Trotzdem: Irgendwo findet sich doch die Motivation, weiterzuspielen. Sei es nun in der Hoffnung, dass die Farbgebung (ich wusste nicht, dass es so viele Graubraun-Töne gibt!) irgendwann dem weicht, was ansatzweise an die PS2-Ausflüge des Insomniac-Teams erinnert. Oder die Aussicht, wieder eine coole Waffe in die Hand zu bekommen. Wie z.B. die bereits recht früh verfügbare Bullseye-Wumme, die als Alternativ-Feuer haftende Zielvorgaben verschießt.
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Die Kulisse kann sich sehen lassen, aber dennoch nur eingeschränkt das Next-Gen-Versprechen von Sony einlösen - das unglückliche Los eines Starttitels... |
Schafft ihr es, einen Gegner mit dieser Markierung zu versehen, könnt ihr euch getrost hinter eine Ecke zurückziehen und losfeuern. Denn ab sofort suchen sich die Leuchtspurgeschosse ihr Ziel automatisch. Hier lässt Insomniac genau die Klasse aufblitzen, die dafür sorgte, dass die Ratchet & Clank-Serie bis heute zu meinen Lieblings-Ballereien auf der PS2 gehört.
Und letztlich hat es die schreibende Zunft tatsächlich geschafft, so etwas wie Spannung aufzubauen und dem Spieler Fragen in den Kopf zu hämmern, die einen bis zum Ende beschäftigen: Wieso ist Nathan Hale scheinbar immun? Wieso haben sich die Viecher ausgerechnet Europa und England als Hauptangriffsziel ausgesucht? Wie kann der Virus aufgehalten werden? Wieso gibt es in dieser Welt keine knalligen Farbtöne mehr?
Gears of Resistance
Ein Punkt, der uns natürlich beschäftigt hat, ist der Vergleich mit aktuellen Shootern für den härtesten Konkurrenten, die Xbox 360. Und selbst wenn Resistance eine eintönige Grund-Farbgebung hat, Abwechslung im Gegner- und Leveldesign erst sehr spät einsetzen und die Abschnitte unter dem Strich nicht so weitläufig sind, wie man sich wünschen würde: Schlecht sieht die Chimera-
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Eines muss man Insomniac lassen: Die Hauptfigur Nathan Hale sieht klasse aus und überzeugt mit feinen Animationen in den Zwischensequenzen... |
Hatz nicht aus. Die Netzhaut wird mit sauberen Explosionen, teilweise extrem vielen Gegnern auf dem Bildschirm sowie sporadisch eingesetzten Lichteffekten vielleicht nicht so üppig verwöhnt, wie man es von einem Gears of War kennt. Doch trotzdem ist die Kulisse für einen Starttitel akzeptabel, zumal die Geschwindigkeit der Engine vollkommen unabhängig von Effekthagel und Gegneraufkommen eine angenehm stabile Bildwiederholrate auf den Schirm bringt. Bedingt durch das, was sich im letzten Jahr auf der Xbox 360 getan hat, muss die PS3 allerdings vorerst noch den Beweis schuldig bleiben, dass man technisch mehr auf dem Kasten hat als das Konkurrenzprodukt aus Redmond.
Hoffnung Multiplayer
Der Einzelspieler-Modus, der ohne wirklich irgendwo herauszuragen, ordentlich bei der Stange hält, ist aber nur eine Seite der Resistance-Medaille.
Die andere wird vom Mehrspieler-Modus gebildet, den wir auf unserer Debug PS3 noch nicht in Augenschein nehmen konnten. Doch mit bis zu 40 menschlichen Spielern, zahlreichen Modi sowie einem scheinbar bei Battlefield 2 entliehenen Rang-System mit 60 Stufen sowie Clan-Werkzeugen könnte Resistance neue Standards für Konsolen-Online-Action setzen. Dies werden wir im finalen Test auf Herz und Nieren überprüfen.