The Eye of Judgment11.05.2006, Michael Krosta
The Eye of Judgment

Vorschau:

Wir haben bereits berichtet, dass Sony mit The Eye of Judgement eine Mischung aus einem realen Trading Card Game und EyeToy für die PS3 in der Mache hat. Auf der E3 konnten wir uns jetzt selbst ein Bild davon machen, wie das Spielprinzip genau funktioniert…

Angriff auf Pokemon & Co

Eigentlich gar keine so schlechte Idee von Sony, das Prinzip der populären Trading Card Games wie Pokemon, Dragon Ball Z oder Magic-The Gathering mit EyeToy zu kreuzen und damit in eine neue, digitale Dimension zu führen, um gleichzeitig den bestehenden Formaten und Serien Konkurrenz zu machen. Auf

Wer fünf der neun Felder erobert, hat die Partie gewonnen.
den ersten Blick erscheint The Eye of Judgement wie jedes andere Trading Card Game: Ihr sitzt eurem Gegenspieler gegenüber und haltet ein Deck von 30 realen Karten in den Händen, die ihr auf einem Spielfeld mit einer 3x3-Matrix platziert. Sobald sich die Karte auf dem Feld befindet, erfolgt jedoch der eigentliche Clou: die Eyetoy-Kamera erfasst die flache Karte samt ihrem Motiv und schon werdet ihr am Bildschirm Zeuge, wie die dort abgebildete Kreatur zum virtuellen Leben erweckt wird und sich als detailliertes 3D-Modell erhebt. Danach folgt der Kampf: Was früher in den Köpfen der Kartenspieler stattgefunden hat, wird hier mit gleißenden Lichteffekten visualisiert und real, so dass ihr die automatisch ablaufende Auseinandersetzung am Fernseher verfolgen könnt.

Alles im Blick

Damit EyeToy das gesamte Spielfeld ideal aus einer leicht schrägen Position von oben erfassen kann, wird die neue PS3-Kamera oder das Spiel direkt mit einem beweglichen Stativ ausgeliefert, mit dem ihr die Linse ideal positioniert, ohne auf wackelige Eigenkonstruktionen zurückgreifen zu müssen. Während manche Trading Card Games komplizierten Regeln folgen, legen die Entwickler großen Wert darauf, das Spielprinzip so einfach wie möglich zu halten, damit jeder vom Anfänger bis zum Profi einen leichten Zugang in die Materie findet. So gibt es lediglich zwei Kartentypen: die Kreatur-Karten und die Spell (Zauberspruch-)Karten. Ob ihr euch in eine Angriffs- oder Verteidigungsposition begebt, entscheidet ihr dadurch, wie ihr die Karte auf dem Spielfeld platziert.

Die fünf Elemente

Doch nicht nur Position und Kartentyp sind von Bedeutung, denn auch die fünf Elemente Feuer, Wassser, Erde, Holz und Mechanik spielen eine große Rolle, denn sie bestimmen wesentliche Charaktermerkmale eurer Kreaturen. So liegt die Stärke der Holzwesen darin, die Gegner zu schwächen, während Feuer-Elemente über enorme Angriffskräfte verfügen. Mit Erde-Elementen verbessert ihr die Verteidigungsfähigkeiten und mechanische Kreaturen fallen insgesamt sehr mächtig und erfahren aus. Insgesamt sollen zum Start 100 verschiedene Karten erhältlich sein, die natürlich stetig erweitert werden können. Neben Auseinandersetzungen Mann gegen Mann werden sogar Online-Duelle möglich

Die Kämpfe zwischen den Kreaturen werden imposant inszeniert.
sein, wobei man bereits jetzt darüber nachdenkt, in Zukunft auch große (Online-)Turniere auszutragen. Das Ziel bleibt dagegen immer gleich: Wer als erster Spieler fünf der insgesamt neun Felder erobert, hat die Partie gewonnen.

Spiel mit mir

Neben dem klassischen Kampfmodus bekommt ihr zusätzlich einen Kartenbetrachtungs-Modus, in dem ihr eure Figuren in Ruhe unter die Lupe nehmen und sogar mit ihnen interagieren könnt. Sind die 3D-Modelle erst mal aus den Karten empor gestiegen, könnt ihr sie nach Lust und Laune auf dem Spielfeld rumschieben, sie streicheln oder durch bestimmte Handgriffe zu diversen Aktionen wie z.B. Feuerspucken bewegen. Zwar ist dieser Modus eher eine nette Zugabe, doch demonstriert er gekonnt die technischen Möglichkeiten dieses neuen Konzepts.   

Ausblick

Wenn The Eye of Judgement die Anhänger von Trading Card Games ebenso fesseln kann wie die nicht-digitalen Vorbilder, könnte Sony zum Start der PS3 ein großer Wurf gelingen, der genau wie SingStar oder Buzz eine neue Zielgruppe erschließt und diese für die Konsole begeistert. Allerdings ist es noch fraglich, ob sich die Karten-Fans die Monsterkämpfe ordentlich präsentiert auf der Mattscheibe vor Augen führen lassen wollen oder nicht doch lieber die eigene Phantasie bevorzugen. Auch zum Balancing der verschiedenen Elemente kann zu diesem Zeitpunkt noch nichts gesagt werden. Trotzdem ist es löblich, dass man es sich bei Sony wagt, erneut neue und unkonventionelle Videospiel-Wege einzuschlagen. Ob das technisch durchaus beeindruckende Konzept aufgeht, wird dagegen erst die Zukunft zeigen.

Ersteindruck: gut

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