Test: Hyper Light Drifter (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Hyper Light Drifter (Action-Adventure) von Heart Machine / Abylight Studios
Wunderschönes Konsolen-Abenteuer
Release:
kein Termin
31.03.2016
31.03.2016
31.03.2016
26.07.2016
kein Termin
06.09.2018
kein Termin
26.07.2016
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Vor etwa vier Monaten hat Hyper Light Drifter auf dem PC begeistern können. Die Hommage an Spiele wie The Legend of Zelda überzeugte mit ihrem Soundtrack, dem überaus gelungenen Pixelkunst-Design sowie einer sorgsam aufeinander abgestimmten Mischung aus Kampf, Erforschen und erzählerischer Ruhe. Jetzt darf man das Action-Adventure von Alex Preston auch auf Konsolen erleben.

Stumm und vielsagend

Die Geschichte braucht keine Worte: Starke Bilder und ein famoser Soundtrack erzählen von einer Welt, deren Titanen erstarrt sind, deren stumme Kanonen von Ranken überwachsen und steinerne Hochhäuser nur noch Erweiterungen schroffer Felsen sind.

Ein Kämpfer taucht in dieser Welt auf. Sein leuchtendes Schwert scheint ihren Kreaturen überlegen, aber der Drifter ist von einem Unheil befallen, das ihn wie eine Krankheit überall hin begleitet. Immer wieder übergibt er sich – tatsächlich scheint der Befall im Verlauf des Abenteuers stärker zu werden, anstatt zu verschwinden.

Fantasie statt Erklärgespräche

Ist dieser Kämpfer überhaupt der titelgebende Drifter? Die Vermutung liegt auf der Hand, genannt wird er aber nie als solcher. Immerhin kommt das gesamte Spiel ohne einen einzigen Dialog aus. Selbst wenn sich der Drifter mit den Bewohnern einer kleinen Ortschaft unterhält oder mit Helden, denen er unterwegs begegnet, bestehen Sprechblasen
Famose Bildsprache: Preston erzählt viel über die fantasievollen Umgebungen.
Famose Bildsprache: Preston erzählt viel über die fantasievollen Umgebungen.
immer aus Bildern. Hyper Light Drifter ist weniger kryptisch als Transistor, regt aber die Fantasie an wie kaum ein zweites. Weil Spielemacher und Grafikkünstler Alex Preston ausführliche Stichpunkte vorgibt, anstatt zu erklären, liegt es an den Köpfen seiner Spieler, sie zusammenzufügen. Ich fühle mich an frühere Spiele erinnert, die einen großen Teil ihrer Erzählung ebenfalls meiner Fantasie überließen, anstatt sich durch tausend Erklärgespräche selbst zu entzaubern.

Inspiriert scheint der Entwickler auch von Ico oder Shadow of the Colossus, denn ähnlich wie in den Spielen von Fumito Ueda verschwimmen die erzählerischen Grenzen zwischen Gut und Böse, während das Ziel, das Besiegen starker Wächter, als klares Ziel erscheint. Schon die schwarze, scheinbar klebrige Krankheit, ganz offiziell eine Metapher für Prestons eigene Herzerkrankung, erinnert an Uedas Symbolik. Mehr als Ueda erzählt Preston dabei über ausdrucksstarke Kulissen – ein Titan, der wie angewachsen einen fernen Berg umklammert, könnte alleine ein Buch füllen.

Säulen der Macht

Selbst Missions-Beschreibungen werden nur über Bildsprache vermittelt.
Selbst Missions-Beschreibungen werden nur über Bildsprache vermittelt.
Von Beginn an scheint klar, dass der Drifter in dieser Welt einen alten Mechanismus aktivieren muss, um das Übel, das ihn begleitet, zu besiegen. Vier Säulen stehen im Zentrum des Mechanismus' und vier Wächter, jeder ein mächtiger Gegner am fernen Ende eines großen Areals im Norden, Süden, Osten und Westen, schützen jeweils eine Säule. Also macht sich der Kämpfer auf den Weg, den Mechanismus auszulösen...

Schon auf dem Weg dorthin begegnet er gefährlichen Kreaturen, verschlossenen Toren und tödlichen Fallen – es ist gut, dass das Spiel nach Betreten jedes Abschnitts speichert, um den Drifter im Fall seines Todes am Eingang des Abschnitts wiederzubeleben. Immerhin erwarten ihn mit fordernden Kämpfen und akrobatischen Sprüngen zahlreiche Herausforderungen, die ihn selten beim ersten Scheitern das Leben kosten, aber schnell für einen Abzug seiner Gesundheit sorgen.

Kommentare

GamepadPro schrieb am
finde das spiel ausgezeichnet. den dritten der drei frei wählbaren Bereiche und bosse gerade gemacht und hab schon 25 stunden Spielzeit hinter mir. ich brauch immer länger, hab allerdings vermutlich so ziemlich jedes secret gefunden. da Markierungen auf der map leider nicht möglich sind, hab ich den kartenbildschirm immer fotografiert. (die Position der Figur wird ja nur grob dargestellt, so hab ich an die genaue stelle vorher den kartencursor platziert.)
einen Bug, bei dem man nach aufsammeln von items oder nach Dialog in einige wände reinlaufen kann und dabei stirb, gefunden.
finde den Grafikstil klasse, musik ebenso, tolle atmosphärische und unterschiedliche Orte, viele wege-verzweigungen, haufenweise secrets (die meisten der schlecht einsehbaren geheimwege haben so eine kleine markierung.) Bild statt Text ist ebenfalls eine gute Idee, da ich sehr lesefaul in Spielen bin. Es ist nicht so überladen mit leveln, looten und skillbäumen, wie fast alles ähnliche heutzutage, was mir sehr gut gefällt und es bewahrt dadurch die Balance der frei wählbaren Orte. (lässt sich von DS3, mit seinem übertriebenem HP-skill, nicht gerade sagen)
ich hab mir schon seit langem ein neues altes Zelda gewünscht, und das hier ist fantastisch. freue mich auf das südliche gebiet dann heute abend.
superboss schrieb am
sieht wirklich klasse aus und das mystische Spielprinzip dürfte mir auch liegen.
muecke-the-lietz schrieb am
Stellenweise brachial schwer, aber immer super motivierend. Ganz große Klasse. Neben der tollen Atmosphäre überzeugt vor allem das sehr runde Gameplay.
poldonius schrieb am
Cool, endlich für die Konsolen erschienen. Dachte schon das wurde abgeblasen nach so langer Zeit. Ist eines der wenigen Spiele die mich in letzter Zeit interessiert haben.
Hab's mir vor etwa 4 Stunden runtergeladen und komme kaum von weg. Schön fordernd das Ganze, und irgendwie erinnert es mich an FEZ (Nicht vom Gameplay, eher von der Atmosphäre).
schrieb am