gc-Vorschau: Until Dawn (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Until Dawn (Action-Adventure) von Sony
Until Dawn
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
kein Termin
26.08.2015
Jetzt kaufen
ab 14,00€
Spielinfo Bilder Videos


Im Dunkeln ist gut Munkeln.
Im Dunkeln ist gut Munkeln.
Der Teenie-Horror ist im Filmbereich immer noch hoch im Kurs: Der Nachschub an sex- und saufgeilen Teenagern, die es in abgelegenen Hütten ordentlich krachen lassen wollen, reißt genauso wenig ab wie die Anzahl der Psycho-Killer, die dem Partyvolk mit ihrem Slasher-Feldzug einen blutigen Strich durch die Rechnung machen wollen. Mit Until Dawn versucht Sony, den Stoff in ein interaktives Erlebnis zu verwandeln, bei dem das Zuschauen genauso viel Spaß machen soll wie das Spielen mit dem Move-Controller. Tatsächlich kam die beklemmende Atmosphäre im abgedunkelten Präsentationsraum schon gut rüber – vor allem wegen der düsteren Waldkulisse, die wie bei Alan Wake hauptsächlich vom schwachen Lichtkegel einer Taschenlampe beleuchtet wird.  Leider verlieren die ruhigen Momente beim Umherstreifen zwischen den Bäumen schnell an Wirkung: Zwar haben die Dialoge der Figuren durchaus einen gewissen Unterhaltungswert, doch wirkten die Sequenzen schon während der halbstündigen Präsentation oft zu lang gezogen und zäh. Erst wenn das Tempo der Inszenierung bei hektischen Fluchtsequenzen angezogen oder der Spieler gezielt erschreckt wird, steigt endlich der Puls und man spürt als potenzielles Opfer die Panik im Nacken.

Dass Horror-Klassiker wie Nightmare on Elm Street oder Freitag der 13. als Inspiration dienen, ist  nicht zu übersehen: Befreit man z.B. den Schnee von der Scheibe eines Traktors, kommt hinter ihr eine Jason-Maske zum Vorschein. Trotz des Gewaltfaktors und der düsteren Atmosphäre nehmen sich die Entwickler nicht bierernst, spielen mit Klischees und würzen den Slasher mit einer Prise Humor wie es Wes Craven mit Scream getan hat. Zudem orientiert man sich auch bei de
Die düstere Kulisse sorgt für eine packende Atmosphäre - aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Die düstere Kulisse sorgt für eine packende Atmosphäre - aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
r Inszenierung an der großen Leinwand und nutzt z.B. die POV-Methode (Personal Objective View), bei der man das Geschehen kurz aus den Augen des Killers erlebt, der beim Beobachten des ahnungslosen Pärchens laut atmet – Halloween lässt grüßen.

Die Steuerung wird ähnlich simpel wie bei einem Lightgun-Shooter: Man benötigt lediglich die Move-Taste, um eine Aktion auszulösen und den Trigger plus Bewegungssensoren, um Handbewegungen zu imitieren. Dadurch bewegt man sich nicht nur einfach durch die Spielwelt, sondern kann auch Objekte untersuchen, kleine Schalterrätsel lösen oder Waffen abfeuern. Dabei hängt das Schicksal bzw. das Überleben der Protagonisten von der eigenen Spielweise ab, wodurch sich verschiedene Handlungsstränge (und Endsequenzen) ergeben. Nach der Demo bin ich von Until Dawn recht angetan. Sony scheint es zu schaffen, den Teenie-Horror überzeugend in ein Spiel zu verpacken und dank Unterstützung aus Hollywood filmreif zu inszenieren. Viel Spieltiefe darf man sich hier jedoch nicht erwarten, da wenig Freiheiten geboten werden und ein Großteil der Handlung geskriptet abläuft. Dabei sollte man noch am Drehbuch feilen: Die ruhigen Momente sind als Verschnaufpausen zwar eine tolle Sache, doch streckt man sie hier zu sehr in die Länge und kommt im Zusammenspiel mit der eingeschränkten Interaktion der Langeweile so gefährlich nah wie der Killer seinen Opfern. Trotzdem ist Until Dawn endlich mal wieder ein reines Move-Spiel, auf das ich mich freue!

gc-Eindruck: gut
 
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Kommentare

psyemi schrieb am
holydürüm hat geschrieben:Wird es wirklich keine Möglichkeit geben, das Game auch OHNE Move (und stattdessen mit dem normalen Controller) zu spielen? :(
reine move spiele wirst wohl nicht ohne move spielen können :D
holydürüm schrieb am
Wird es wirklich keine Möglichkeit geben, das Game auch OHNE Move (und stattdessen mit dem normalen Controller) zu spielen? :(
schrieb am