The Elder Scrolls 4: Oblivion28.04.2007, Jörg Luibl
The Elder Scrolls 4: Oblivion

Im Test:

Schild und Schwert ließen etwas auf sich warten: Zum Start der PlayStation 3 hat es mit The Elder Scrolls IV. Oblivion noch nicht geklappt, aber jetzt öffnet der neue Publisher Ubisoft endlich die Pforten in die düstere Fantasy-Welt. In Sachen Spielgefühl bleibt alles beim sehr guten Alten. Die spannenden Fragen sind nur: Sieht das Abenteuer auf Sonys Konsole besser aus? Und was steckt an Zusätzen drin?

Einsamer Fantasystreiter

Eine Landschaft auf der Xbox 360 (oben), dieselbe Szene auf der PlayStation 3 (unten) - man erkennt das plastischer wirkende Ufer, den körnigeren Boden vor der Brücke oder das stärker konturierte Holz.

Wer klassische Fantasy in 3D-Welten mag, kommt derzeit nicht um Oblivion herum. Der erste Konkurrent Gothic 3 enttäuschte zum Start und der zweite ist mit Two Worlds erst im Anmarsch. Da das epische Rollenspiel inhaltlich 1:1 umgesetzt wurde, verweisen wir hinsichtlich Spielgefühl, Story & Co auf den umfangreichen Test. Hier geht es um die Technik auf der PS3.

Was hat Bethesda anzubieten? Endlich mal eine gelungene PS3-Umsetzung! Zwar macht die Kulisse keine großen Sprünge, aber sie ist einen Tick ansehnlicher als auf der Xbox 360: Es gibt eine auf mittlere Sicht schärfere und aufgrund der Plastizität von Holz und Steinen etwas harmonischer wirkende Landschaft. Die Farben von Haut, Wänden und Waffen sind etwas matter, wirken dadurch aber auch natürlicher und zeigen hier und da mehr Details wie z.B. deutlich sichtbarere Hautfalten oder Faserungen im Holz. Auch die leichte Kantenbildung ist hier kein Problem: Zwar gibt es etwas mehr Treppen als auf der Xbox 360, aber die erkennt man wirklich nur, wenn man ganz nah rangeht.

Der verstärkte Einsatz von Shadern führt dazu, dass die Licht-, Glanz- und Konturdetails besser wirken. Allerdings erscheinen die Grasflächen nicht in weiter Ferne, sondern nur auf mittlerer Distanz weniger verwaschen als auf der Xbox 360. Die Übergänge von nahen und entfernten Objekten verlaufen zwar sanfter - sprich: Ein Felsen wird langsam ins Bild wachsen, wenn ihr näher herangeht. Aber Pop-ups, also plötzlich auftauchende Objekte, gibt es auch auf der PS3; hier ist man im Endeffekt nicht ganz so konsequent wie man es angedeutet hatte.

Ladezeiten & Zusätze

Das Umsetzungsteam hatte angekündigt, Daten dupliziert und mehrfach auf der Blu-ray-Disk verteilt zu haben, um das Finden und

Ein weiterer Vergleich zwischen einer verschneiten Xbox 360-Bergkette (oben) und derselben Szene auf der PlaySation 3 (unten):

Laden zu vereinfachen. Laut IGN sollten es zwar drei bis fünf im Vergleich zu sieben bis zehn Sekunden sein, aber wir konnten diesen deutlichen Unterschied nicht feststellen. Die Ladezeiten hielten sich in etwa auf par. Übrigens: In Two Worlds sollen sie bei zwei bis drei Sekunden liegen, so dass Übergänge kaum spürbar sind - wir sind gespannt auf die Testfassung.

Gibt es inhaltliche Zusätze? Nichts Exklusives, aber Bekanntes: Mit dabei sind u.a. der Turm des Zauberes, das Diebesnest sowie zig Gegenstände wie Spruchrollen oder etwa die Pferderüstung. Viel wichtiger ist die spannende Quest des Ritters, die auf der Xbox 360 als Download verfügbar ist. In Knights of the Nine schart ihr als tapferer Paladin Gleichgesinnte um euch, um die Macht eines heiligen Ordens wieder aufzubauen und dem Dämon Umaril mit Schwert und Glaube Paroli zu bieten. Ein eigenes Kastell, drei Dungeons, zwölf Bücher, neue Gegner sowie Waffen und Ausrüstung warten auf euch. Schön ist, dass dieses je nach Spielart fünf- bis zehnstündige Kapitel auch einige Fragen der Hauptstory beantwortet. Satte 2000 Zeilen Dialog hat Bethesda hier anzubieten.

Für die PS3 hat man die Texte komplett neu übersetzt, so dass der Feuerball wirklich heiß und gefährlich ist und nicht zum Heilen animiert wie in der ersten Fassung. Auf unseren Streifzügen, die sich allerdings auf die ersten Stunden beschränkten, begegneten wir nur sauberen Dialogen und Beschreibungen. Bewegungen im Raum über den Sixaxis-Controller werden übrigens nicht genutzt - die Steuerung bleibt klassisch.

   

Fazit

Auch wenn es keine exklusiven Quests, Waffen oder Monster gibt: Oblivion ist auch auf der PlayStation 3 die erste Wahl für Rollenspieler. Das Abenteuer rund um die dämonischen Pforten hat im Jahr 2007 nichts an Reiz verloren - im Gegenteil: Die Landschaften sehen auf der PlayStation 3 noch einen Tick besser aus, die Konturen auf Holz und Stein wirken einen Tick plastischer und auch die Ladezeiten hat man gut im Griff. Nach den enttäuschenden Umsetzungen von Splinter Cell und F.E.A.R. zeigt das Team von Bethesda, wie man es richtig macht. Natürlich handelt es sich dabei nur um Feintuning, aber das ist genau der kleine Schritt nach vorne, den man als Käufer erwarten darf. Und immerhin ist auch die spannende Kreuzritter-Quest dabei!

Pro

grafisch besser als auf 360
inkl. Knights of the Nine
gute Steuerung
enorme Spielzeit (50 Std.+)
viele gesprochene Dialoge
klasse Schlossknacksystem
offene Charakterentwicklung
Entdeckerlust & Abenteuerflair
traumhafte Landschaften
wunderbare Tag-/Nacht- & Wetterwechsel
sehr gutes Reisesystem
viele interessante Quests
spannende Story, gute Regie
hervorragender Einstieg
hunderte Dungeons & Höhlen
dynamisches Kampfsystem
Pferde reiten, Häuser kaufen
viele glaubwürdige Reaktionen
sehr stimmungsvolle Musikuntermalung
jederzeit anpassbarer Schwierigkeitsgrad+ gute deutsche Übersetzung

Kontra

keine exklusiven Zusätze
unbelebte Städte
misslungene Überredungs-Minispiele
keine komplexen Dialoge
vereinzelt Logik
& Grafikfehler

Wertung

PlayStation3

Episch, spannend und noch etwas schöner als auf 360 - zugreifen!

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