Tödlicher Turbo
Millionen kleine Würfel schießen blitzartig ins Bild, um kurz darauf wie ein riesiger Schluck Wasser auf den Boden zu fallen. Mittendrin ein kleines Raumschiff, dass durch Dutzende metallene Feinde wirbelt – mit einem tödlichen Boost zerdrückt es alle Gegner in seiner Bahn, mit einer Explosion beendet es den wilden Ritt.
Nach rechts und links kann es schießen, ausschließlich im rechten Winkel. Schwere Widersacher muss es schwer beharken, bevor sie zu Bruch gehen. Eine alles zerstörende Bombe und ein mächtiger Laserstrahl retten es aus prekären Lagen. Und als hätte es nicht längst genug, pflückt es inmitten des Chaos Menschen vom Boden auf, die ihm nach ihrer Rettung Bomben, Schilde oder Punkte geben.
Punkte sind es immerhin, für die man immer wieder abhebt, um die fünf Levels ein ums andere Mal zu spielen. Die weltweite Rangliste stachelt wie in
Geometry Wars 3: Dimensions den ständigen Wettstreit an. Resogun ist
Das Feuerwerk sieht auch auf PS3 und Vita spektakulär aus.
ein nervenaufreibender Ritt durch "zigtausend Würfelkaskaden, die sich in 1080p über den Bildschirm gießen!" So beschrieb Jörg den besten Starttitel der PlayStation 4 in
seinem Test vor fast genau einem Jahr.
Weihnachten bleibt aus
Jetzt ist eine Umsetzung der Action für PS3 und Vita erschienen – Climax Studios hat den Housemarque-Titel auf die beiden schwächeren PlayStation-Systeme übertragen. Inhaltlich gleicht Resogun dabei dem Original wie ein dem anderen – sogar das unterhaltsame kooperative Spiel ist enthalten, auf Vita sogar im lokalen Netzwerk möglich. Nur das drollige Weihnachtsupdate gibt es bislang ausschließlich auf PS4.
Erstaunlich jedenfalls, dass das Spektakel auf PS3 und Vita im Wesentlichen so aussieht wie auf der großen Plattform! Wenn Resogun eins beweist, dann das: Auch PS3 und Vita können Partikel. Auf ein paar Effekte und die saubere HD-Auflösung müssen die Umsetzungen natürlich verzichten. Auf den ersten Blick geben sie das gewohnte Bild aber originalbewusst wider.
Partikel belasten Performance
Auf den zweiten macht die grafische Last den technisch schwächeren Plattformen allerdings zu schaffen. Das wirkt sich vor allem auf die Bildrate aus: Weder PS3 noch Vita erreichen die für Timing und Übersicht so
Die Vita-Fassung leidet allerdings unter der Last der Partikel.
wichtigen 60 Bilder pro Sekunde. Ist das schlimm? Nein – nicht im Fall der PS3-Version. Denn die flutscht trotz der Einschränkung so gut, dass das Spielgefühl nicht leidet. Das Schiff rutscht gerade gut genug durch millimeterschmale Löcher im dichten Kugelhagel.
Auf Vita werden viele knappe Manöver allerdings zum Glücksspiel: Mit einer niedrigen Auflösung, schwachen Bildrate und dem ohnehin weniger genauen Analogstick ist es schwierig, Herausforderungen zu meistern, die auf eine saubere Darstellung zurechtgeschnitten sind. Vermutlich um die technische Schwäche zu kompensieren, läuft die Handheld-Action außerdem eine Idee langsamer als die der Konsole. Das kompensiert einen Teil der schlechten Übersicht, raubt dem Spektakel aber ein Stück seines Schwungs.
Es leidet zudem nicht nur die Grafik; der Ton verschluckt mitunter Sprachschipsel. Dadurch fehlen manche Hinweise, die für das Retten der Menschen wichtig sind – auch das ist ein ärgerlicher Abstrich.