Test: Ace Combat 6: Fires of Liberation (Simulation)

von Paul Kautz



Ace Combat 6: Fires of Liberation
Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
22.11.2007
kein Termin
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ab 89,96€
Spielinfo Bilder Videos
Kennt ihr die Szene aus Roland Emmerichs »Independence Day«, in der einige Dutzend Maschinen gleichzeitig ihre Raketen in Richtung des außerirdischen Trägers abfeuern? War schweinecool, nicht? Genau das passiert in Ace Combat 6, wenn ihr euren Kameraden den Angriffsbefehl gebt. Geil! So und nicht anders hat Arcade-Flugaction auszusehen!

Ich will nicht mit Engeln tanzen, verdammtnochmal!

Der Kalte Krieg war insofern ganz nützlich, dass er Gut und Böse klar und einfach überschaubar trennte; Schwarz/Weiß-Malerei half den Leuten, den Feind problemlos zu identifizieren. Das klappt auch in Ace Combat 6 ganz wunderbar, zumindest anfangs: Da ist die blonde Supermutti, die ihr lachendes Töchterchen in Richtung Schulbus herzt, wo die Kleine heftig winkt und »Go dance with an angel!« zum Abschied ruft. Herzallerliebst. In Gracemeria, im Lande
Die Story ist ebenso fantastisch inszeniert wie inhaltlich erschreckend belanglos.
Emmeria, ist die Harmonie groß, der »Goldene  König« lacht und wacht von seinem Thron aus über sein Volk, alle sind happy und singen Tudujahe. Nun... fast alle: Denn kurz darauf zischen die Angriffsflugzeuge der bösen Estevokianer über Supermuttis Haus - ein fieses Volk, nach einem verheerenden Meteoriteneinschlag von Generälen geleitet, das nichts Besseres zu tun hat, als den vom Meteor verschonten Nachbarn zu überfallen! Oh nein, der Schulbus von Töchterchen wurde getroffen! Und Supermuttis Mann ist auch noch Pilot, der gerade erbitterten Widerstand gegen die Ursupatoren leistet! Nein, sind jetzt etwa alle gleichzeitig tot? Oh Gott, es ist doch alles sinnlos...

Ja, besonders dieser kitschig-pathetische Matsch, der zwischen jeder Mission auf den Spieler niederplätschert, und der jedem GZSZ-Autoren zu peinlich wäre. Ärgerlicherweise sind die Zwischensequenzen derart wundervoll inszeniert, dass ich es dennoch nicht übers Herz bringe, sie sofort wegzuklicken, auch wenn ich mir sicher bin, dass mein IQ mit jeder Wiederholung von »Dance with an angel!«, und davon gibt es verdammt viele, locker um zehn Punkte gefallen ist. Ja, die Entwickler bemühen sich, den Krieg aus der Sicht von Einzelschicksalen beider Seiten zu zeigen, aber sie kriegen keinen Spannungsbogen, keine glaubwürdigen Figuren hin. Aber das haben sie in dieser Serie noch nie, von daher sei ihnen vergeben.

Flieger, grüß mir den Boden

Serienüblich spielt Ace Combat in einem fiktiven Szenario: Emmeria gegen Estevokia, huch wie originell - es braucht nicht viel Phantasie, vor allem nicht angesichts der im Spiel verwendeten Akzente, um Parallelen zur Echtwelt herzustellen. Verwunderlich vor allem die Entscheidung, weil ebenfalls serientypisch die meisten Flugzeuge offiziell lizenziert sind: Von der F-16 über den Tornado, die F/A-18 und A-10 bis hin zur F-22 warten
Die meisten Maschinen sind offiziell lizenziert, das Game an sich spielt dagegen in einem fiktiven Szenario.
einige Maschinen auf euch, die auch über unseren Köpfen gelegentlich ihre Runden drehen. Aber Ace Combat wäre nicht Ace Combat, wenn die Designer sich nicht auch austoben dürften - und so bekommt ihr es über kurz oder lang nicht nur mit dem gemeingefährlichen Jäger CFA-44 Nosferatu, sondern auch mit gigantischen fliegenden Festungen zu tun, die, wie es Festungen nun mal so an sich haben, haarsträubend bewaffnet sind! Anfang steht eine einsame F-16C in eurem Hangar, der sich erst nach und nach füllt - mit dem Geld, das ihr für gemeisterte Missionen bekommt, könnt ihr euch neue Flieger und Waffen kaufen. Alle Maschinen unterscheiden sich hinsichtlich Angriffs-Schwerpunkt (Luft-Luft oder Luft-Boden), Geschwindigkeit oder Manövrierfähigkeit, so dass es nicht schaden kann, eine Mission mal mit einem anderen Flugzeug zu versuchen, falls man mal mit einem gar kein Land sieht. Das dürfte auf dem niedrigsten der drei Schwierigkeitsgrade kaum passieren, in dem selbst ein Bodencrash kaum Schaden anrichtet - man muss sich schon anstrengen, um abgeschossen zu werden. Die zweite Stufe ist genau richtig, hier beginnt ihr mit einigen gemütlichen Einstiegsmissionen, ab dem zweiten Drittel klettert der Anspruch der Missionen von Level zu Level angenehm an.

            
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Kommentare

kremsi schrieb am
schade das es nicht für die ps 3 rauskam...evtl kommt ja beim nächsten teil wieder was
vassili08 schrieb am
das ist echt voll scheiße jeder sagt was anderes aber niemand weiß es genau ob es rauskommt oder nicht
Arkune schrieb am
Ich hab keine XBox Live Gold mehr. Ich hab zu wenig online gespielt und hab mich darum dagegen entschieden mein Abo zu verlängern.
Sind zwar bloß 3~5? im Monat aber die muss ich trotzdem nicht zum Fenster rauswerfen.
Mal sehen wenn ich die Nase von Mass Effect voll habe werde ich vielleicht noch meinen Anlauf auf Ace beenden.
GST Lonewolf schrieb am
aaaah ja. dann ist ok. wenn nicht mal die wissen was da sache ist, kann es natürlich gut sein das es später zum download bereit steht. ebenso sind da ja auch für den onlinebereich noch diverse level nicht freigeschaltet. wird dann wohl auch noch mal so ein "dlc" sein. aber danke für deine antwort. falls du mal mit deutschen leuten ace combat zocken willst kannst mich gerne adden. unter "GST Lonewolf" kannst du mich finden. also denn noch frohe weihnachten!!!
schrieb am