Test: Sniper Elite 4 (Shooter)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Release:
14.02.2017
14.02.2017
kein Termin
01.11.2020
17.11.2020
14.02.2017
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Denn die wurden von den Leveldesignern von Anfang bis Ende clever in den Abschnitten platziert, wobei die anfänglich vorherrschenden Infanteristen zunehmend von Offizieren, Jägern, Scharfschützen, Funkern (die sehr schnell Verstärkung oder Artillerieschläge anfordern können) und Spähern ergänzt oder ersetzt werden. Nicht zu vergessen, die Panzer oder Truppenfahrzeuge, die in den Gebieten ihre Runden drehen und sich schnell zu einem Sniper-Killer entwickeln können, wenn man unvorsichtig ist. Dementsprechend entwickelt sich schnell ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem man alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen muss, um die Gegner zu dezimieren, in Fallen zu locken oder abzulenken. Man kann z.B. Unterschallmunition für Pistole und Scharfschützengewehr finden und so die Geräuschentwicklung massiv reduzieren. Man kann natürlich auch Umgebungsgeräusche wie vorbeifliegende Flugzeuge, Flak-Feuer von Feindesstellungen usw. nutzen, um seine Schüsse zu tarnen.

Triangulierende Suche

Wer jetzt unnötig in der Gegend herumballert, riskiert die Entdeckung. Die KI agiert bei der akustischen Ortung des Spielers durchaus kompetent.
Wer jetzt unnötig in der Gegend herumballert, riskiert die Entdeckung. Die KI agiert bei der akustischen Ortung des Spielers durchaus kompetent.
Denn die KI ist nicht nur hinsichtlich des Sichtkontakts geschult worden, sondern auch hellhörig. Dementsprechend reagiert sie nicht nur darauf, wenn man bei einem vermeintlichen Stealth-Kill einen zu hohen Geräuschpegel erzeugt und geht auf die Suche. Sie zeigt bei Gewehrschüssen in vielerlei Hinsicht ein zumeist ordentliches, manchmal sogar sehr überzeugendes Verhalten. Die Soldaten gehen in Deckung und versuchen auszumachen, woher der Schuss kam. Mit jedem weiteren Schuss, den man abfeuert, bevor sie ihren extrem wachsamen Zustand verlassen haben, schaffen sie es, die Position des Spielers einzugrenzen. Bis man schließlich auffliegt und tunlichst seine Position verändern sollte. Es sei denn, der Feind rückt nur mit ein bis zwei Mann an,  um einen aus der Deckung zu spülen. Mit derart kleinen Gruppen oder Solo-Gegnern kann man mit Hilfe des immer noch zu mächtigen Nahkampfangriffes weitgehend problemlos fertig werden. Die Ergebnisse dieser „Einknopf“-Attacke werden zwar dank der für die Serie kennzeichnenden Röntgenkamera ebenso spektakulär und ungemein schmerzhaft inszeniert wie viele Abschüsse. Dennoch bleibt in dieser Hinsicht ein unbefriedigendes Gefühl zurück – zumal auch Offiziere und Spezialisten auf diesem Wege ausgeschaltet werden können. Dem gegenüber steht allerdings eine ungemeine Befriedigung, wenn man die Gegner in eine Falle locken konnte und sie über eine der ausgelegten Minen, Sprengfallen oder eine mit Explosivstoffen versehenen Leiche stolpern und in den Tod gerissen werden. Und natürlich, wenn man es tatsächlich schaffen sollte, aus dem Schatten heraus jemanden geräuschlos zu töten und man auf diesem Weg beweist, dass man nicht nur ein Meister des Scharfschützengewehres ist.

