Test: Das Bourne Komplott (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Das Bourne Komplott
Entwickler:
Release:
27.06.2008
27.06.2008
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ab 29,95€
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Warum ist der neue James Bond anders als alle anderen? Nicht nur, weil er über Kräne hopst und einen Scheißdreck darauf gibt, ob sein Martini geschüttelt oder gerührt ist. Sondern auch, weil er nicht mit Laseruhren, Raketenflügelautos oder BH-Aufknöpf-Krawatten hantiert, sondern erdiger ist. Roher, rotziger, aufsmauliger. Der neue Bond ist endlich das, was Jason Bourne in der Welt des Robert Ludlum schon seit 1980 ist. Macht das Bourne nun im Umkehrschluss zum besseren Bond?

Bourne. Jason Bourne.

Die drei Streifen rücken nicht nur die tragische Figur des Attentäters mit Gedächtnisverlust in den Mittelpunkt, sondern liefern auch die besten Prügeleien, die man im westlichen Kino für Geld bekommt: Hart, dreckig, unfair, schnell. Und die kriegt ihr auch im Spiel - fast jeder Gegner, mit Ausnahme von auf Häuserdächern
Gestatten: Jason Bournes Faust. Das Kampfsystem ist sehr simpel, aber dennoch sehr wirkungsvoll.
stehenden Scharfschützen oder Hubschrauberpiloten, lässt sich im Nahkampf die Fresse verbiegen. Im Stakkato landen da Fäuste in Gesicht oder Magengrube und Handkanten am Kinn. Das Beste daran: Das Ganze funktioniert nur mit zwei Tasten. Einfacher Schlag und schwerer Schlag, mehr braucht es nicht für ein Brachial-Gewitter, gegen das die nächste K1-Runde wie das Glücksbärchiland wirkt. Natürlich hat diese Vereinfachung auch den Nachteil, dass dadurch nicht viele Kombinationen möglich sind; genau genommen sind es nur acht. Aber: Da sind ja noch die Takedowns.

Hachja, die Takedowns. Von diesen Knockout-Manövern gibt es mehr als 300, eines brachialer als das andere: Da fliegt der Feind die Treppe runter, landet mit dem Gesicht im Kühlschrank, auf dem Tisch, auf dem Geländer oder im Kopierer, gelegentlich findet ein Feuerlöscher oder ein gut gezielter Ellbogen seinen Weg in feindliche Zähne. Ich könnte seitenweise Beispiele für Umgebungs-Takedowns geben, denn prinzipiell ist jedes Objekt im Spiel für einen Takedown zu gebrauchen. Mit erfolgreichen Prügeleien baut ihr Adrenalin in drei Stufen auf, ein flotter Druck auf die B- bzw. Kreis-Taste löst den Takedown aus, der dann automatisch abgespielt wird. Und zwar so wunderbar brachial, dass ich beim Spielen von Bourne genauso gegackert und Luft durch die Zähne gezogen habe wie beim Schauen von »Ong-Bak«.

Der 30 Millionen Dollar-Mann

Das Schöne ist, dass es von diesen Takedowns so viele für viele Situationen gibt: Im Nahkampf, schleichend, sprintend und natürlich auch ballernd ist es immer nur eine Frage des Adrenalins, ob ihr einen auslösen könnt oder nicht. Die Königsdisziplin besteht darin, alle drei Adrenalin-Balken für den Moment aufzubewahren, wenn ihr von mehreren Gegnern umringt seid. Es ist einfach eine Pracht mitanzusehen, wie der virtuelle Jason Bourne alle drei nacheinander in dramatischer Zeitlupe
Drei Mann auf einem Haufen? Kein Problem für Jason Bourne: Genug Adrenalin und solide Knöpfchendrück-Reflexe vorausgesetzt liegen alle drei wenigen Sekunden später reglos am Boden.
flüssiger ausschaltet, als der uneheliche Sohn von Jackie Chan, Jet Li und Tony Jaa. Und das Schönste daran: Ihr habt Einfluss auf Erfolg oder Nichterfolg. Denn gerade die »höherwertigen« Takedowns basieren darauf, dass ihr im richtigen Moment die richtige (eingeblendete) Taste drückt. Diese Art von Reaktionstests finden sich hier überall; in Zwischensequenzen, in Bossfights, beim Sprung über einen Zaun - in der berühmten Farmszene findet sich gar ein ganzer Missionsabschnitt, in dem ihr nur schnell die richtige Taste drücken müsst. Klingt öde? Ist es ganz und gar nicht: Die Tests passen immer hervorragend zur Szene, sind nicht übermäßig anspruchsvoll und können bequem wiederholt werden - das automatische Speichersystem legt aller paar Minuten einen Checkpunkt an. Bekommt ihr ein paar Mal zu oft aufs Maul, färbt sich der Bildschirm rot und röter, bis Jason schließlich wie vom Blitz gefällt am Boden liegt und das Programm den letzten Checkpunkt anbietet. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, mal einen Moment innezuhalten, um die Lebensenergie wieder aufzufrischen - das bewährte Call of Duty-Heilungssystem macht's möglich. Zusätzlich gibt's noch einen trivialen Bonusgrund: Die Ladezeiten sind ziemlich lang.

         
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Kommentare

TheGame2493 schrieb am
Geiles Game das mir großen Spaß macht, mit den Ballereien un den krass gemachten Nahkämpfen.[/b]
StS bastard schrieb am
ach ihr habt alle kein plan....
Die erste stunde in dem game ist auch nich so besonders aber dann mit der zeit wirds immer besser und auf einmal ist man voll drin und findet es nur noch geil.
Macht genau soviel Spass dann wie früher Goldeneye!
J. Humunukulukuapua schrieb am
Hab da mal eine bescheidene Frage wo habt ihr die Demo gespielt?
Ich muss das Game unbedingt ausprobieren
I-Lick schrieb am
son Dreck das Spiel, man man. Das hat nie 80+ verdient
Agronak schrieb am
Am Anfang dachte ich wow ist das game geil,
Kampfsystem ist genial,
ich ab nie in nem spiel mehr headshots gemacht,
aber iwie fehlt die story von Bourne.
WEr die Filme nicht gesehen oder das Buch gelesen hat wird einige Fragen haben,
ausleihen am We durchspielen, zurückgeben.
80% kriegts von mir,
wäre die Story ausgeprägter (damit auch die Spielzeit länger) wäre Platin in meinen Augen sicher.
schrieb am