Im Test: Lebloses Spieldesign
Verheißungsvoller Anfang
Es hätte so schön werden können: Nach der Bruchlandung im Ödland des fremden Planeten tappt man zunächst noch neugierig durch die staubige Landschaft. Was ist das für ein Ort? Und wo ist der Rest der Crew abgeblieben? Die Suche nach den Überlebenden wird schnell um weitere Fragezeichen bereichert, denn Siedlungen deuten darauf hin, dass hier schon einmal Menschen gelebt haben. Aber wer waren sie und wo kamen sie her? Und viel wichtiger: Warum sind jetzt alle verschwunden? Haben vielleicht sogar Außerirdische ihre Finger im Spiel?
Traurige Realität
Aber zu schnell verfliegt die anfängliche Faszinationen und die Erkundung entpuppt sich als hochdosierte Schlaftablette. Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen schafft es die Kombination aus Audio-Logs und Dokumenten im Zusammenspiel mit den wenigen amateurhaft inszenierten Zwischensequenzen nicht, mich in die belanglose Geschichte hineinzuziehen – auch deshalb, weil sich mögliche Zusammenhänge schnell offenbaren. Zum anderen wären da die furchtbar langweiligen Plattform-Elemente, wenn man die zahlreichen Abgründe mit dem Jetpack überwindet und dabei höchstens die schwammige Steuerung eine Herausforderung darstellt. Der Doppelsprung via Jetpack lässt sich zeitweise sogar verbessern und man darf mehrfach die Schubdüsen betätigen. Allerdings wird einem das Upgrade zwischendurch immer wieder per Skript mit der Begründung eines leeren Tanks abgenommen – eine Anzeige für Energiereserven gibt es nicht.
Gefahrlose Bedrohung
Hinsichtlich der Bedrohung zeigt sich ein ähnliches Bild: Wie sich bald herausstellt, ist der Planet doch nicht so leblos wie zunächst gedacht. Ein Teil der einfallslos gestalteten Flora schnappt umgehend zu, wenn man sich ihr zu sehr nähert. Dummerweise sind die aggressiven Pflanzen so groß und deutlich zu erkennen, dass man sie sogar als Blinder einfach umgehen könnte – von Dramatik und Spannung keine Spur! Auch dem Mini-Tornado, der manchmal im Stil des schwarzen Rauchs aus Lost die Verfolgung aufnimmt, lässt sich jedes Mal im Spaziergang und mit einem lauten Gähnen aus dem Weg gehen.
Die Rätsel werden ihrem Namen genauso wenig gerecht, denn aufgrund des simplen Designs werden die Lösungen fast schon auf dem Präsentierteller serviert – abgesehen von vereinzelten Schalterrätseln zum Öffnen großer Türen, in denen man nur durch witzloses Ausprobieren weiterkommt. Die größte Herausforderung stellt hier einmal mehr die fummelige Steuerung dar, wenn man Objekte verschieben oder an einen anderen Ort tragen muss. Der Roboter-Arm,
Verschiedene Zonen
Immerhin versucht man dem drögen Spielablauf mit abwechslungsreichen Schauplätzen etwas entgegenzuwirken. So verschlägt einen die Erkundungsreise neben dem Ödland u.a. auch in unterirdische Einrichtungen, einen dicht bewachsenen Wald und Felslandschaften. In einem der Abschnitte muss man sogar mit seiner Taschenlampe durch die Dunkelheit irren. Die Wechsel der Schauplätze und Szenarien ändern sich teilweise allerdings so schlagartig, dass man besser nicht länger darüber nachdenken sollte, warum es plötzlich Nacht ist oder die Landschaft von jetzt auf gleich ganz anders aussieht. In diesem Zusammenhang sei auch angemerkt, dass die Qualität der Darstellung je nach Schauplatz stark variiert und es in manchen Abschnitten zu mitunter starken Einbrüchen der Bildrate kommt, was angesichts der kargen Kulisse umso mehr verwundert. Immerhin kann der Soundtrack meist überzeugen, wenn neben den billigen Effekten hin und wieder Musik aus den Lautsprechern ertönt.
Fazit
Meine Güte, was ist das laaaaaaaaangweilig! Lifeless Planet entpuppt sich auch auf der PS4 als hochdosierte Schlaftablette, wenn man gähnend durch die fremde Welt latscht und weder von den simplen Rätseln noch den anspruchslosen Jetpack-Hüpfeinlagen oder Konfrontationen mit der aggressiven Flora gefordert wird. Der geskriptete Sauerstoffmangel fügt sich nahtlos ins peinliche Spieldesign ein und auch die Story schafft es mit ihren drögen Audio-Logs nicht, die anfängliche Neugier lange aufrecht zu erhalten. Nur in einem Bereich haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet: Selten konnte ich mich derart gut mit dem Protagonisten identifizieren, denn genau wie der gestrandete Bruchtonaut konnte ich es kaum erwarten, diesen stinklangweiligen und hässlichen Ort so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Kein Anspruch, keine Spannung, keine zeitgemäße Technik: Lifeless Planet ist auch auf der PS4 ein überflüssiger Langweiler!
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