Vorschau: Dungeon Siege 3 (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Dungeon Siege 3
Publisher: Square Enix
Release:
17.06.2011
17.06.2011
17.06.2011
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ab 11,99€
Spielinfo Bilder Videos
Klassisches Hack&Slay ist rar gesät - sowohl auf Konsolen als auch am PC. Doch die Fans düsterer Dungeon-Crawler brauchen die Klinge nicht ins Korn werfen: Obsidian arbeitet mit Hochdruck an einer Fortsetzung der Dungeon Siege-Reihe. Wir haben uns im Königreich Ehb umgeschaut und den Kampf gegen die dunklen Horden angenommen.

Klassisch, aber obsidianisch

Zugegeben: Die Mannen, die Industrie-Veteran Feargus Urquhart nach der Auflösung der Black Isle Studios bei Obsidian Entertainment um sich geschart hatte, machen sich in erster Linie als Hersteller von Fortsetzungen einen Namen: Knights of the Old Republic 2, Neverwinter Nights 2 beispielsweise.  Auch Dungeon Siege 3 (DS3) fällt in diese Kategorie. Und doch ist
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Die Rollenspielexperten von Obsidian trauen sich erstmals an ein reinrassiges Hack & Slay.
für die Kalifornier vieles beim erneuten Abstecher in die seinerzeit von Chris Taylor entworfene Fantasy-Welt anders. Zum einen hat Obsidian sich das auf Rollenspiele spezialisierte Team nie mit einem klassischen Hack&Slay beschäftigt. Zum anderen hat man sich immer mit fremden Engines arrangieren müssen, während man hier auf eine komplett neue Grafikmotoren-Eigenentwicklung namens Onyx setzt. Trotzdem will man den eigenen Tugenden treu bleiben und die Story nicht vernachlässigen: So gibt es z.B. ein Dialogbaum-System wie bei Mass Effect, bei dem auch die moralische Implikation einer Entscheidung den weiteren Verlauf von Gespräch und Geschichte beeinflussen soll.

Klassisch, aber klassisch

Bei Geschichte und Schauplatz zeigt man sich deutlich konservativer. Das Abenteuer spielt abermals im Königreich Ehb, das seinerzeit auch im ersten Teil den Hintergrund für die Monstermetzelei lieferte. Worum geht es? Die Zehnte Legion ist in Ungnade gefallen. In der Rolle des Helden muss man nicht nur ihre Ehre wieder herstellen, sondern darüber hinaus eine unbekannte böse Macht bekämpfen, um Ehb vor dem Untergang zu retten. So simpel die Geschichte auch gestrickt sein mag, wurde sie in der spielbaren Demo-Version sehr interessant präsentiert: Animierte Zeichnungen, zu denen im Hintergrund ein (noch englischer, die finale Version wird komplett lokalisiert) Sprecher einen dramatischen Text intoniert, sorgen für eine spannende Atmosphäre.

Immerhin hat Obsidian zuletzt mit Quest- und Erzählstrukturen in Fallout New Vegas bewiesen, das man mehr leisten kann als nur "einfache" Fortsetzungen. Insofern bleibt Hoffnung, dass das angestrebte Vorhaben aufgehen kann, Moral, Entscheidungen und Konsequenzen auch in einem Hack & Slay zu etablieren. Der Fokus bei dieser Version lag aber eher auf Präsentation von Kampf und Kulisse.

Der PC, das System der Wahl
 


Die eigens entwickelte Onyx-Engine zaubert idyllische Landschaften und effektgeladene Kämpfe auf den Bildschirm.
Letztere spielt vor allem auf dem PC ihre Stärken aus, wobei die finalen Systemanforderungen noch nicht feststehen. Für sich betrachtet sehen die Konsolen-Varianten wahrlich nicht schlecht aus, doch in punkto Effekte und Texturauflösung liegen sie deutlich zurück.
Die Sichtweite ist auf dem PC höher, die Farben wirken frischer und die Gebiete, die man durchstreifen konnte, überzeugten mit Abwechslung: Brennende Innenräume, grüne Landstriche, ein belebtes Dorf, unterirdische Höhlen - alles wirkt sehr harmonisch. Und das auch auf Konsole, denn selbst wenn der direkte Vergleich zum PC-Bruder unschmeichelhaft ausfällt, kann Obisidians Engine, die derzeit mit zwei Perspektiven (eine eher isometrisch, eine beinahe klassische Schulterkamera) für Übersicht sorgt und stets einen dezenten Unschärfe-Effekt einsetzt, problemlos mit bekannten Hack & Slays mithalten - wobei dies auf Konsolen nicht unbedingt eine Herausforderung ist, da dieses Genre seit Sacred 2 und Marvel Ultimate Alliance 2 weitgehend brach liegt.

   
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Kommentare

superboss schrieb am
ich war nie ein Hacknslay Fan aber mal sehen was Obsidian draus macht.
Vielleicht wird das Spiel ja mehr RPG Elemente und Dialogmöglichkeiten bieten können als so manches "richtige" Rollenspiel??
Thermometerhuhn schrieb am
Also für meinen Teil wirkt alles noch sehr einfach , ich hoffe da wird noch etwas mehr draus.
Rickenbacker schrieb am
Hm ich war noch nie ein großer Fan der Serie und würde es erstmal hinter Diablo 3 und Torchlight 2 einordnen, aber mal schauen, man kann nie genug gute Hack n Slays haben.
KingDingeLing87 schrieb am
IronSight hat geschrieben:Schöner Bericht, freue mich auf jeden Fall drauf. Bin ein großer Fan von solchen Spielen.
Grüße aus Berlin
Mir gefällt das gelesene bis jetzt auch sehr gut.
Und Lust auf ein gutes Hack & Slay, habe ich auch wieder.
Wird aufjedenfall im Auge behalten. :wink:
Sir Richfield schrieb am
WulleBulle hat geschrieben:Das mit dem Inventory meinte ich an sich nur, weil es im Video so aussieht, als ob da keine Spielfigur im Inventory abgebildet ist, an die man die Items anlegen kann. Ist ja nur ein Punkt und der Soll verdeutlichen, dass gerade das Durchsuchen von gedroppten Taschen und natürlich das damit verbundene Finden eventuell seltener Gegenstände, einen Großteil des Spielspaßes eines ARPGs ausmacht.
Ich fragte auch nur, weil das von Dir gewünschte - ein Bild vom Char, an dem man die Ausrüstung auch sieht, gar nicht sooo allgemein ist, wie man sich das gemeinhin wünscht.
Und wenn, dann meist nur eine feste Ansicht.
Gerade bei Sacred war das so ein Thema, weil die Figuren und Rüstungen sehr detailliert waren, der Spieler aber so gut wie nie die Möglichkeit hatte, diese auch in Ruhe zu betrachten.
In Sacred 2 ging es dann mit einem Kamera... "hack"... Der hat aber wieder ganz andere Probleme verursacht.
Das kann technische Gründe haben. In einem klassischen ARPG siehst Du Deinen Charakter eh nur aus der Ferne. Kämpfen in der 3rd Person oder nah dran hat keinen Sinn.
Wenn man also weiß, wie weit der Charakter entfernt ist, kann man die Grafik optimieren, man braucht nicht so viele Polygone oder Effekte am Model an sich.
Wenn man jetzt das gleiche Model in einem großen Fenster darstellt, fällt direkt auf, wo gespart wurde. Deshalb läßt man das wohl lieber.
Bin mal gespannt, wie D3 das handhaben wird.
Wobei - von allen ARPG freue ich mich am meisten auf Torchlight 2 und dann später das Torchlight MMO...
schrieb am

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