Gleißende Spezialangriffe
Die akrobatischen Herausforderungen halten sich in Grenzen. Knack muss nur gelegentlich mal hüpfen, gleiten oder klettern.
Knack kann drei mächtige Fähigkeiten einsetzen, wenn er genug Sonnensteine einsammelt: Rundumschlag, Fernangriff oder Wirbelsturm. Alle werden auf zwei einfache Knopfdrücke hin entfesselt. Und sie sind auch notwendig, denn er wird manchmal von drei, vier Gegnern mit Bomben oder Wirbelattacken beharkt, nur damit in einer zweiten oder dritten Welle nochmal dasselbe Programm oder fette Roboter hinzukommen. Er hat von Beginn an diese drei mächtigen Attacken zur Verfügung, die meist wie gleißende Smartbombs den Bildschirm leeren – es gibt also keinerlei Entwicklung.
Und hier beginnt das nächste Problem, denn auch die Geheimräume und Schatzkisten sind viel zu lange überflüssig. Ist man zunächst noch erpicht darauf, die versteckten Truhen hinter porösem Fels zu finden, sinkt die Freude über das Gefundene recht schnell. Man kann in den ersten Stunden nichts von den Bauteilen nutzen, denn sie sind erst später als Set aus drei bis sieben Teilen funktionsfähig. Was soll das? Wieso gibt man dem Spieler nicht früher die Möglichkeit, seine Sonnenenergie, seine Angriffe oder Fähigkeiten zu verbessern? So wirken Geheimnis-Detektor, Sonnenstein-Batterie, Zeitdehner, Ernter & Co wie Heringe an der Angel. Da kann auch die gut gemeinte soziale Interaktion beim Öffnen nicht versöhnen: Auf der linken Seite erkennt man den eigenen Zufallsfund, auf der rechten all jene seiner PSN-Freunde. Euch gefällt etwas davon? Dann könnt ihr es statt des eigenen auswählen.
Action, Action, Action
Auch wenn es mitunter ansehnliche Stellen gibt: Das generische Leveldesign sorgt immer wieder für Ernüchterung.
Man macht also über weite Strecken immer dasselbe, wobei wirklich inspirierende akrobatische Passagen, in denen man rechtzeitig springen oder ausweichen muss, zu selten sind. Und wenn Knack mal klettert oder hüpft, wirkt das seltsam steif. Schön ist also, dass es auf dem zweiten von drei Schwierigkeitsgraden auch fordernde Stellen gibt, in denen man auf engem Raum gute Reflexe zeigen kann, wenn man nicht von Lasern, Ölfässern oder Granaten erwischt werden will – auch wenn sich diese Action meist in mehreren Runden wiederholt.
Im Vordergrund steht also der immer gleiche Kampf gegen Monster, Kobolde, Roboter, Wachen & Co, die in diversen Größen und Formationen auftauchen. Dabei hat man einen Angriffsknopf zur Verfügung - das war's. Immerhin gibt es einige nette Zeitlupen, wenn Knack in letzter Sekunde den finalen Schlag austeilt. Etwas Würze kommt zudem durch das Ausweichen in die Gefechte: Knack kann über den Analogstick mit einem Temposchub ein paar Schritte zur Seite jagen – auch in der Luft. So muss er auch in Bosskämpfen einigen Projektilen entgehen und sich langsam vorwärts arbeiten.
Es ist zwar schön, dass man auch kooperativ zu zweit losziehen kann, wobei einer Knack steuert und der andere einen kleinen Hilfsroboter, der heilen kann und selbst bei jedem Treffer gegen Knack schrumpft. Clevere Zusammenarbeit in Form von akrobatischen Ergänzungen oder Rätseln gibt es aber nicht.