Test: Zotrix (Arcade-Action)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Ocean Media LLC
Release:
24.07.2015
09.01.2016
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Teurer Spaß

Die 40 Missionen führen einen dabei stets quer durch die Galaxie, wobei man sich nicht an die vorgeschlagenen Routen halten muss, sondern auch einen eigenen Weg wählen kann. Allerdings muss man hier vorsichtig planen, da man nicht willkürlich zwischen den einzelnen Stationen reisen kann. Von der Startstation Ozhron-7 führen nur Wege zu vier weiteren Stationen. Der Schwierigkeitsgrad hier ist auf allen Pfaden niedrig. Von Sofia führen fünf Pfade, die sich allerdings vom Anforderungsprofil sehr unterschiedlich gestalten, von drei bis zehn (Höchststufe) ist fast alles dabei. Ähnlich sieht es bei den anderen Startpositionen aus. Falls man sich in der Frühphase des Spiels für einen falschen Weg entscheiden sollte, kann man u.U. in Problemzonen reisen, aus denen man nicht wieder so einfach entkommen kann - bei einem Ableben wird man an die letzte besuchte Station zurückgesetzt.

Neben dem Arcade-Modus, den es in der PC-Version nicht gab, wartet eine umfangreiche Kampagne mit 40 Missionen.
Neben dem Arcade-Modus, den es in der PC-Version nicht gab, wartet eine umfangreiche Kampagne mit 40 Missionen.
Dem kann man entgegenwirken, indem man sich für das durch die Reisen bzw. die 40 Hauptaufgaben verdiente Geld neue Ausrüstung kauft. Doch Credits alleine reichen nicht aus, um die Schildgeneratoren, Drohnen, Raketen oder verbesserte Laseranlagen anzuschaffen. Denn man muss auch Rohstoffe wie Kobalt, Gold oder Eis dafür hergeben. Sieben dieser Güter gibt es, die man auch als Sold für erledigte Missionen bekommt. Und selbstverständlich kann man auch damit handeln, da es von Quadrant zu Quadrant unterschiedliche Preise sowie Bedürfnisse gibt. Doch auf ein Elite light braucht man hier nicht hoffen. Das Wirtschaftssystem ist sehr einfach gehalten und wird ganz klar dem arcadigen Spielansatz untergeordnet – es ist nur ein Mittel, um den Ausbau der Waffensysteme interessanter zu gestalten.

Die Kehrseite

Hinsichtlich des Konzepts sowie der Einbindung der verschiedenen Elemente animiert Zotrix immer wieder, eine weitere Mission in Angriff zu nehmen – auch wenn das Spiel zu Redundanz neigt, je weiter man sein Raumschiff aufgerüstet hat und man gegen Ende kaum noch überrascht wird. Die Länge der einzelnen Ausflüge ist nahezu perfekt für "zwischendurch" und auch die Retro-Kulisse mit ihren 8-Bit-Modellen sorgt für angenehm rustikales Arcade-Feeling.  Das bekommt man im Übrigen auch bei einem neuen Spielmodus geliefert, der am PC nicht vorhanden ist und bislang auch nicht nachgereicht wurde: Im Arcade-Modus wird man ohne Missions- und Rohstoff-Zwänge mit Wellen konfrontiert und kann nach Levelabschluss für seine erspielten Punkte zusätzliche Ausrüstung oder weitere Verstärkungen bis hin zu einem Zusatzleben erstehen. Die so aufgebaute Highscore-Jagd ist eine nette Ergänzung der Kampagne und dabei sogar noch stärker für ein zwangloses Spielchen hier und da geeignet.

Zotrix zelebriert Spielhallen-Action alter Schule.
Zotrix zelebriert Spielhallen-Action alter Schule.
Bei der Akustik hingegen war man sich wohl unschlüssig, in welche Richtung man gehen wollte. Während die Soundeffekte mit ihrem monotonen Ballerstakkato in drei Modulationsstufen (je nach aufgesammeltem Upgrade) zwar für authentisches Spielhallenflair sorgen, hätte hier Abwechslung gut getan. Egal welches Schiff man nutzt, egal welche Bewaffnung man an Bord hat, klingen die Gefechte immer gleich – zumal auch kein Gegenpol durch krachige Explosionen gesetzt wird. Und das kann irgendwann auf die Nerven gehen. An den treibenden Elektro-Beats, die die Ballereien untermalen, gibt es per se wenig auszusetzen. Allerdings gehen sie während der Action-Ausflüge im All im permanenten pewpewpewpew der Laser vollkommen unter. Zudem passen die modernen Instrumente nicht  zum Retro-Ansatz von Zotrix. Eventuell wäre es besser gewesen, wenn man sich hier für Chipsounds entschieden hätte, um den Grafikstil auch von akustischer Seite zu unterstützen.

Kommentare

GrinderFX schrieb am
Ich glaub ich muss mir schlechtere Hardware kaufen.
P.S.:
Hätte man mir vor 20 Jahre gesagt, dass in 20 Jahren solche Spiele in einem gängigen Spielemagazin getestet werden und normal sind und auch noch knapp 80% kriegen, hätte ich meinen Rechner weggeworfen und keine Ahnung, irgendwas anderes mit meiner Zeit gemacht.
schrieb am