Test: Cities: Skylines (Taktik & Strategie)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Release:
10.03.2015
10.03.2015
15.08.2017
14.09.2018
21.04.2017
Erhältlich: Digital (Steam, Gamersgate), Einzelhandel
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Es bleibt auch dabei, dass  man hier deutlich mehr Freiheiten hat, was die Straßenführung (bis hin zu vielspurigen Einbahnstraßen) oder das unkomplizierte Anlegen der Bebauungszonen (bis hin zu einem Pinsel-Werkzeug) betrifft. Doch erst in der zweiten Ebene werden die Unterscheidungsmerkmale zu älteren Städteplanern deutlich. Nicht nur, dass man wie üblich die einzelnen Bebauungs-Bereiche in der Budgetplanung unterschiedlich besteuern kann. Natürlich kann man auch in der Planung bestimmten zivilen Dienstleistungen ein höheres Budget zuweisen, um so z.B. den einzelnen Polizeistationen mehr Streifenwagen zu ermöglichen. Doch wo andere Städteplaner sich spätestens jetzt zurücklehnen, gibt Skylines auch auf Konsole weiter Vollgas. Denn zusätzlich stellt man ein einfach zu bedienendes Tool zur Verfügung, um Stadtviertel zu markieren. Das wiederum kann man nutzen, um über Verordnungen weiter Einfluss auf das Stadtbild zu nehmen. So kann man auf Kosten des eigenen Kontos die Bürger animieren, Strom oder Wasser zu sparen, Nichtraucher-Verordnungen zu erlassen und sogar den Schwerverkehr im Viertel  oder den Hochhausbau zu untersagen. Und das alles auf stadtweiter Ebene oder haarklein für jeden definierten Bezirk – klasse! Der Clou liegt hier im vorsichtigen Balancieren zwischen Steigerung des Steuereinkommens und Annehmlichkeiten für die Bürger. Vor allem in der Anfangsphase ist man ständig dabei, sein Konto im Auge zu behalten, während man abwägt, wo man eine Schule, einen Park oder eine Feuerwehrstation errichtet.

Um einen Verkehrskollaps zu vermeiden, ist auch die Planung des Nahverkehrs wichtig, die dank informativer Overlays erleichtert wird.
Um einen Verkehrskollaps zu vermeiden, ist auch die Planung des Nahverkehrs wichtig, die dank informativer Overlays erleichtert wird.
Und die Erfahrung, die Colossal Order seinerzeit mit dem Nahverkehrs-Aufbau Cities in Motion hatte, fließt in Skylines ein, sobald es an das Anlegen von öffentlichen Nahverkehrslinien geht: Sowohl Busse als auch U-Bahn- oder Zuglinien lassen sich komfortabel anlegen und helfen, um den vor allem mit Industriespezialisierungen wie Fokus auf Öl oder Erze aufkommenden Verkehrsknotenpunkten ein Schnippchen zu schlagen. Und wenn alle Stricke reißen sollten, kann man den Straßen mit entsprechendem Spielraum problemlos Upgrades verpassen.  Später kann man auch noch Häfen bauen, um seine Rohstoffe oder Touristen besser transportieren zu können. Wie die Autobahnen führen auch Zuglinien aus der Karte heraus. Allerdings gibt es keinen aktiven Austausch zwischen dem eigenen und fremden Großräumen. Stattdessen werden nur passiv Waren und Touristen transportiert, die sich positiv auf die Einnahmen auswirken.

Es kommt doch auf die Größe an

Zuglinien kommt zudem im späteren Spielverlauf als innerstädtisches Verkehrsmittel eine erhöhte Bedeutung zu. Die Stadt besteht in der Anfangsphase zwar nur aus einem zwei mal zwei Quadratkilometer großen Gebiet. Doch werden entsprechende Meilensteine erreicht, kommen bis zu acht weitere Areale hinzu, so dass die Stadt schließlich weit über 30 Quadratkilometer groß ist und Einwohnerzahlen im Millionenbereich beherbergen kann. Im Vergleich zur Xbox-One-Version, die vermutlich erst auf der X-Konsole problemfrei laufen dürfte, hat die PlayStation 4 zumindest auf der Pro keine derben Schwierigkeiten mit der Bildrate. Das Kantenflimmern in der Entfernung hat aber auch hier weiterhin Bestand. Und es scheint, als ob Tantalus beim Rendern des Cursors übersehen hat, dass dieser scheinbar in einer Art „Interlaced-Version“ über den Bildschirm flimmert. Bewegt man die Auswahlmarkierung langsam, ist es kaum spürbar. Doch bereits bei normaler Scroll-Geschwindigkeit zieht man einen störenden „Geist“ hinter sich her, dessen Abstand zur eigentlichen Position größer wird, je weiter man herauszoomt - ärgerlich. Doch ungeachtet dessen hat man auch hier weiterhin größtmögliche Freiheit, denn die neun Gebiete kann man aus beinahe 30 zur Verfügung stehenden auf jeder der zehn Karten aussuchen. Dank der einfachen Bedienbarkeit sowie der ordentlichen Kulisse, die ihren Reiz nicht nur aus einem mordsmäßigen Zoom, sondern auch einem wunderbar passenden Modellbau-Artdesign zieht, findet man problemlos den Einstieg in den virtuellen Städtebau. Und mit
Die Metropolen sind ansehnlich - auch wenn sich die Gebäudetypen auf Dauer stark ähneln und es keine Editoren gibt.
Die Metropolen sind ansehnlich - auch wenn sich die Gebäudetypen auf Dauer stark ähneln und es keine Editoren gibt.
ständigen Belohnungen oder einzigartigen Gebäuden, die man mitunter mit ganz besonderen Meilensteinen freischaltet (das Observatorium z.B. gibt es für 1000 verlassene Gebäude in der Stadt), hat man stets eine Mohrrübe vor der Nase, die einen zum Weiterspielen animiert.

