E3-Vorschau: FIFA 18 (Sport)

von Michael Krosta



FIFA 18 (Sport) von Electronic Arts
Die Fußballreise geht weiter
Publisher: Electronic Arts
Release:
29.09.2017
29.09.2017
29.09.2017
29.09.2017
29.09.2017
29.09.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos

Wenn Electronic Arts Ende September mit FIFA 18 zum Anstoß bittet, will man Fußball-Fans den Umstieg auf die neueste Version des virtuellen Kicks mit vielen Verbesserungen schmackhaft machen. Wir sind im Vorfeld der E3 zur Allianz Arena nach München gereist, um nach der offiziellen Vorstellung selbst ersten Partien der diesjährigen Edition zu spielen. Wie sich FIFA 18 auf dem Platz anfühlt, verraten wir in der Vorschau...



Frostbite langsam im Griff

Creative Director Matthew Prior und Gameplay-Producer Samuel Rivera von EA Vancouver ließen es sich nicht nehmen, die jüngste Weiterentwicklung der Fußballsimulation persönlich vorzustellen. Welche Dinge man in diesem Jahr besser machen will? So einige. „Das Spielerlebnis ist das wichtigste Feature von FIFA“, wird betont. Doch um das zu bewerkstelligen, ist auch ein starkes Technik-Fundament nötig. Die Umstellung von der Ignite auf die Frostbite Engine erwies sich bei FIFA 17 nicht nur als Neustart, sondern auch Herausforderung für das Studio. Nachdem dort der Grundstein gelegt wurde, will man die Technologie mittlerweile besser im Griff haben und mehr aus ihr herauskitzeln.

Neues Animationssystem

Cristiano Ronaldo wird auch im Story-Modus The Journey auftreten.
Cristiano Ronaldo wird auch im Story-Modus The Journey auftreten.
Abseits der grafischen Fortschritte, die sich vor allem bei den aufwändiger gestalteten Gesichtern der Profis und einer realistischeren Beleuchtung zeigen, hat man mit dem so genannten Motion Technology System ein komplett neues Animationssystem erschaffen, das von EA Sports gar als „Game Changer“ bezeichnet wird, mit dem der Spielverlauf umgekrempelt wird. Musste bei der Darstellung in der Vergangenheit häufig gewartet werden, bis bestimmte Phasen innerhalb der Animationen abgeschlossen sind, erlaubt das neue System eine detaillierte Frame-by-Frame-Animation mit flüssigen sowie schnellen Übergängen bei Bewegungen. Gleichzeitig fängt es z.B. auch individuelle Posen und Armbewegungen der Fußballer möglichst realitätsgetreu ein, wie etwa die Gegenüberstellung von Arjen Robben und Karim Benzema verdeutlichten, da sich beide Sportler hinsichtlich ihrer Körperhaltung stark voneinander unterscheiden – sei es beim Dribbling, beim einfachen Laufen oder dem Ansetzen eines Sprints.

Generell möchte man die Individualität der Spieler stärker hervorheben. Neben dem einzigartigen Stil mancher Kicker soll auch deren Körpergröße berücksichtigt werden, so dass kleine Spieler z.B. mehr Schritte für eine Strecke machen müssen als ihre größeren Kollegen. Ab FIFA 18 wird man daher die Fußballer in kleine, mittlere und große Spieler einteilen. Darüber hinaus präsentiert man ein komplett neues Dribbling, weil es nach Ansicht der Entwickler im Vorgänger nicht mächtig genug war. Die Controller-Eingaben sollen nicht nur flotter ansprechen, sondern vor allem die eingeleiteten Tempowechsel sollen sich viel stärker bemerkbar machen, indem der Spieler seinen Oberkörper nach vorne lehnt und je nach Dribbel-Fähigkeiten regelrecht losprescht. Umgekehrt wird das langsame Dribbeln ebenfalls wieder möglich sein.

Bessere Raumaufteilung?

egr
Auch die Stadionkulisse wurde verbessert - hier das Santiago Bernabéu in Madrid.
Beim Anspielen hielt sich die versprochene neue „Explosiveness“ beim Dribbling aber noch in Grenzen – was vielleicht auch daran liegt, weil der Spielverlauf generell etwas träge wirkt. Vielleicht sogar zu träge? Ich hatte häufiger das Gefühl, dass die Ballannahme oder das Passen einen Tick zu lange dauerte. Vielleicht ist es nach FIFA 17 nur eine Frage der Umgewöhnung, aber selbst nach mehreren Partien wurde ich mit den trägeren Akteuren auf dem Feld und dem gedrosselten Spieltempo noch nicht so richtig warm. Auch die angepriesenen Vorteile des Motion Technology Systems hielten sich beim Anspielen noch in Grenzen. Trotzdem sehen die Animationen generell richtig klasse aus – vor allem, wenn man in den Wiederholungen bei Super-Slow-Motion einen genauen Blick darauf werfen kann.

