Dead Nation06.03.2014, Jörg Luibl

Im Test: Knallharte Zombie-Action

Düster, explosiv und gnadenlos: Im Januar 2011 sorgte Dead Nation auf der PlayStation 3 für Zombiespaß. Mittlerweile ist das Actionspiel von Housemarque (Resogun) mit dem Untertitel "Apocalypse Edition" auch für PlayStation 4 erhältlich. Warum sich der gefährliche Trip in die Schlurfhölle lohnt, klärt der Test.

Knallharte Action im Arcade-Stil

Die Zweistick-Action gleicht dem Vorgänger auf PlayStation 3 wie ein Zwilling - mehr zu Weltverseuchung, Leveldesign, Waffen & Co im Test. Man bewegt einen weiblichen oder männlichen Charakter in der Vogelperspektive durch eine zombieverseuchte Stadtkulisse. Mit dem Analogstick richtet man seine Waffe und die darauf montierte Lampe aus, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen; geschossen, gestürmt oder zugeschlagen wird mit den Schultertasten - die Steuerung ist bis auf einen etwas flüssigeren Waffenwechsel identisch; der Touchscreen wurde allerdings nicht mit Funktionen belegt.

Kaum hat man einen Kofferraum oder eine Kiste mit Credits geöffnet, schlurfen auch schon die Untoten in zig Varianten aus allen Richtungen heran - man wird schon auf dem zweiten Schwierigkeitsgrad richtig gefordert, zumal

Zombies an hupende Autos locken, dann die Explosion einleiten...auf der PlayStation 4 läuft Dead Nation auf PS4 erstmals in 1080p, wurde aber grafisch nur leicht verfeinert.
die sicheren Checkpoints und Shops nur zu Beginn sehr nah beieinander liegen. Wer die zehn Kapitel in der neuen Schwierigkeit "Braindead" meistern will, muss seine Waffen und seinen Charakter nicht nur so effizient wie möglich aufrüsten, sondern Hand und Auge in bester Arcade-Tradition koordinieren.

Nicht imposanter auf PlayStation 4

Im Kugelhagel bemerkt man kaum grafische Unterschiede zur PlayStation 3: Das Spiel sieht immer noch ansehnlich aus, bietet einige coole Explosionen und läuft erstmals in 1080p. Allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde und es wurden lediglich Feinheiten angepasst, Oberflächen poliert und Nebel wabern etwas dichter. Housemarque kitzelt hier also nicht deutlich mehr aus der Konsole heraus. Man hört immerhin Unterschiede, denn der Waffenwechsel von z.B. Sturmgewehr zu Maschinenpistole wird über die Lautsprecher des Gamepads von einer weiblichen Stimme auf Englisch kommentiert.

Außerdem gibt es auf der PlayStation 4 einen interessanten Zusatzmodus "Broadcast+": Ihr könnt dank der Share-Funktion quasi live vor Zuschauern spielen, die dann abstimmen, ob sie euch eine von zig Gemeinheiten wie plötzlich mehr Zombies diverser Art, Steuerungsblockierungen oder eine Hilfe zukommen lassen - aber wer stimmt schon für

Alarmanlagen an Autos auslösen lohnt sich: Es lockt die Zombies an.
die Absenkung des Schwierigkeitsgrades oder mehr Munition? Richtig: niemand! Immerhin kann man seinen Frust als Versuchskaninchen an den Zombies auslassen, die die Namen der miesen ]Zuschauer tragen - eine nette Idee.

Ansonsten bekommt man auch alle Inhalte des DLC "Road of Devastation", der nochmal ein Szenario an einer Kreuzung mit drei sehr kurzen, aber durchaus knackigen Routen hinzufügt - hier gilt es, in den Modi "Endless" oder "Arcade" das jeweilige Ende lebend bei möglichst hoher Punktzahl zu erreichen. Überhaupt ist Wettbewerb über Online-Ranglisten wie immer Trumpf bei Housemarque, zumal man die Statistiken und Trophäen für PlayStation 4 ausgegliedert hat - neue Listen, frischer Ehrgeiz. Dafür steht auch der neue "Challenge"-Modus, in dem ihr in einem abgeschlossenen Level Highscore und Zeit eines Freundes toppen könnt.

Fazit

Auch wenn Housemarque grafisch nicht viel aus Sonys neuer Konsole kitzelt, den Touchscreen ignoriert, spielerisch alles beim Alten lässt und lediglich Feinheiten hinzufügt: Dead Nation macht auch auf der PlayStation 4 richtig Laune! Ihr findet alle Inhalte des DLC und bekommt viele kleine Zusatzmodi, darunter eine zumindest kurzfristig unterhaltsame Live-Übertragung, bei der euch Zuschauer (meist) Gemeinheiten vor die Füße werfen. In den vielen aussichtslosen Momenten kommt echtes Arcadeflair auf. Die Finnen inszenieren fordernde Zwei-Stick-Action zwischen waberndem Nebel und explodierenden Autos, die fast wie der kleine PSN-Bruder von Left4Dead anmutet. Aber sie vergessen spektakuläre Bosskämpfe, mehr Abwechslung über alternative Routen oder Lösungen über mehr Umgebungsrätsel. Trotzdem bleibt es bei überaus spannender Taktik und Feuersalvenwut im Gelände, zumal man sich den schier endlosen Horden auch zu zweit stellen kann - online oder offline.

Pro

spannende Zwei-Stick-Action
fordernder Massenansturm
angenehm düsteres Leveldesign
unterschiedliche Zombie-Arten
Waffen in mehreren Bereichen aufrüsten
Autos & Tanks als Waffe einsetzen
coole Unterstützungswaffen
klasse Explosions- & Partikeleffekte
online & offline kooperativ spielbar
fünf Schwierigkeitsgrade
viele versteckte Kisten
gutes Speichersystem
klasse Zombie-Soundeffekte
gelungene Zwischensequenzen
internationale Online-Weltbefreiung
Ranglisten mit Filtern
alle Inhalte des DLC "Road to Devastation"
neuer Broadcast -Modus als Live-Übertragung mit Gemeinheiten

Kontra

keine Bosskämpfe
keine alternativen Routen
zu wenig Umgebungsrätsel
Rüstungen nicht aufrüstbar
keine Ausweichrolle, kein Klettern
steriles Menüdesign
keine Rätselelemente
Musik etwas zu eintönig
oberflächliche Story
PS4-Touchscreen nicht genutzt
grafisch kaum Unterschiede zur PS3

Wertung

PS_Vita

Dead Nation macht auch auf der PS Vita richtig Laune!

PlayStation4

Dead Nation ist auf der PS4 genauso unterhaltsam wie auf der PS3 - eine gute Umsetzung.

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