Vorschau: Homefront (Shooter)

von Michael Krosta



Homefront (Shooter) von THQ
Homefront
Publisher: THQ
Release:
15.03.2011
15.03.2011
15.03.2011
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ab 9,99€
Spielinfo Bilder Videos
Hilfe, die Nordkoreaner kommen und verwandeln die USA in einen Kriegsschauplatz! Was man sich heute nur schwer vorstellen kann, soll in THQs Homefront fiktive Wirklichkeit werden. Dabei versteht es sich von selbst, dass sich die Amerikaner nicht so einfach geschlagen geben und alles daran setzen, den unwillkommenen Besatzern gehörig in den Hintern zu treten...

Alltags-Kämpfer

Im Gegensatz zu vielen anderen Shootern schlüpft der Spieler hier nicht in die Haut eines Superagenten oder Soldaten. Stattdessen findet man sich als Pilot in einer Gruppe von Widerstandskämpfern wieder, von denen niemand eine Spezialausbildung im Umgang mit Waffen und Nahkampf genießen konnte. Für die Entwickler der Kaos Studios steht im Vordergrund, dass hier Menschen wie du und ich notgedrungen zu Freiheitskämpfern gemacht werden. Überhaupt sollen

Video: Wie kann Nordkorea so mächtig werden, dass es die USA angreifen kann? Hier findet man die etwas weit hergeholten Antworten...
die Charaktere und die Geschichte eine große Rolle bei Homefront spielen. Aus diesem Grund hat man niemand Geringeren als John Milius verpflichtet, der u.a. für die Drehbücher von Apocalypse Now und Red Dawn verantwortlich zeichnet.

Unwahrscheinliches Szenario

Trotzdem sorgt die Zukunftsvision des Autors mehr für Kopfschütteln als Begeisterung, obwohl die Entwickler während einer Präsentation in New York alles versucht haben, das Szenario zumindest halbwegs plausibel zu erklären. Demnach übernimmt 2012 der junge Kim Jong-un nach dem Tod seines Vaters die Macht im kommunistischen Nordkorea, was 2013 zu einer Wiedervereinigung mit Südkorea führt. 2018 wird kurzerhand Japan erobert, wodurch sich die Koreaner vor allem technisches Wissen sowie nukleare Ausrüstung beschaffen. Weitere asiatische Nationen treten dem wirtschaftlich und militärisch aufstrebenden Land 2021 quasi ohne Gegenwehr bei und machen das vormals kleine Nordkorea endgültig zu einer Großmacht, die 2025 mit der Invasion der Vereinigten Staaten durch eine Kombination aus EMP-Angriff und Trojanischem Pferd beginnt. Als Spieler steigt man dagegen erst zwei Jahre später in die Geschichte ein.

Während es für das aufstrebende Nordkorea ab 2012 steil bergauf geht, befinden sich die USA in einem unaufhaltsamen Abwärtstrend: Ständige Krisen führen zur Schwächung der Wirtschaft und des Militärs. Dazu gesellt sich eine neue Grippewelle, die 2021 in Amerika wütet und Millionen tötet. Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, wird das Land auch noch zwangsweise geteilt, indem die Koreaner den Mississipi verseuchen und dadurch eine Quarantänezone zwischen West und Ost entsteht. Aus der einstigen Supermacht wird also eine gebeultete Nation mit düsteren Zukunftsaussichten, die nicht mehr länger als "Weltpolizei" agieren kann. Zwar werden der Aufstieg Nordkoreas und der gleichzeitige Abstieg der USA bildgewaltig in einer Videosequenz mit real gefilmten Sequenzen veranschaulicht, doch bleibt es dabei, dass die Geschichte schon sehr weit hergeholt scheint. Vor allem die schwache Ausrede, dass China mit eigenen innenpolitischen Problemen beschäftigt und auch Russland sowie Europa aufgrund eines Konflikts im Nahen Osten den Amerikanern nicht beistehen können, wirkt schwach. Je länger man über die
Bei der Erkundung der Camps wirkt der Schauplatz fast idyllisch und lässt den Krieg für eine kurze Zeit vergessen.
Hintergrundgeschichte nachdenkt, desto mehr ist man davon überzeugt, dass eine Invasion von Außerirdischen nicht wesentlich unwahrscheinlicher erscheint als die der Nordkoreaner.

Starke Atmosphäre

Aber legt man erst diesen gewissen Hebel im Gehirn um, der auch dafür sorgt, dass man die inhaltlich meist platten Roland Emmerich-Filme doch noch genießen kann, zeigt Homefront sein Potenzial: Vor allem atmosphärisch setzen die Kaos Studios Zeichen, wenn man sich etwa seinen Weg durch das Widerstandscamp bahnt und dabei sieht, wie sich die Menschen der Situation angepasst haben. Da werden z.B. Heimtrainer zu Wasserpumpen umfunktioniert oder Ziegen gemolken, während Kinder, eingehüllt in Schlafsäcken, unruhig am Feueer einer Ruine schlafen. Die Entwickler wollen in diesen Momenten vor allem die menschliche Seite zeigen und was es bedeutet, in diesem Szenario zu überleben. Trotzdem wirkt es fast schon idyllisch, wenn man durch das Camp geführt und dabei von ruhigen Streicher- und Klavierklängen begleitet wird. 
         
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Kommentare

FreshG schrieb am
Bin gespannt wie die Story so gemacht wird
artmanphil schrieb am
Hmm irgendwie wirkst wie ein Call of Honor - Modern Stalker, oder nicht?
Mauricius schrieb am
Ich finde die Story (also das, was ich bislang darüber weiss) einfach herrlich überdreht. Das hat so viel Potential, dass ich es persönlich sehr schade finde, dass Homefront "nur" ein Shooter wird, denn das Setting/Szenario könnte ein tolles Action-RPG füttern.
stilwater schrieb am
@me, you - fuck, fuck: Ich wollte es einfach nochmal in die Runde fragen, da ich fast nur gelesen habe: "geil", "sieht gut aus", "endlich mal wie ein Game, das ich will" usw.
Ich dachte es kommt vielleicht ein bisschen mehr :-) Von der Story ist das Game ja mal was anderes, oder nicht?
Wie dem auch sei, ich hab mal wieder was zugeschoben bekommen, was ich ganz cool finde und euch nicht vorenthalten will:
Ein Podcast-Interview mit Jeremy Greiner von Kaos Studios (Entwicklern von Homefront)
http://www.hookedgamers.com/content/pod ... cast_2.mp3
schrieb am