Vorschau: Ninja Gaiden 3 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Tecmo Koei
Release:
23.03.2012
23.03.2012
Q4 2012
Spielinfo Bilder Videos
Dennoch: Von "Dark Hero" war weit und breit keine Spur, von einer grundsätzlichen Änderung der erzählerischen Ausrichtung auch nicht. Stattdessen schnetzelte und metzelte sich Ryu eleganter denn je durch die Gegnermassen, die ihn nach allen Regeln der Kunst beharkten: Es warteten u.a. Feinde mit Projektilwaffen, Nahkämpfer, die dem Ninja
Die erzählerische Bedeutung des verfluchten Armes ist noch nicht klar, spielerisch bekommt man dadurch neue Angriffs-Optionen.
Die erzählerische Bedeutung des verfluchten Armes ist noch nicht klar, spielerisch bekommt man dadurch neue Angriffs-Optionen.
hinsichtlich ihrer akrobatischen Fähigkeiten kaum nachstanden oder magisch begabte Gegner, deren Schilde man erst mit starken Angriffen zerstören muss, bevor man sich ihnen zuwenden kann.

Und es wurde schnell deutlich, dass Zweifler sich hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades keine Gedanken machen müssen: Wie man es von der Serie kennt, muss man geschicktes Timing besitzen und sowohl Block als auch Konter perfektionieren, da man ansonsten eher früher als später am letzten der gut gesetzten Kontrollpunkte erwacht.  Beim typisch mehrstufigen Boss, der am Ende der Spielsession auf mich wartete, ist die Nutzung nahezu aller Techniken und Fähigkeiten Pflicht.

Der Einsatz des aufladbaren Ninpo (eine magische Sonderaktion ähnlich einer Smartbomb) sollte dabei nicht  vergessen werden. Das gilt übrigens auch für den Spezialangriff, den der per Fluch aufgeladene rechte Arm möglich macht. Als ich diese "Charged Attack" das erste Mal eingesetzt habe, ging meine Skepsis bezüglich des "Dark Hero"-Konzeptes allerdings durchs Dach. Denn anstatt diesen Fluch negativ für den Helden auszulegen, wurde er hier nur dafür genutzt, weitere Angriffsoptionen freizugeben. Natürlich kann sich das in der finalen Version alles noch relativieren oder ins Gegenteil umkehren. Denn ich konnte nur einen kleinen Teil ohne inhaltliche Zusammenhänge spielen

Blut, Over-the-Top-Action, Gewalt

Ohne geschickten Einsatz von Block und Ausweichen sinken die Überlebenschancen rapide.
Ohne geschickten Einsatz von Block und Ausweichen sinken die Überlebenschancen rapide.
Zumindest bei diesen drei Punkten hat Hayashi-San Recht behalten. Auch wenn Ryu hier nur mit Katana und Kunais (die übrigens auch bei gelungenen Kletter-Reaktionsspielen eingesetzt werden) hantiert, hat man zwischen den einzelnen Arenakämpfen kaum Gelegenheit, Luft zu holen: Ryu springt, weicht aus, kontert, blockt und schnetzelt, dass einem das Herz aufgeht.
Das Spiel reagiert dabei angenehm akkurat auf die Padeingaben und zelebriert als Ergebnis ein blutiges sowie fein animiertes Schwertballett, das allerdings auf einer gerade mal durchschnittlich aussehenden Bühne zelebriert wird - was jedoch auch ein Problem der farblich eintönigen Schlachtschiffe sein könnte. Dass man hier keine Extremitäten mehr abtrennen kann, dürfte dabei nur die Allerwenigsten stören. Denn das wird durch wuchtig spritzende rote Fontänen mehr als kompensiert.
Dabei wird allerdings nur eingeschränkt das propagierte "Steel on Bone"-Konzept veranschaulicht, das den Spieler noch stärker die Auswirkungen eines scharfen Katanas spüren lassen soll. Doch was soll's? Die Gegner werden getroffen, Blutfontänen spritzen durch die Gegend, die Feinde fallen tot um: Ninja Gaiden in Reinkultur, auch hierzulande ungeschnitten!

Der neue "Hero"-Modus macht die Gefechte deutlich leichter. Die anderen Schwierigkeitsgrade bieten die gewohnte Herausforderung.
Der neue "Hero"-Modus macht die Gefechte deutlich leichter. Die anderen Schwierigkeitsgrade bieten die gewohnte Herausforderung.
Der Vollständigkeit halber habe ich danach den Level nochmals im "Hero Modus" gestartet. Ich hätte zwar auch die Möglichkeit gehabt, während des laufenden Abschnitts zu wechseln - und wurde an einer Stelle, an der ich häufiger das Zeitliche gesegnet habe, sogar vom Spiel gefragt, ob ich nicht lieber auf "Hero" weitermachen möchte. Das hat mein Stolz natürlich nicht zugelassen.

Nachdem ich diese Stufe ausprobiert habe und zwar den Ansatz nachvollziehen kann, auch Neulingen ein interessantes Ninja Gaiden-Erlebnis zu bieten, steht für mich fest, dass ich definitiv nicht auf "Held" spielen werde - nach dem "Normal"-Erlebnis sind diese Gefechte ein erholsamer Spaziergang. Und für mich gehört einfach dazu, Team Ninja von Zeit zu Zeit zu verfluchen, das Pad (natürlich vergeblich) für mein Scheitern verantwortlich zu machen oder es frustriert durch die Gegend zu feuern, bevor ich mich wieder sammle und einen neuen Versuch unternehme.
 

