Vorschau:
Kooperativ über Android oder iOS
Egal ob iPhone oder Android: Zum Start des Spiels wird eine kostenlose App auf Wunsch alle Mobiltelefone mit Touchfunktion über WiFi mit der PlayStation 3 verbinden. Man kann dann ausschließlich damit oder gemischt mit dem Gamepad kooperativ loslegen - PlayStation Vita wird nicht unterstützt. Diese alternative Steuerung funktionierte live reibungslos, bietet zwar etwas weniger Funktionen als jene mit dem Gamepad, ist aber laut Quantic Dream vor allem für Einsteiger gedacht, die mit dem Gamepad nichts anfangen können.
Interessant ist die Tatsache, dass der aktive Spieler beim kooperativen Spielen die Steuerung abgeben muss. Sprich: Der passive Spieler kann nicht selbstständig über Knopfdruck loslegen, sondern muss kommunizieren und vielleicht erklären, warum man gerade wechseln sollte. Es gibt kooperativ keinen Splitscreen, sondern feste Rollenvorgaben auf einem Bildschirm:
Kommunikativer Rollentausch
Als Jodie verzweifelt versucht einen Schrank umzukippen, lohnt sich z.B. ein Wechsel: Iden kann über eine Art Stromschlag mehr ausrichten und auch ein Gitter an einem Luftschacht lösen. So werden kleinere Rätsel wie das Öffen von Türen oder Wegen inszeniert. Allerdings kann sich Iden nicht frei bewegen, sondern ist per blau leuchtender Schnur lokal an Jodie gebunden. Man bleibt also immer zusammen, wobei das Interface über dezente weiße (Jodie) oder blaue (Iden) Punkte anzeigt, wo man interagieren kann. Mit dem linken Analogstick bewegt man sich auf die Orte zu,
David Cage betonte nochmal, dass das Spiel keine haptische Herausforderung, sondern bis zu einem der 23 Enden vor allem ein erzählerisches Erlebnis sein soll. Es gebe kein Game Over, aber dafür könne man jede Situation je nach eigener Aktion auf viele Arten erleben: Jodie hat z.B. an einer Stelle eine Stunde Zeit, bevor ihr Date auftaucht. Macht sie sich hübsch? Räumt sie auf? Bereitet sie ein Essen vor? Oder chillt sie einfach? Klingelt es irgendwann an der Tür, kann es nicht nur A oder B, sondern eine Vielzahl an Reaktionen geben. Wer das Spiel einmal durch hat, was laut Cage im zügigen Fall etwa zehn Stunden dauern soll, hat also nur einen Bruchteil der möglichen Erfahrungen gemacht.
Ausblick
David Cage versucht gar nicht erst, irgendwelche spieltechnischen Kompromisse einzugehen, sondern entwickelt das erzählerische Prinzip von Heavy Rain konsequent weiter: Ein emotionales Erlebnis zu inszenieren, das mich ohne den Bruch von Filmszenen immer in den handelnden Mittelpunkt stellt. Ob es eine kluge Entscheidung war, die fünfzehn Jahre, die man Jodie begleitet, nicht chronologisch, sondern durcheinander abzuhandeln? Gelingt es Cage, die Neugier auf erneutes Durchspielen zu wecken? Abwarten. Das bisher Gezeigte sah jedenfalls fantastisch aus und offenbarte je nach Aktion ganz andere Auswirkungen. Es wirkte in der neuen Szene mit dem Labor auf mich in etwa so, als hätte man aus dem ruhigen Einstieg von The Last of Us, als man mit dem verängstigten Mädchen das Haus erkundet, ein ganzes Spiel gemacht. Dramaturgisch interessant ist zudem, dass es auch hier eine konfliktreiche Art von Vater-Tochter-Beziehung gibt. Ich freue mich auf dieses Abenteuer!
Einschätzung: sehr gut Fit4Hit
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