Test: Not A Hero (Arcade-Action)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Devolver Digital
Release:
14.05.2015
02.02.2016
Q4 2015
24.05.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
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Zudem gibt es für jeden Level drei Sonderaufgaben, die das Ergebnis der Stimmauszählung beeinflussen - was sich aber letztlich nur darin zeigt, dass zusätzliche (Nicht-)Helden freigeschaltet werden. Da jede der insgesamt neun Figuren jedoch mit unterschiedlichen Spezialfähigkeiten sowie Bewaffnung durch die Gegend rennt, kommt der Figurenwahl zumindest rudimentär eine taktische Bedeutung zu. Hat man z.B. Abschnitte, in denen es bei den Sekundäraufgaben auf Geschwindigkeit oder eine bestimmte Abschussquote ankommt, ist Jesus mit seinen eleganten Exekutionen sowie dem großen Magazin erste Wahl. Doch auch Samantha, die ihre Waffe während des Laufens abfeuern kann oder der durchgeknallte Mike mit seiner abgesägten doppelläufigen Schrotflinte sind für einige Nebenaufgaben unabkömmlich. Mit dem gesamten "Wahlkampf-Komitee" hat man die Option, das Spiel seinen Vorlieben entsprechend zu spielen. Allerdings wird dadurch der generell anspruchsvolle sowie sprunghafte Schwierigkeitsgrad, der seine Spitzen aus mitunter fiesem Trial-and-Error sowie inkonsistentem KI-Verhalten zieht, nochmals zu einem Geduldsspielchen. Wenn man z.B. von den Gegnern nicht geschlagen werden darf, aber mit seiner Pumpgun gezwungen ist, auch Tuchfühlung zu gehen, sind Probleme vorprogrammiert.

Humoristische Wahlkampf-Tour

Mit Knarre und Katana gegen Ninjas.
Mit Knarre und Katana gegen Ninjas.
Dass diese Mankos sich nicht langfristig auf die Motivation auswirken, ist zwei Faktoren zuzuschreiben. Zum einen dem Tempo, in dem die Action inszeniert wird: Mit Deckungsmanövern, Ausweichrollen, Exekutionen, dem nötigen Nachladen sowie den enorm zufällig ausgeschütteten Munitionsupgrades kommt man kaum zum Atemholen. Man muss zwar häufig einen Bildschirmtod in Kauf nehmen, doch ein Neustart ist schnell gemacht und man lernt normalerweise aus jedem seiner Fehler.

Der andere, nicht zu unterschätzende Faktor ist der Gute-Laune-Faktor, der auch vom Humor aufgebaut wird. Angefangen von der Lounge, in der man seine Figur auswählt und die Umschalt-Sounds harmonisch zur wunderbar im Hintergrund plätschernden Fahrstuhlmusik passen bis hin zu den Einsatzbesprechungen und der Nachlese durch BunnyLord höchstpersönlich. Im Vergleich zu den Figuren, die mit knapper, aber cooler Sprachausgabe den Wahl-„Kampf“ kommentieren, spricht BunnyLord allerdings irgendein Kauderwelsch, gegen das Simlisch eine leicht verständliche Weltsprache ist. Das schadet dem Spaß aber nicht, denn die gut geschriebenen Texte gehen  süffisant auf die zu erwartende Action ein und lassen keinen Zweifel daran, dass man mit den Verklausulierungen usw. die einschlägigen Wahlkampfreden genau studiert hat.

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