Street Fighter X Tekken08.06.2011, Paul Kautz
Street Fighter X Tekken

Vorschau:

Es gibt sehr viele Street Fighter-Teile und ziemlich viele Tekken-Games. In Kürze wird dieser gelegentlich schwer überschaubare Reigen noch chaotischer, denn es nahen gleich zwei Crossover: Street Fighter x Tekken (ab 21,00€ bei kaufen) und Tekken x Street Fighter. In Ersterem konnten wir bereits die eine oder andere Faust sprechen lassen.

Ryu vs. Hwoarang

Ryu, Ken, Chun-Li - die üblichen Verdächtigen. Aber da sind noch mehr Street Fighter-Recken, ich sehe Cammy, Sagat, Guile und Abel. Oho, wer ist das denn? King, Hwoarang, Kazuya Mishima, Nina Williams, Craig Marduk, Julia Chang und Bob begehren ebenfalls meine Aufmerksamkeit - wer soll sich denn da entscheiden können? Bloß gut, dass Street Fighter x Tekken (SFxT) ein Tag Team-Spiel ist, in dem ich jederzeit einen Kämpfer in der Hinterhand habe - und ich die Teams wild mischen kann.

Wie es sich für einen Tag Team-Brawler gehört, kann ich meine Fighter nicht nur jederzeit tauschen, sondern auch Kombinations-Manöver mit beiden starten - dazu gehören gemeinsame Attacken und Würfe, außerdem kann man eine Kombo von einem Kämpfer zum nächsten übergehen lassen. Wichtig für SF4-Fans ist, dass es jetzt keine Fokus-Attacken mehr gibt: Mit dem Druck auf die mittleren Schlag- und Kick-Tasten wechselt man jetzt innerhalb des Teams. Dafür gibt es einen neuen Spezialangriff, der vordergründig auf eine dreistufige Leiste setzt. Allerdings kann man die entsprechende Attacke auch ganz ohne gefüllte Leiste starten, die Ausführung derselben dauert dann aber sehr lange - der Gegner hat dadurch sehr viel Zeit, entweder einen Gegenangriff zu starten oder einfach aus dem Weg zu gehen.

Kazuya vs. Chun-Li

Technisch folgt SFxT dem Comicstil von SF4, wird aber bei den Figuren etwas düsterer, schmutziger. Die Levels dagegen, jedenfalls die, in denen ich mich tummeln durfte, waren ebenso farbenfroh wie prächtig animiert - von Runde zu Runde war mehr im Hintergrund los. Auch spielen sich längere Gefechte nicht immer vor dem gleichen Hintergrund ab: Ein Dino-Level startete z.B. auf einer Brücke über dem Saurier-Gehege, wo man einigen Vegetariern beim Bäume-Kauen zusehen konnte. Eine Runde später brach das Gerüst, die Kämpfer fielen auf den Boden - und hier gab es ganz andere Dinge zu sehen: Einen Tyrannosaurus, der einen Jeep-Snack zu sich nahm (dessen ehemalige Passagiere in Panik davon stoben) - und in der linken Ecke des Bildes den aus Tekken 2 bzw. Tekken Tag Tournament bekannten Boxersaurus Alex, der energisch mithoppelte.

Aktuell steuern sich die Tekken-Figuren trotz ihrer bekannten Manöver noch wie Stret Fighter-Kämpfer - später soll man die Steuerung seinen Vorlieben anpassen dürfen.
Aktuell steuern sich die Tekken-Figuren trotz ihrer bekannten Manöver noch wie Stret Fighter-Kämpfer - später soll man die Steuerung seinen Vorlieben anpassen dürfen.
Ein anderer Kampf spielte vor einem völlig zerstörten Capcom-Kino nebst kaputtem Nancy-Roboter (aus Tekken 6) - im Hintergrund führten andere Roboter eine erbitterte Schlacht, im Vordergrund jubelten mir Menschenmassen zu, und ein Servbot zischte immer wieder durchs Bild. Das Herz ging mir allerdings beim Japan-Szenario auf: Der Kampf fand auf einem Hausdach inmitten eines Bergdorfes statt - umringt von in voller Blüte stehenden Bäumen, gigantischen Bergen und herrlichen Farben. Sowie Kunimitsu (Tekken 2) und Ibuki (Street Fighter 3), die im Hintergrund herum argumentierten.

Nina vs. Sagat

Wer nicht gerade einen unendlichen Hass auf das Genre an sich hat, war bei Street Fighter 4 spätestens beim Intro Feuer und Flamme - die brillante Tusche-Klopperei gehört für mich trotz des dabei plärrenden Ohrengiftes nach wie vor zu den beeindruckendsten Intros aller Zeiten. Auch SFxT geht zu Beginn in eine technisch ganz ähnliche Richtung. Statt jedoch wieder den Tuschekasten zu zücken, haben Capcoms Animatoren jetzt die Wasserspritzer für sich entdeckt: In Worten ist der Effekt schwer zu beschreiben, so abgefahren ist er - und so saucool sieht er aus! Gut, dass ich mir nicht die Mühe machen muss, denn Capcom hat das Intro ja bereits als Video veröffentlicht.

Das Kampfsystem war in der Vorschau-Fassung klassisches Street Fighter: Schwache, mittlere und starke Angriffe Schläge und Kicks, die guten alten Viertelkreis-Kombinationen für Hadoken und Co. Die Tekken-Fighter haben zwar zum Teil ihre Trademark-Angriffe aus der Konkurrenzserie, aber diese werden komplett anders ausgeführt als von Tekken-Fans gewohnt - jedenfalls noch. Denn später soll es möglich sein, die Steuerung entsprechend umzustellen und die Kämpfer so zu steuern, wie man es von seiner Lieblingsserie gewohnt ist.

Ausblick

Es kann nicht genug Crossover geben - aber dass ich den Tag erleben würde, an dem sich meine beiden liebsten Prügelspielserien auf den Feldern der Ehre begegnen, hätte ich nie gedacht. Und dann auch gleich noch zwei Mal! Wie sich Tekken X Street Fighter spielt, werden wir hoffentlich in Kürze wissen. Von Street Fighter x Tekken kann ich bislang mit Gewissheit sagen, dass es ein fast klassisches Street Fighter wird - nur jetzt eben mit ein paar Tekken-Erweiterungen sowie Tag Team-Modus. Der Fokus auf ein Kampfsystem ist eine gute, wenn auch gewöhnungsbedürftige Sache - bin mal auf die finale Version gespannt, in der man die Steuerung nach Tekken-Art umstellen kann. Ansonsten erwartet uns ein Prügler in, wie es aussieht, bester Capcom-Tradition: Exzellente Präsentation, präzise Steuerung, abwechslungsreiche, detailverliebte und hinreißend animierte Levels, fetter Kader und wunderbar actionreiche Gefechte.

Ersteindruck: sehr gut

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