Im Test:
Knaller in der Kiste
Während die 360-Orange Box zeitgleich mit der PC-Fassung erschien, und Fans der Spiele daher unsere Einzeltests lesen konnten, mussten PS3-Gordons mal wieder etwas länger warten. Und dürfen sich ärgern, denn die PS3 ist bei Multiplattform-Umsetzungen der rohen Rechengewalt zum Trotz verdammt oft der weinende Dritte - Dinge wie fehlendes Anti-Aliasing, ruckelige Grafik oder weniger Details gehören zum Standard-Repertoire der meisten PS3-Tests. Und ja, das betrifft auch die Orange Box, allerdings nicht durchgehend. Völlige Entwarnung gibt es für Portal : Dieser herrlich innovative »Knobel-Shooter« läuft schnell, steuert sich federweich und bringt ordinäre dreidimensionale Gehirne mit mehrdimensionalem Leveldesign rasend schnell zum Rauchen. Fast optimal läuft auch Team Fortress 2 , wobei hier weniger Ruckler als gelegentliche Lags auffallen, und das auch nur in eingeschränktem Maße.
Auffälliger werden die technischen Nachteile der PS3-Fassung in den drei Half-Life 2-Teilen, und zwar interessanterweise von Episode zu Episode aufsteigend: Das Original-Programm läuft größtenteils ruckelfrei, lediglich in den Fahrabschnitten spürt man, dass die ohnehin nicht gigantisch hohe Framerate von 30fps spürbar in die Knie geht. Dafür sieht das 2004er Half-Life 2 mittlerweile auch recht alt aus: Während die PC-Fassung z.B. von der phänomenalen Cinematic Mod am Leben erhalten wird, können die Konsolen-Fassungen einfach nicht mehr mit eigens dafür entwickelten Shootern mithalten - das macht aber auch nichts, denn das inspirierte Leveldesign und die exzellente Atmosphäre des Games lassen problemlos über matschige Texturen und unaufregende Lichteffekte hinwegsehen. Episode 1 bietet da schon mehr, Episode 2 sieht richtig gut aus - und hat auch die meisten Probleme: Die detailverliebten Außenlevels machen der an sich so kraftvollen PS3-Hardware scheinbar ordentlich zu schaffen, trotz Beschränkung auf eine Auflösung von maximal 720p geht die Framerate immer wieder in die Knie. Inhaltlich unterscheidet sich die PS3-Fassung kaum von ihren Brüdern - technisch aber zum Teil erheblich!
Oh My Gordon!
Vom reinen Inhalt unterscheidet sich die PS3-Box nur in wenigen Punkten von ihren Brüdern: Es gibt logischerweise keinerlei Achievements, dafür aber eine frische Schnellspeicherfunktion - haltet ihr die Start-Taste gedrückt, wird der Spielstand flott gesichert. Und natürlich müsst ihr mit den gewohnten Schnitten der deutschen Fassungen leben, die bei Episode 2 bizarrerweise drastischer ausfallen als bei den Vorgängern.
Fazit
Die Orange Box ist sowohl am PC als auch auf der Xbox 360 ein unausweichliches Must-Have für ausnahmslos jeden Actionspieler, auch wenn der PC technisch die Nase meilenweit vorn hat. Die PS3-Umsetzung bietet euch mit Ausnahme der Achievements eine identische Umsetzung des Prachtpakets - aber grafisch muss mal wieder der klischeehaft obligatorische Rotstift angesetzt werden. Besonders die famose zweite Episode verfällt immer wieder in schauderhaftes Ruckeln, welches das Bildschirmleben immer wieder unnötig schwer macht; außerdem sieht das das Original mittlerweile recht alt aus. Alles in allem ist die Orangenkiste aber auch auf der PS3 ein hochklassiges, umfangreiches und frisches Paket, das alleine für Portal und Team Fortress 2 ihr Geld wert ist. Einen technischen Meilenstein solltet ihr allerdings nicht erwarten.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation3
Fünf hochklassige Games unter einer Haube - das Spielerlebnis wäre perfekt, wenn die Technik nicht gelegentlich im Weg stehen würde.
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