Resistance: Fall of Man30.07.2006, Michael Krosta
Resistance: Fall of Man

Vorschau:

Action-Erfahrungen haben die Jungs von Insomniac Games mit Ratchet & Clank schon genug gesammelt: Obwohl die bunten Comicwelten der Serie mehr an süße Hüpfspiele erinnerten, stand eindeutig die Action im Vordergrund. Auch beim PS3-Debüt Resistance lässt Insomniac die Waffen sprechen, doch geht es dabei sehr viel düsterer und in reinrassiger Ego-Shooter-Manier zur Sache, was die FPS-begeisterten Entwickler wieder zu ihren Disruptor-Wurzeln zurückkehren lässt...

Gears of Resistance?

Ruinen bestimmen das einst pompöse Stadtbild Londons. Dunkle Rauchschwaden ziehen gen Himmel, während auf den Straßen brennende Autowracks und Schutt herum liegen, die bezeichnend für das Chaos sind, was in der Stadt, dem Land und auf der Welt herrscht. Was ist passiert? Sind wir einmal mehr im Zweiten Weltkrieg gelandet? Nein, obwohl die von Zerstörung geprägten Kulissen in ihren bedrückenden Grautönen diesen Schluss ohne weiteres zulassen würden. Doch in Insomniacs PS3-Shooter Resistance ist alles anders: Ihr befindet euch auf einem alternativen Zeitstrang, auf dem der Zweite Weltkrieg gar nicht erst stattgefunden hat. Klingt beim ersten Gedanken super, doch sieht sich die Menschheit dort auch ohne die Nazis mit einem mindestens ebenso bösen Übel konfrontiert: den Chimera. Diese Rasse unbekannter Herkunft hat sich innerhalb kürzester Zeit über den gesamten Globus ausgebreitet und infiziert alle Lebewesen mit einem mysteriösen Virus, der sie ebenfalls mutieren lässt. Klingt nach Gears of War? Ja! Und so ist es kein Wunder, dass Insomniac genau wie das Epic-Vorbild ebenfalls auf eine Mixtur aus Horror und Action setzt, wenn ihr euch mit der Waffe im Anschlag durch nur

Die Chimera sind ein paar üble Zeitgenossen.
mäßig ausgeleuchtete Korridore mit herrlichen Licht- und Schattenspielen bewegt, dabei die Stille von bedrohlichen Soundeffekten durchbrochen wird und plötzlich Massen an Monstern vor euch auftauchen, die euch das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Bombastische Inszenierung

Die Kulissen hinterlassen bereits jetzt einen hervorragenden Eindruck und glänzen durch riesige Außenareale, beklemmende Innenräume und geschmeidige Animationen. Besonders gut ist den Entwicklern die Realisierung der Kriegsatmosphäre gelungen, die in den von Kämpfen gezeichneten Städten herrscht: Ständig wird die Umgebung von heftigen Explosionen erschüttert, an jeder Ecke hört ihr Waffen rattern oder hilflose Schreie von Opfern. Granaten schlagen dicht neben euch ein und sorgen für derart feine Partikeleffekte, dass ihr fast schon glaubt, der Staub könnte jeden Moment aus dem Bildschirm rieseln. Hinzu kommt eine imposante

Die Kulissen könnten teilweise auch einem WWII-Shooter entstammen.
Physik-Engine, die euch die Interaktion mit allen erdenklichen Objekten erlaubt. Obwohl Resistance fantastisch aussieht und die Anleihen bei Gears of War unübersehbar sind, kommt der PS3-Titel aber nicht ganz an die grafische Brillanz des Epic-Taktikshooters auf der Xbox 360 heran.

Ausgefallene Waffen

Ein besonderes Highlight der Ratchet & Clank-Spiele waren immer die verrückten Waffen und deren verschiedene Upgrades. Diese Erfahrung machen sich die Entwickler für Resistance zunutze und werden dem Helden Nathan Hale ein durchschlagendes Waffenarsenal zur Verfügung stellen, das ebenfalls mit ungewöhnlichen Funktionen auftrumpft: So visiert ihr die Gegner z.B. aus der Deckung heraus an, begebt euch wieder an eine sichere Hauswand und seht dabei zu, 

Videos der E3-Präsentation

Teaserwie eure Schüsse auch um die Ecke herum ihr zuvor angepeiltes Ziel nicht verfehlen. Daneben gibt es weiteren Hightech-Schnickschnack: So könnt ihr z.B. an einer gewünschten Position ein Schutzschild aufbauen oder eine Kugel auf dem Schlachtfeld platzieren, die sich auf Knopfdruck in eine Splitterbombe verwandelt. Im Gegensatz zu Halo wird es allerdings nicht möglich sein, die Waffen der Aliens aufzusammeln und zu benutzen. Doch genau wie bei der Bungie-Ballerei stehen euch in einigen Abschnitten KI-Kameraden zur Seite, auf deren Verhalten ihr allerdings keinen Einfluss habt. Auch Fahrzeuge wird es laut den Entwicklern geben, um mehr Abwechslung in den Spielablauf zu bringen. Im Onlinemodus für bis zu 40 Spieler stehen die Vehikel aber voraussichtlich nicht zur Verfügung. Doch nicht nur gegeneinander, sondern auch im Koop-Modus könnt ihr die Menschheit vor der aggressiven Alien-Brut retten, die genau wie eure Kameraden über eine ausgezeichnete KI verfügen soll. Beim ersten Anspielen war davon allerdings noch nicht so viel zu sehen: Vielmehr griffen die Fieslinge oft in Wellen an und präsentierten sich eher als Kanonenfutter für unsere Wummen als intelligente Gegner.   

      

Ausblick

Was ich bisher von Resistance – Fall of Man gesehen habe, erinnert an einen gewöhnlichen Shooter in einer eindrucksvollen Next-Gen-Grafikverpackung. Aber was soll’s? Manchmal braucht man einfach solche Titel wie Black, in denen man sich einfach in die Action stürzt und drauflos ballert. Allerdings will Insomniac mit Grusel-Elementen auch für Nerven zerreißende Spannung sorgen, von der wir im sehr actionbetonten Demolevel allerdings noch nichts mitbekommen haben. Doch die Videos, der angekündigte Multiplayer-Modus mit bis zu 40 Teilnehmern und Insomniacs Faible für abgedrehte Waffensysteme nähren die Hoffnung, dass aus Resistance: Fall of Man etwas mehr werden könnte als ein hübsch anzusehender Standard-Shooter, wenn der Titel pünktlich zum Launch der PS3 erscheint.

Ersteindruck: gut

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