten gefällt, ist das Questsystem. Man kann vollkommen frei spielen, wenn man will kann man sich aber mittels Quests genau an die historischen Ereignisse halten. Mit zahlreichen Dialogen und Cutscenes bekommt man dann die volle Ladung Geschichtswissen verpasst. Meist ist allerdings das Tempo der Quests etwas zu langsam und man wird ausgebremst.
schrieb am

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