Die Karten sind angenehm groß und bieten zahlreiche Möglichkeiten, an sein Ziel zu kommen. Die Missionen könnten allerdings abwechslungsreicher sein.
Die Karten sind angenehm groß und bieten zahlreiche Möglichkeiten, an sein Ziel zu kommen. Die Missionen könnten allerdings abwechslungsreicher sein.
Ruft man jedoch eine größere Gruppe auf den Plan, die im schlimmsten Fall noch durch Panzer ergänzt wird, sollte man Fersengeld geben, das Gebiet kurzzeitig verlassen und sich vielleicht einer Nebenmission in einem anderen Bereich der Karte zuwenden, während  sich das Geschehen dort beruhigt. Denn ansonsten versuchen die Feinde, einen basierend auf der letzten bekannten Position einzukesseln, während andere die Umgebung durchsuchen. Hier sind die KI-Routinen herrlich gnadenlos. Sehr schön sind übrigens auch die kleinen Beobachtungen, die man machen kann: Ausgeschaltete Gegner werden von ihren Kameraden vermisst und gesucht, so dass man ab und an von der Möglichkeit Gebrauch machen sollte, die Leichen im Schatten oder im Gebüsch (auf jeden Fall außer Sichtweite) verschwinden zu lassen. Allerdings gibt es auch einige Situationen, in denen man die feindliche Infanterie durch simple Ablenkung per Steinwurf in eine tödliche Situation bringen kann. Und es gibt seltene Auffälligkeiten mit der Wegfindung, wenn z.B. ein deutscher Infanterist gegen eine Wand läuft oder es partout nicht schafft, Treppenstufen zu erklimmen. Trotz dieser vereinzelten Probleme hat die KI im Vergleich zum Vorgänger einen positiven Schritt nach vorne gemacht. Unter dem Strich erreicht sie zwar nicht das Niveau der Feinde in Metal Gear Solid 5. Doch im Zusammenspiel mit dem Leveldesign und der Verteilung der Gegner auf der Karte wird man ständig auf Trab gehalten, während es immer wieder zu spannenden Situationen kommt. Umso mehr, wenn man die Scharfschützen-Zielhilfen ausschaltet, sich im Rahmen der umfangreichen Optionen seinen Schwierigkeitsgrad zuschneidet und zunehmend auch die Entfernung zum Opfer sowie eventuelle Windeinflüsse bedenken muss. Denn in diesen Fällen kann jeder Fehlschuss zu einem Desaster werden.

Kommentare

HellToKitty schrieb am
johndoe1841603 hat geschrieben: ?15.02.2017 16:50 Gott wer macht solche nervigen reviews..
Mir geht das pseudolustige Gelaber von dem Typen auch tierisch auf die Nerven. Ich habs noch nie geschafft ein video von ihm zu Ende zu gucken.
Guffi McGuffinstein schrieb am
Hab's mir jetzt im Sale gekauft und bin ca. zur Hälfte durch.
Paradebeispiel dafür, wie man ein Spiel durch vergrößerte Open World verschlimmbessern kann. Die Missionen finden gefühlt kein Ende, wenn man stealthy vorgehen will und die KI ist richtig mies. In Teil 3 musste man noch höllisch aufpassen, dass keine Leiche entdeckt wird, da sonst die Gegner für den Rest der Mission alarmiert waren. Jetzt gucken die sich die Leiche an, suchen 2 Minuten lang und dann machen sie so weiter wie zuvor. Das nimmt dem ganzen Spiel den letzten Grad an Würze. :x
Bis auf UI und HUD spiele ich wohlgemerkt unter Hardcore. Alles keine echte Herausforderung. :roll:
Ferengi_Quark schrieb am
Wir fanden es sogar noch unter 79. Schöne Grafik reicht eben nicht aus. Aber für einen Abend zu zweit/dritt mit Controllertausch ganz unterhaltsam.
Konata1337 schrieb am
Ich habe das mal bei AltF4Games gegengeschaut: Bis auf dass Worthabuy die Option "Hardcore" oder den individuellen Modus nicht bemerkt hat, decken sich die Berichte trotzdem. Was ich da bei der KI gesehen habe, das ist ja technisches Mittelalter. Da ich aber prinzipiell mit WAB auf einer Linie bin, bewahrt er mich vermutlich mehr vor schlechten Spielen als er mir gute vorenthält ^_^
Da ich ohnehin selbst noch unkommentierten Gameplaykram anschaue und Spiele niemals zu Release kaufe (außer Overwatch, weil die Beta mich überzeugte), fahre ich relativ sicher. Übrigens gilt das auch für alle anderen, die "ihre" festen Youtuber haben: Solange sie daran glauben, dass ihnen das Spiel Spaß macht, ist doch alles in Ordnung. Jedem das Seine. Hier geht's mir nicht ums Überzeugen, sondern ums Rausschreien meiner Meinung und einem Abgleich mit anderen zur Horizonterweiterung.
BigEl_nobody schrieb am
Versteh nicht warum Leute den worthabuy Typen haten... ein britischer Ex-Quake Progamer der in die Jahre gekommen ist. Was soll man denn da bitte erwarten? :D Hin und wieder ist er wirklich ein bisschen abstrus, aber er haut schon die ein oder andere Perle rausgehauen, z.B. zu Call of Duty Infinite Warfare.
Und wenn man sein Gequake mal auf die objektiven Kritikpunkte reduziert, kann er durchaus nachvollziehbar sein (Auch im Fall von Sniper Elite 4).
schrieb am
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