Vorschau: Humanoide Kriegsführung
Implantate und humanoide Roboter
Statt Gefechten schlug Treyarch bei der Story-Präsentation also eher leise Töne an. Bedrückend war die Stimmung trotzdem, schließlich traf das Duo amerikanischer Protagonisten in einem improvisierten Militär-Lager in Kairo ein. Nachdem sie aus der U-Bahn gestiegen und einige Treppen hinauf geschritten sind, sehen sie neben Munitionsvorräten auch einige Verwundete, die den humanoiden Kampfrobotern der NRC offenbar stark unterlegen sind. Der Spieler ist aber hauptsächlich dort, um jemanden zu verhören, der offenbar etwas über den Kontaktabbruch zu einer wichtigen CIA-Basis in Singapur weiß. Sogar das zur Rettung losgeschickte Team ist verschollen, also werden weitere Agenten zur Ermittlung auf die Reise geschickt. Die Demo endete kurz vor einem Angriff der NRC auf das Lager. Statt die Action zu zeigen, wurden paar Infos über die futuristische Welt präsentiert. 40 Jahre nachdem Raul Menendez die komplette Drohnenflotte der USA gehackt hat, wurde als Reaktion auf die unbemannte Gefahr aus der Luft das so genannte Directed Energy Air Defense System (DEAD) eingerichtet.
Der Zeit voraus
Erste Schritte sind in all diesen Bereichen schließlich auch in der realen Welt bereits getan. Als Undercover-Kämpfer hat der Spieler natürlich Zugriff auf Technik und Mittel, die der öffentlich bekannten schon eine kleinen Schritt voraus ist. Ähnlich wie in Metal Gear Solid soll ein „Safe-House“ als Basis dienen, in der man seine Hightech-Ausrüstung in allen Feinheiten aufmotzen und modifizieren kann – inklusive Geschlechtsumwandlung für diejenigen, die mit einer Agentin spielen möchten. Außerdem findet an dort jede Menge taktische Informationen über die anstehenden Missionen sowie eine Wiki zu allen Feinheiten des Spiels und der Serie. Die Level-Struktur soll diesmal deutlich offener gestaltete sein. Statt wie früher einfach Zielpunkte abzuklappern, sei man jetzt selbst mehr dafür verantwortlich, wie man die Aufträge im Detail spielt.
Neue Spezis
Neuerdings kann man vor dem Match einen von neun Spezialisten auswählen, der bestimmte Extras, Waffen und Fähigkeiten mitbrigt. Der von mir ausgewählte Kampfroboter „Reaper“ kann sich neben der bereits erwähnten Minigun z.B. in das neurale Interface seines Gegners hacken, um ihm ein paar Doppelgänger von mir vorzugaukeln. Der Nomad verpasst sich dagegen kurz vor dem Tod eine Injektion, welche die Energie auffüllt und schickt seinem Gegenüber einen lästigen Schwarm von Mini-Drohnen entgegen. Donnie Walsh (Callsign Ruin) wiederum setzt als Spezialwaffe eine Schockwelle mit Umgebungsschaden ein und kann sich kurzzeitig schneller bewegen. Auch das Punkteverdienen für den Scorestreak lässt sich auf Wunsch beschleunigen, und zwar in der Rolle von Zhen Zhen aka Seraph. Alle Spezialisten besitzen auch eine kleine Hintergrundgeschichte zu ihren Biographien, ihrer Persönlichkeit und ihren Eigenschaften. Bei einer Runde Hardpoint, in der Punkte erobert und gehalten werden müssen, wurden die vielen kleinen Abkürzungen und Seitenwege intensiv genutzt.
Ausblick
Da es in der Präsentation des Story-Modus keinerlei Action zu sehen gab, lässt sich natürlich schwer einschätzen, wie stark die versprochenen, weitläufigeren und freieren Missionen sich auf den Einzelspieler-Part auswirken. Die Ausgangslage der Geschichte mit auf heutiger Forschung aufbauender Technik gefällt mir zumindest gut. Vermutlich wird die Kampagne wieder die typischen Black-Ops-Kapriolen mit abenteuerlichen Wendungen bieten. Der Multiplayer fühlte sich trotz all der Änderungen relativ ähnlich an wie in älteren Teilen. Auch grafisch hielt sich der Sprung nach vorne in Grenzen, obgleich die Charaktere aus der Nähe mit all ihren Poren und Härchen relativ detailreich aussahen und es im Mehrspieler wieder die gewohnt sauberen 60 Bilder pro Sekunde gab. Sie wurden allerdings erneut mit etwas statisch wirkenden Kulissen erkauft; diesmal laufen Single- und Multiplayer übrigens mit der exakt gleichen Engine. Wenn man sich besser auf die zahlreichen Gadgets und Fähigkeiten eingestellt hat, könnte das natürlich noch stärkere Auswirkungen aufs Spielgefühl haben. Wer die typischen blitzschnellen Duelle auf kleinen Maps lieb gewonnen hat, wird also vermutlich wieder gut bedient werden. Call of Duty: Black Ops 3 erscheint am 6. November 2015 für PlayStation 4, Xbox One und PC.
Einschätzung: gut
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