Als ob es das bräuchte… Hier ist ein Gebiet, das dringend bebaut werden muss. Dort will ich unbedingt Stufe-5-Wolkenkratzer haben. An anderer Stelle ist die Bevölkerung nicht maximal zufrieden gestellt. Und das leichte Defizit in der Budgetplanung muss auch noch weg. Allerdings nicht, bevor ich den Autobahnzubringer fertig gestellt und eine neue Umgehung zum Industriegebiet eingeweiht habe. Solarstrom ist auch noch nicht in allen Bereichen verfügbar. Da zudem zahlreiche Overlays und zuschaltbare Statistiken Informationen darüber liefern, wo ich noch Nachholbedarf habe, findet man immer etwas zu tun. Und bevor man sich versieht, ist nicht nur eine halbe oder ganze Stunde ins Land gezogen, sondern der Abend fast vorbei. Auch, weil im Vergleich zur usprünglichen Xbox-Version hier die Möglichkeit eingebaut wurde, wie am PC die Spielgeschwindigkeit in drei Stufen anzupassen.

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Kommentare

zmonx schrieb am
Jenau :)
Das, hab ich durch die Videos auch gelernt, hat ja schon was von digitalem Modellbau... Wem sowas also liegt, der kann schon sehr ins Detail gehen.
Dagegen ist die Konsolen-Version leider sehr seeehr mager und bietet auf Dauer zu wenig Abwechslung. Leider. "Schlecht" ist sie dadurch nicht, aber wenn man die Möglichkeiten auf dem PC sieht, was Mods aus dem Hauptspiel gemacht haben, dann ist der Content schon sehr dünn... Und dass da noch was nachkommt, bezweifle ich. Obwohl vllt der PC-Deluxe-Content noch kommen könnte oder geplant ist/war, als DLC (Basketballplätze, neue Parks usw).
unknown_18 schrieb am
Ja, gerade bei solchen Spielen ist YT eine riesige Quelle an Inspiration. :)
Ich hatte leider zuletzt immer wieder das Problem, dass mir das Spiel auf dem PC nach bis zu 30 Mins den kompletten PC einfriert und nur noch ein Druck auf den Reset Button hilft. Daher hab ich es lange nicht mehr gespielt, müsste ich mal wieder testen.
Dank den ganzen Mods macht es schon extrem Laune und man hat so irre viele Möglichkeiten was man bauen kann, gibt kaum wirkliche Grenzen.
zmonx schrieb am
Aber sowas von... Bekomme garnicht genug von dem "Spiel" :)
Sooo krass die Möglichkeiten, good job von allen Mitwirkenden, Modder explizit!
Das Projekt hier ist auch sehr interessant, https://www.youtube.com/watch?v=Yb4Wk49bw8Y ... Ich mag den Ansatz jedenfalls
unknown_18 schrieb am
Ja, ist schon krass was man damit alles machen kann. ^^
zmonx schrieb am
LongAlex hat geschrieben: ?16.08.2017 03:25 Werden mich wahrscheinlich einige gleich steinigen wollen, aber ungelogen, spiel ich noch heute 1-2 mal die Woche das letzte SIM City und das mit Spaß...... hier hab ich nach einer std schon zur Seite gelegt. Es will mich einfach net fesseln. Schon dieser dumme Anfang mit den getrennten Autobahnen die man nicht selbst anlegen kann, nimmt gleich beim ersten Straßenbau die Motivation. Dann darf man nicht mit den Straßen anfangen die man will, alles sieht total billig aus. Klickgeräusche etc. alle Details wirken wie bei einem billigen Spiel. Auch sonst wirkt es für mich wie ein schlechtes Abbild vom ohnehin schon verbuggten SIM Sity. Ich hoffe da kommt noch Motivation auf. War so froh als es endlich auf Konsole kam.... wenigstens kann man das Land erweitern. Mal sehen, ob es noch besser wird, wenn man mal alles kennt.
Cities: Skylines, mit Mods und auf PC, ist besser als jedes SimCity! Der Umfang ist enorm und die Möglichkeiten unbegrenzt, hab ich den Eindruck... Hab es selbst noch nicht erworben wegen Steam, aber genug Videos geschaut, und da lässt sich sogar der Straßenverkehr bis ins kleinste Detail selbst definieren und manipulieren... Was auf Konsole leider fehlt, genauso wie "Terraforming". Darum ist diese Light-Version nur bedingt mit der Voll-Version zu vergleichen. Wenn man C:S schon mit SC vergleicht dann doch bitte die PC-Version, denn die ist ja fast ein eigenes 3D-Programm mit Schwerpunkt Citys mittlerweile ^^
Suchte es auch noch jeden Tag, aber mein Venus-Projekt wird wohl meine letzte Stadt auf der Konsole... Die Möglichkeiten auf PC sind einfach unschlagbar in diesem Genre. Hier mal ein Link, die den Detail-Grad der Bearbeitung ganz gut zeigt - https://www.youtube.com/watch?v=KB8C1019lqg
@Test, viel schlimmer als dieser "Geist-Cursor" ist aber dieses magnetische Anheften ständig, das will nie so, wie ich es grad brauch :)
schrieb am

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