NBA 2K707.03.2007, Jörg Luibl
NBA 2K7

Im Test:

Welches Sportspiel konnte uns 2006 auf der Xbox 360 so richtig begeistern? Wo ging es sowohl offline als auch online mit allen Finessen zur Sache? Nein, es war nicht Pro Evolution Soccer 6. Auch nicht Fight Night Round 3. Es waren die spektakulären Dunks und Blocks aus NBA 2K7 (ab 8,59€ bei kaufen), die es in der Redaktion krachen ließen. Klasse Technik, klasse Spielerlebnis, am Ende glänzte der Platin-Award. Und auf der PlayStation 3?

Gute Nachrichten

Die erste gute Nachricht: NBA 2K7 spielt sich auf Sonys Konsole genau so gut wie auf Microsofts. Warum kein anderes Basketballspiel derzeit an diese Faszination herankommt, klärt unser ausführlicher Test mit einer Wertung von 90%. Die zweite gute Nachricht: Auch auf

Shaq sieht auf der PS3 noch einen Tick besser aus. Ansonsten halten sich die Unterschiede zur 360 trotz voller 1080p-Unterstützung in Grenzen. Bewegte Bilder gibt es hier: Download PS3-Trailer.
der PlayStation 3 kommt ihr in den vollen Genuss des umfangreichen Online-Modus. Das heißt, dass ihr nicht nur Freundschaftsspiele austragen, sondern auch eigene Ligen und Turniere mit allem Einstellungskomfort für Host und Teilnehmer organisieren könnt. Das, was 2K Sports hier abliefert, ist vorbildlich - ihr könnt sogar online 5 on 5 mit neun Freunden spielen.

Die dritte gute Nachricht: Endlich wurde der Sixaxis-Controller mal so genutzt, dass man von intuitiver Bewegung sprechen kann. Er kommt bei den Freiwürfen zum Einsatz. Musstet ihr auf der 360 den Analogstick mit dem richtigen Timing nach hinten und vorne ziehen, ist es hier das komplette Gamepad, das erst zurück und dann im richtigen Moment nach vorne geneigt wird. So kann man die realistische Bewegung eines Freiwurfs relativ gut nachahmen, wenn man den Controller vielleicht sogar über den Kopf hebt. Aber bis man hier das passende Gefühl gefunden hat, vergeht einige Zeit. Insgesamt ist diese Bewegung dennoch sinnvoller als vieles andere, was bisher an Tilt-Angeboten gemacht wurde.

Die feinen Unterschiede

Jetzt zu den kleinen Unterschieden, die zwar nichts an der Gesamtwertung ändern, aber durchaus erwähnenswert sind. Im Mittelpunkt steht natürlich die Kulisse, die ihr auf der PS3 in Dolby Digital 7.1 genießen könnt: Welches Spiel sieht besser aus? Keines. Beide sind prächtig. Es geht hier wirklich nur um Feinheiten, um ein Geben und Nehmen. NBA 2K7 läuft z.B. im Gegensatz zur 360-Version in vollen 1080p, also der höchsten Auflösung - das ist natürlich ein Vorteil. Aber optische Sprünge macht die Version dadurch nicht.

Die Arenen sehen klasse aus, auf der PS3 wirken die Parkettböden noch etwas plastischer, dafür hat man mit leichten Rucklern und etwas mehr Kantenbildung zu kämpfen.
Dass manche Spielermodelle ähnlich wie in Fight Night Round 3 auf Sonys Konsole einen Tick detaillierter wirken oder das Parkett etwas plastischer aussieht, ist eher der zusätzlichen Zeit der Entwickler zu verdanken als der besseren Technik. Die gerät allerdings auf der PS3 ab und an ins Stottern: Leider zeigen sich immer wieder Ruckler, die es so in der 360-Fassung nicht gegeben hat. Es ist nicht so stark, dass es den Spielfluss hemmen würde, aber ein Fleck auf der ansonsten blitzsauberen Präsentationsweste. Auch mit der Kantenbildung hat die PS3 zu kämpfen; jedoch nicht so stark wie z.B. in Tony Hawk's Project 8 .

Schade ist, dass 2K Games die Zeit der Umsetzung nicht genutzt hat, um das Spiel gegenüber der 360 in einzelnen Bereichen aufzuwerten: Man hätte sich Nowitzkis Erscheinung vornehmen können, der im Gegensatz zum fotorealistischen Shaq immer noch etwas hölzern ab dem Hals aufwärts aussieht. Man hätte die seltsamen Shirt- und Hosenbugs beseitigen können, die immer noch auftauchen und die Profis ab und zu mit nackten Beinen zeigen. Man hätte die KI-Aussetzer nach den Ballereroberungen im Sprung beseitigen können - immer noch sitzen die Profis mit dem Leder am Boden und geben unsinnige bzw. vorhersehbare Pässe. Unterm Strich sind das allerdings Peanuts, denn man darf nicht vergessen, dass Spielmechanik, Rhythmus und Präsentation erstklassig sind.

            

Fazit

Ihr habt keine Xbox 360 und sucht ein Sportspiel der Extraklasse? Dann könnt ihr hier gar nichts falsch machen. Selbst wenn wir in diesem Kurztest ein wenig die Technikerbsen gezählt und auf die feinen Unterschiede sowie kleine Fehler aufmerksam gemacht haben, bleibt NBA 2K7 auch auf der PlayStation 3 das derzeit beste Basketballspiel auf dem Markt. Und es verströmt genau das Next-Generation-Gefühl, das man erwartet: Freut euch auf eine hervorragende Kulisse, plastisches Muskelzucken, Schweißtropfen im Gesicht, ein intensives Hin und Her zwischen Rebound und Dunk sowie Spielmodi bis zur Rente. Es ist zwar schade, dass man die PS3-Version nicht noch um einige bessere Profimodelle bereichert oder kleine Bugs erleichtert hat, aber auch der Online-Modus wurde mit allem Komfort integriert. Ihr könnt es also auch nach der Saison, dem Streetball oder der Liga im Internet krachen lassen. Unterm Strich der beste Starttitel für die PS3 - zugreifen!

Pro

herrliches Spielgefühl
klasse Soundtrack
intuitive Steuerung
spektakuläre Blocks & Dunks
sehr gute Figurendarstellung
viele elegante Dribbelmanöver
aufmerksame Defensiv-KI
sehr natürliche Animationen
sehr lebendiges Publikum
flüssiges Online-Erlebnis
verbesserte Kollsionsabfrage bei Blocks
Online-Turniere/Ligen/Rangliste
passende Kommentare
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Kontra

einige Grafikfehler
ab und zu Clipping durchs Brett
Dribbelmanöver schwer zu kontrollieren
kleine Logikfehler der Gegner-KI

Wertung

PlayStation3

Nach diesem Spiel hab ich meine Basketballschuhe wieder rausgekramt und ein paar Körbe geworfen - klasse!

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