Vorschau:
Eierlegender Wollmilchsackboy
Kart-Rennen, Monstertrucks, Schwebegleiter, Arena-Matches: Bei einer ersten Präsentation wurde klar, dass der Editor ähnlich viel möglich macht wie in LittleBigPlanet 2. Sogar ein Memory-Spiel, ein Jump-n-Run mit Frosch, ein Egoshooter und an Thunderhawk erinnernde Heli-Shooter wurden gezeigt. Oder man platziert die Kamera in der Luft und baut einen Vogelperspektiven-Raser wie Micro Machines. Einige Werkzeuge wurden aus Sackboys Jump-n-Run übernommen – mit dem Greifhaken verankert man sich z.B. an einem Gerüst und schwingt sich über einen Abgrund. Im Gegensatz dazu baut man hier allerdings in drei Dimensionen.
Wie wird gebastelt? Mit einer durchsichtigen Kugel werden Löcher in die Erde gefräst oder Hügel aufgeschüttet, danach platziert man Häuser, Tribünen, Publikum, Dinosaurier oder alle möglichen anderen Dekorationen in dem Areal – und verfeinert sie mit gesammelten Stickern. Da die Rennen mehr auf offene Arenen ausgelegt sind als in ModNation Racers, ist man bei der Wahl des Straßenbelags freier. Im Gegenzug wirkte es aber so, als müsse man etwas mehr Arbeit investieren.
Kuhkanonen und zielsuchende Affen
Sogar Spielregeln, HUD-Anzeigen, die Anziehungskraft, Geschwindigkeiten und andere Details der Physik-Engine können komplett nach eigenen Vorstellungen erstellt werden. Wer noch über die Schließung von Sony Liverpool trauert, kann z.B. seine eigene kleine WipEout-Kopie mit blitzschnellen Schwebegleitern basteln – und ihr mit dem Film-Editor ein Intro verpassen. Die Aggressivität der KI und das Turbo-System dürfen ebenfalls modifiziert werden. Wer in Straßenrennen keine Drifts mag, entkoppelt sie einfach vom Boost.
Träger Story-Modus
Die Internet-Rennen werden diesmal mehr auf Einsteiger zugeschnitten: Anders als in ModNation Racers sind keine Online-Wettbewerbe geplant. Stattdessen geht es laut der Entwickler eher darum, unkompliziert ein paar Runden mit bis zu sieben Gegnern zu drehen und die Community- Levels auszuprobieren. Wer möchte, kann auch auf dem geteilten Bildschirm mit einem Freund online gehen. Im lokalen Splitscreen dürfen sich vier Spieler bekriegen. Der Story-Modus fällt etwas komplexer aus als bei Mario, denn hier geht es in einer ganzen Reihe der oben beschriebenen Disziplinen zur Sache, darunter auch Bosskämpfe. Wer bereits viel Geld in LittleBigPlanet-Kostüme investiert hat, kann sie übrigens auch hier benutzen.
Ausblick
Die Vorstellung von Sackboys Strecken-Editor war beeindruckend: Ich habe mich zwar noch nicht persönlich damit ausgetobt, doch was die Teilnehmer der geschlossenen Beta bereits auf die Beine gestellt haben, sprüht vor Abwechslung. Vom Future-Racer über Micro-Machines-Klone bis hin zu anderen Genres ist beinahe alles möglich. Sogar eigene HUDs, Waffen und andere Extras und können entworfen werden. Oder man verändert das Drift-System, die Anziehungskraft und die Agressivität der Computergegner. Als ich den Story-Modus ausprobierte, wurde meine Begeisterung aber stark gebremst. Mit der trägen Steuerung beim Driften und in der Luft wurde ich auch nach mehreren Spielen nicht richtig warm. Die instabile Framerate störte ebenfalls – und da mit United Front Games die Entwickler von ModNation Racers am Spiel arbeiten, vertraue ich nicht darauf, dass die Probleme noch behoben werden. Dank des tollen Editors steckt viel Potential in LittleBigPlanet Karting. Doch da nicht einmal die Profis es bisher richtig ausschöpfen können, bleibe ich vorerst skeptisch.
Eindruck: befriedigend
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