Vorschau:
Männer und Ringe
Wenn erwachsene, muskelbepackte Männer in hautengen Strampelanzügen zu Rock- oder Hip-Hop-Musik in einen Ring steigen, hat man es entweder mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in der Klapsmühle oder mit Wrestling zu tun. Neben der allmächtigen WWE gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Ligen, unter denen sich die TNA (steht euphemistisch für »Total Nonstop Action Wrestling«) besonders hervortut - die Kämpfe sind actionreicher und kreativer
als beim großen Bruder, was auch im offiziellen Spiel deutlich werden soll. Natürlich beherrscht jeder der 25 Athleten die Standard-Griffe, -Schläge und -Kicks. Darüber hinaus hat noch jeder seine durchschlagskräftigen Trademark-Manöver sowie riskante, aber elegante aussehende Angriffe, die besonders viele Stilpunkte bringen. Mit denen könnt ihr neue Figuren, Arenen, Manöver und Boni für den Editor freischalten, solltet euch aber nicht allzu oft auf die gleichen Manöver verlassen, da sie nach einiger Zeit an Punktwert verlieren. Sinn des Ganzen: Die Entwickler wollen, dass ihr die gesamte Palette der Möglichkeiten eures Lieblingswrestlers nutzt. Und von denen gibt es jede Menge: Wer mit Namen wie Abyss, AJ Styles, Kevin »Big Sexy« Nash, Jay Lethal, Samoa Joe oder Christian Cage etwas anfangen kann, der weiß, welche Art von Kampfsport ihn erwartet. Das X markiert den Sieg: Beim »Ultimate X Match« gewinnt nicht der härteste Klopper, sondern der Hangelmeister.
In Sachen Kreativität hat sich beim Probespielen besonders das »Ultimate X-Match« hervorgetan: Hier kann nur derjenige gewinnen, der am Ring emporklettert, sich am oben befindlichen Trägergerüst zur Mitte hangelt und das dort baumelnde »X« (bzw. im Falle einer Meisterschaft ein Champion-Gürtel) schnappt. Leichter gesagt als getan, denn das Klettern geht nur behäbig vonstatten, außerdem kann der Gegner von unten schnappen und ziehen - während ihr euch mit Tritten verteidigen bzw. den Verfolger nach unten auf den harten Ringboden kicken könnt.
Actionhelden-Baukasten
Neben dem Mehrspielermodus, in dem bis zu vier Spieler lokal und online in Tag Team-Varianten gegeneinander antreten dürfen, versprechen die Entwickler auch eine umfassende Karriere für Solo-Sportler inkl. ausufernder Story und interessanten Entscheidungsmöglichkeiten: Ihr könnt entweder einen fertigen Wrestler nehmen und seinen Aufstieg leiten, oder ihr bastelt euch selbst einen. Neben dem individuellen Äußeren steht es euch
Das Design der Figuren ist die große Stärke von TNA iMPACT: Die Wrestler sind wirklich gut gelungen. |
In Sachen Technik setzt Midway vor allem auf hohe Wiedererkennbarkeit der Recken - die Texturen sind wirklich der Hammer! Der neuen Unreal-Technologie sei Dank gibt es auch sehr ansehnliche Effekte, die allerdings von den gegenwärtig noch sehr langen Ladezeiten sowie den hässlichen Hintergründen geschmälert werden.
Ausblick
Das Erste, was bei TNA iMPACT! überdeutlich ins Auge sticht, ist der bemerkenswerte Detailgrad der Figuren: Das Wort »fotorealistisch« wurde ja schon im Jahre 1993 überstrapaziert, aber dennoch verliert es einfach nicht an Bedeutung - die Wrestler sehen fantastisch aus. Texturen, 3D-Modelle und die Animationen sind höchst beeindruckend, wäre da nicht das klobige Publikum im Hintergrund, könnte man eine Partie TNA tatsächlich mit einer Fernsehsendung verwechseln. Spielerisch gibt es für den Wrestling-Fan keine großen Überraschungen, lediglich das »Ultimate X Match« verspricht Abwechslung vom gewohnten Griff-, Kick- und Punch-Mischmasch: Die Jagd nach dem baumelnden X ist angenehm hektisch und voller Vorteils-Wechsel. Außerdem spielt sich das Ganze etwas flotter als die im Vergleich dezent behäbige Smackdown-Konkurrenz.
Ersteindruck: gut
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