Von der verbesserten Raumaufteilung, bei der die KI ein besseres Verständnis für Räume und Timing aufweisen soll, hat man in der Praxis ebenfalls noch nicht allzu viel gesehen. Laut Entwicklern konzentrierten sich die Spieler im Vorgänger zu sehr auf das Zentrum und überfüllten es daher regelrecht. Allerdings sieht man das auch hier noch sehr häufig und bleibt deshalb entweder im Mittelfeld stecken oder gelangt über die Flügel recht schnell bis zum gegnerischen Strafraum. Schön dagegen, dass die KI selbst Tiki-Taka beherrscht und durch die neuen Schnell-Einwechslungen (Quick substitutes) der Spielfluss nicht mehr zwingend mit Umwegen über das Pause-Menü unterbrochen werden muss. Stattdessen legt man seine präferierten Spielerwechsel bereits vor dem Start der Partie fest und hält einfach eine Schultertaste gedrückt, wenn das Spiel einen Wechsel vorschlägt.

Kommentare

Freakstyles schrieb am
no need no flag olulz hat geschrieben: ?16.06.2017 20:38 Du hast einfach eine völlig falsche Erwartungshaltung. FIFA stand noch nie für Fairness und das will es auch überhaupt nicht, was einfach am Großteil der Zielgruppe liegt. Das ist schon in den Basics des Gameplays eingearbeitet, weil alles nur auf Wahrscheinlichkeiten beruht.
FIFA ist einfach ein Casualspiel auf die Spitze getrieben, aber als Fußballfan hat man leider keine Alternative auf dem Markt. Spiel deswegen seit einiger Zeit auch nur noch Managermodus.
Also in der Scene ist es schon eher so das z.B. Fifa 14 und 15 noch als Skill basiertes Sportspiel angesehen wurde. Bei 16 und 17 wurde einfach viel zu viel automatisiert. Jeder Depp kann mit einem guten Team gut spielen, warum? Weil die KI bei den guten Teams alles übernimmt, Stellungsspiel, Passgenauigkeit, Tacklingrichtung usw.. Wir sagen immer, einen guten Spieler erkennst erst wenn mit 4sterne gegen 4 sterne mannschaft spielst. Und an der Stelle wirds dann halt einfach unnötig, früher konnte man auch mit einer 3 Sterne Mannschaft einen Noob der eine 5Sterne Mannschaft wählt ohne größere probs besiegen, das ist heute fast unmöglich, es sei denn man hat wirklich einen kompletten Anfänger vor sich der noch nie ein Pad in der Hand hatte.
no need no flag olulz schrieb am
Du hast einfach eine völlig falsche Erwartungshaltung. FIFA stand noch nie für Fairness und das will es auch überhaupt nicht, was einfach am Großteil der Zielgruppe liegt. Das ist schon in den Basics des Gameplays eingearbeitet, weil alles nur auf Wahrscheinlichkeiten beruht.
FIFA ist einfach ein Casualspiel auf die Spitze getrieben, aber als Fußballfan hat man leider keine Alternative auf dem Markt. Spiel deswegen seit einiger Zeit auch nur noch Managermodus.
Freakstyles schrieb am
Problem dabei ist vermutlich auch die Induviduallisierung jedes einzelnen "Star"-Spielers. Damit sind nicht die Bewegungen gemeint (auch in diesen könnten "exploits" stecken), sondern vielmehr die Werte und zahlen im Hintergrund. Meiner Meinung nach hat man da den Fehler begangen "Star" Spieler zu bevorzugt zu behandeln und zwar in allen Bereichen. Dabei sollten elemtare Bereiche die zum Balancing der Spielpartien benötigt werden eigentlich für alle Spieler gleich sein, dazu gehört unter anderem das man mit einem guten Tackling auch wirklich den Ball erobert und die Aktion nicht völlig sinnlos erscheint. Zu oft hab ich mich gegen Real Madrid, nach dem dritten fehlgeschlagegen Tackling hintereinander, schon dabei erwischt zu denken "Wofür eigentlich? Kann ich auch stehen bleiben und zugucken, kommt aufs gleiche hinaus wenn der Ball eh nach jedem Tackling beim Gegner bleibt".