AUSBLICK



Die auf dem Event spielbare Version hat drei Dinge gezeigt: 1) Zwischen dem Story-Anspruch mit seinem "Dark Hero"-Ansatz und der entsprechenden Umsetzung liegen Welten.  Hier muss die finale Version beweisen, dass sich hinter all den schicken Begriffen auch ein interessanter Ansatz versteckt, der sowohl erzählerisch als auch inhaltlich überzeugen kann. Wobei es sich 2) schon absehen lässt, dass Ninja Gaiden 3 mechanisch zu Hochform auflaufen wird. Die Kombos gehen locker von der Hand, sind sehr ansehnlich choreografiert und hinterlassen eine Schneise der Zerstörung. Bemerkenswert dabei: Auch ohne Abtrennung von Extremitäten wirkt die Gewalt intensiver als in den bisherigen Abenteuern des Metzelninjas. Und 3) Der Hero-Modus ist kein Zugeständnis an die Fokusgruppentester zu Lasten der echten Ninja Gaiden-Fans, sondern eine frustmindernde Option für all diejenigen, die wenig oder keine Erfahrungen mit Ryu Hayabusa gemacht haben. Allerdings gibt es auch abseits der Geschichte noch zahlreiche offene Fragen: Was ist mit Ausrüstungsoptionen oder alternativen Waffen? Hat die Kulisse abseits der Kampfanimationen auch andere Höhepunkte? Was hat es mit dem Mehrspielermodus auf sich, der sowohl kooperative Missionen als auch Kämpfe gegeneinander erlauben soll? Ich bin gespannt, ob Team Ninja die Kurve kriegt.

Eindruck: gut

Kommentare

Tante Inferno schrieb am
Obscura_Nox hat geschrieben:Ich bin ja eigentlich niemand der anderen es unter die Nase reibt wenn ich Recht hatte...
Was sag ich da, natürlich bin ich so einer. Told you its gonna suck, auch wenn ich mir selbst anderes erhofft hätte.
Leider hattest Du recht, und Deine Unkenrufe haben sich nun als erfüllte Prophetie bewiesen.
Mir wärs verdammt lieb gewesen, hätte man das Konzept von Sigma 2 weiterverfolgt, sprich: Ebenso Hardcore wie immer und mit allem drum und dran, was zum Konzept dazugehört, aber eben auch mit einem einfacheren, jedoch noch durchaus forderndem (vor allem bei Bosskämpfen, pfuh...), aber fairem Modus für die Käyschuals wie Meinereiner.
Dennoch gebe ich dem Spiel eine Chance und werde es mir besorgen, wenn die Preise gefallen sind. Ich denke, dass es mir gefallen wird. *wegrenn* ^^
Obscura_Nox schrieb am
Ich bin ja eigentlich niemand der anderen es unter die Nase reibt wenn ich Recht hatte...
Was sag ich da, natürlich bin ich so einer. Told you its gonna suck, auch wenn ich mir selbst anderes erhofft hätte.
DrPuNk schrieb am
Oje, habs irgendwie geahnt das NG3 schrottig wird. Gerade den englischen IGN Test (30 von 100) und den Gamepro Test gelesen (67). Und sowas bei Seiten, die meist Überbewerten.
Wundern tut mich das nicht, Baby-Modus, nur das Schwert als Waffe, keine Körperteile absäbeln ( :( ), Schlauchlevels, ohne Hirn durchmetzeln.
Aber was sollte man auch ohne Tomonobu Itagaki erwarten....
Tante Inferno schrieb am
Öhm... NG Sigma 2 für die PS 3 bot ja schon die Schwerigkeitsstufe "leicht"? Wo also liegt das Problem? Für mich als weder Core- noch Casualzocker war dieser Schwierigkeitsgrad genau richtig, und er ist immer noch alles andere als eben "leicht", sondern immer noch sehr fordernd. Zu Ende gespielt habe ich dieses tolle Game noch nicht, stecke noch in einem Endbosskampf fest (zwei Zwillinge, einer kämpft am Boden, der andere aus der Luft). Brauche eine Pause, danach versuche ich es nochmals bis zum bitteren Ende.
Ich verstehe dieses "buhuhuuuu..." der Superhyperhardcorezockerelite einfach nicht. *kopfschüttel* Wenn's nach Euch ginge, wäre mir das persönlich grandioseste Spielerlebnis verweigert geblieben, nämlich "Bayonetta" auf einer Stufe unter "normal" (war glaube ich "leicht", "Anfänger" ja gab's auch noch). Auch ein NG gönnt Ihr den älteren, berufstätigen, nicht-mehr-ganz-so-viel-Zeit-habenden Zockern nicht. Alle, die kein anderes Hobby als Gamen haben, sind aus Eurer Sicht Casuals, Weicheier. Wisst Ihr, was Ihr seid? Verbohrte Egoisten. :)
Ich freue mich sehr über diese Meldung, NG3 ist für mich als Hack 'n' Slay-Fan ein Pflichtkauf. Werde ich mit demselben Genuss spielen wie MediEvil, Onimusha, Genji, GoW, Dante's Inferno, El Shaddai, Bayonetta. *zungerausstreck*
schrieb am