Im Test: Neu + überarbeitet = besser?
So wie immer, nur besser?
Bevor das Magicka-Team von Arrowhead sich mit Gauntlet (ab 4,19€ bei kaufen)beschäftigte, war die Serie eigentlich am Ende. Doch mit einer behutsamen Mischung alter und neuer Elemente sowie einer sauberen Kulisse konnte dem Urvater des actionlastigen Dungeon Crawlers neues Leben eingehaucht werden. Für Solisten zwar nur eingeschränkt unterhaltsam, ging es vor allem im kooperativen Spiel mächtig zur Sache. Allerdings war auch hier die Langlebigkeit durch die überschaubare Anzahl an Abschnitten und nur wenig Personalisierung eingeschränkt. Mehr Infos dazu findet ihr im Test (Wertung: 70%) aus dem letzten Jahr. Mit der jetzt erschienenen so genannten „Slayer Edition“ auf der PS4, deren Inhalte zeitgleich auch als kostenloses Update für PC-User erscheinen, sollen einige der Probleme behoben werden.
Beste Freunde, beste Feinde
Mit der neuen Version gibt es aber einige mechanische Änderungen, die teilweise mit den numerisch aufgestockten Gegenständen zu tun haben. Die mehrstufigen Relikte, die man ausrüsten kann, werden z.B. nicht mehr mit den raren Tränken ausgelöst, sondern sind mit einer Abkühlzeit versehen, die ihren Einsatz berechenbarer und im Rahmen des Gruppenspiels deutlich planbarer und damit taktischer macht. Allerdings gilt nach wie vor, dass die Relikte für alle Helden identisch sind. So bleibt die Chance für eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit weiterhin ungenutzt. Dafür jedoch wurden neue spezielle Trank-Fähigkeiten ergänzt. Die Waffen hingegen sind mit unterschiedlichen Sonderangriffen versehen, so dass der Elf z.B. die Wahl zwischen der bekannten Bombe, einem Starrefeld oder einem Sprungschuss hat, der ihn aus dem Weg der heranrückenden Monster katapultiert und dabei ordentlich Schaden verursacht. Schade ist allerdings, dass das Erreichen bestimmter Meilensteine wie gegessene oder abgeschossene Nahrung, zerstörte Objekte etc. nicht mehr mit Boni, sondern nur noch mit Gold belohnt wird. Im Rahmen dessen wurden für PC-Spieler übrigens die bislang erreichten „Meisterschaften“ in bare Münze umgewandelt.
Alles neu macht der August?
Das Kolosseum wurde ebenfalls modifiziert: Hier warten jetzt täglich neue Herausforderungen, die ihren Namen wirklich verdienen, daher vorrangig für Gruppen konzipiert scheinen, aber auch mit entsprechend Gold sowie weiteren Belohnungen vergütet werden. Dass das Offline-Spiel nach wie vor auf nur einen gemeinsamen Bildausschnitt konzentriert ist und auch kooperativ keine Splitscreen-Option anbietet (von Splitscreen-Dynamik à la Lego möchte ich nicht mal ansatzweise träumen), ist schade, aber noch einigermaßen verschmerzbar. Und obwohl dies natürlich das klassische Spielgefühl repliziert, das man mit dem Ur-Gauntlet verbindet, ist es online noch weniger zu verstehen. Wieso wird man mit vier Spielern an vier Geräten immer noch gegängelt und eingeschränkt, wenn es doch auch möglich wäre, jedem Helden einen eigenen Bildausschnitt zu gewähren?
Fazit
Ein wundersames Umstülpen des Konzeptes konnte man auf der PS4 mit der Slayer Edition von Gauntlet nicht erwarten. Dementsprechend bleiben einige Probleme des auf seine Grundbestandteile reduzierten Hack&Slays bestehen, die auch vor knapp einem Jahr den PC plagten, darunter eine gewisse mechanische Redundanz vor allem für Solisten. Auch die unglückliche Entscheidung, bei Koop-Ausflügen mit mehreren Systemen das Geschehen für alle Spieler auf einen gemeinsamen Bildschirm-Ausschnitt zu begrenzen, hat immer noch Bestand. Und doch hat mir die überarbeitete Fassung mehr Spaß bereitet als das Original im letzten Herbst. Mit zahlreichen kleinen Änderungen wie verbesserter Benutzerführung, Modifikationen der bestehenden Abschnitte, indem man z.B. neue Gegner hinzufügt oder bekannten Gegnern neue Attribute verleiht, wird die Jagd nach Gold und Ruhm aufgewertet. Zusätzlich warten mit dem Endlosmodus und den täglichen Herausforderungen im Kolosseum neue Inhalte, die auch Alleinspielern mittelfristig wieder Freude bereiten. Die Änderungen im Inventar- bzw. Fähigkeitensystem wirken sich ebenfalls größtenteils positiv aus – mit Ausnahme der durch die Meisterschaften freigeschalteten Boni, die mittlerweile nur noch Gold in die Kasse spülen. Mit vier Spielern vermisst man zwar einen Splitscreen in jeglicher Form, doch spaßiges Chaos und Schadenfreude bewegen sich bei den vermeintlich kooperativen Ausflügen in die mit Monstern und Bossen prall gefüllten Untiefen in ähnlichen Bereichen wie bei den Konsolenfassungen von Diablo 3 Reaper of Souls.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Mit den neuen bzw. veränderten Inhalten der Slayer Edition bekommen nicht nur Koop-Spieler, sondern auch Solisten die bislang beste Version der Jagd auf Monster und Gold.
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