Mit den Toren in letzter Minute muss ich sagen das ich da nur seltenst Erlebnisse hatte wo ich gedacht habe, oh da war der Keeper aber schlecht. Meiner Meinung nach ist es da einfach die Psychologie die eine Rolle spielt; "oh shit, letzte Minute, jetzt für die letzet Aktion nochmal volle Konzentration" - und man siehe es klappte. So fallen meiner Meinung nach oft Tore in den letzten Minuten.
Das man das mit den Bubbles auch in anderen EA Spielen fühlt ist sehr interessant, Danke für den Einblick ;) !!!
Stalkingwolf schrieb am
Freakstyles hat geschrieben: ?13.06.2017 14:33 Das was viele Spieler als Momentum bezeichnen, sind oftmals nur die vergeigten Spielerwerte die in der Datenbank festgelegt wurden. Dadurch kommt es den Leuten oft unfair bzw. sie kommen sich spielmechanisch benachteiligt vor.
Was EA leider in vielen seiner Sportspiele macht.
In NHL nennt man das Ice-Tilt. EA löscht mittlerweile die Forumsbeiträge und bannt die Leute aus dem Forum. Aber jeder weiß das es da ist. Das macht sich dann bemerkbar das billig Schüsse ins Tor gehen ( vor allem 1min vor ende jedes Drittels ) und Spieler eine Art Bubbles um sich haben und sie nicht checken kann. Ganz grausam ist Powerplay wo die Torhüter mal mind -20 Punkte auf alles bekommen. In NFL werden Spieler verlangsamt und sie machen während dem laufen sogar Animationsstops. Dazu gibt es auch genug Videos.
Das ist nicht anderes als die Gummiband KI aus den Rennspielen. Gemacht um Spannung und Dramatik ins Spiel zu bekommen.
Sobald eine andere Firma auch ein Spiel im gleichen Sportbereich machte, war es besser als EAs Spiel. Oft konnte sich EA nur retten indem es die Lizenz gekauft hat oder sonst was für Deals eingegangen ist.
Freakstyles schrieb am
*stöhn* vielleicht sollte 4players sich mal hinterfragen mit welcher Expertise da über ein Spiel geschrieben wird, das seit Jahren von ein und denselben fans gespielt wird. Nichts gegen Sie Herr Krosta, sie sind bestimmt ein netter Kerl, aber wenn sie schreiben das einem Ronaldo viel zu leicht der Ball abgenommen werden kann, dann implodiert mein Fifa Herz! Seit Jahren findet man in Fifa bei Real Madrid eine Übermacht vor, die sich vor allem dadurch auszeichnet, das man im Hintergrund die Sträke Werte so berechnet, das Real Madrid Spieler allen anderen Spielern im Spiel um mind. 10 Punkte voraus sind. Dies bewirkt auf dem Platz genau das was sie bemängeln: Einem Ronaldo kann man nicht wirklich den Ball abnehmen, egal wie gut das Tackling war, der Ball springt direkt wieder in den Lauf. Man könnte noch damit leben wenn es nur für Ronaldo, Messi, Ibrahimovic gelten würde, tut es aber nicht, fast die gesamte Real Mannschaft profitiert von diesem eingebauten Auto-Zweikampf-Win. Dazu kommen noch Abschirmstärken die an lächerlichkeit fast nicht zu überbieten sind. Laufe ich hinter Real Madrid spielern her verlangsamt mein Spieler automatisch, als ob es einen Radius um die Real Spieler geben würde der mich davon abhält jetzt voll drauf gehen zu können. Sowas fällt einfach auf wenn man häufig spielt, hier bei 4Players aber anscheinend nicht. Sprich, ein Fußballspiel, wo eine Mannschaft allen anderen (KI und Wertetechnisch) Mannschaften überlegen ist, ist absolut nicht geeignet für Multiplayer Partien und verdient damit saftige Punktabzüge. Oder man ist konsequent und benennt in seinen Tests das es ein tolles Spiel ist, aber am besten keine andere Mannschaft gewählt wird als Real. Das macht zwar 80% Spielinhalt obsolet, aber das wäre wenigstens konsequent! Man kann jetzt auch gerne nochmal als Beispiel die Bewertung für Fifa 2017 auf 4Players und die Amazon Bewertung für Fifa 17 heranziehen - es entspricht mittlerweile schon fast dem was man aus den Mainstreammedien...
schrieb am