Im Test: Auf PlayStation in die Space Station
Ohne Dimensionssprung
Wer auf ein famoses VR-Erlebnis gehofft hatte, könnte also enttäuscht sein. Dabei gehört das famose Cockpit-Gefühl mit Rift oder Vive zu den besten seiner Art. Als ich bei Entwickler Frontier Developments nachgefragt habe, klang die Antwort so: „Elite Dangerous ist einer der fortschrittlichsten VR-Titel für PC, einer der selbst sehr leistungsstarke Rechner bis an ihre Grenzen fordert. Auf PlayStation würden wir uns selbst eine hohe qualitative Messlatte anlegen und das ist etwas, was wir zum Start nicht versprechen können.“
Wie pro ist die Pro?
Schwingt dort die Nachricht mit, dass eine Umsetzung noch im Bereich des Möglichen liegt? Zumindest die Pro-Konsole hat doch vielleicht ausreichend Power, um die virtuelle Milchstraße darzustellen. Immerhin stellt sie das Spiel mit einer höheren
Gut, in beiden Einstellungen läuft das Spiel sichtbar langsamer als auf einem schnellen Rechner, was auch für die bereits 2015 erschienene Xbox-One-Fassung gilt. Im Gegensatz zu der zerreißt auf PS4 allerdings das Bild – vor allem in der Nähe großer Objekte, z.B. vor und in den ikonischen vieleckigen Raumstationen, hinterlässt dieses Tearing einen sehr unangenehmen Eindruck.
Und übrigens: In einer Auflösung von 4K wird die Galaxis auch auf PlayStation 4 Pro nicht dargestellt. Ein entsprechendes Update für Xbox One X hat Frontier bereits angekündigt, für die leistungsstärkste Sony-Konsole gibt es offiziell hingegen noch keine derartigen Pläne.
Viel Übersicht – oder auch nicht
Im Gegenzug nutzt die PS4-Fassung die Vorzüge des Gamepads, das auf dem Touchfeld ganze vier zusätzliche Tasten anbietet, über die man blitzschnell etwa zu dem wichtigen Menü für Zielauswahl und Landeanfragen gelangt. Außerdem sieht man sich wahlweise im Weltall um, indem man den Controller kippt und das ist eine echte Bereicherung! So nutzt man den rechten Stick nämlich auch beim freien Umschauen für die vertikale und horizontale Bewegung des Schiffs, während man selbst vorbei rauschende Gegner leichter im Blick behält.
Fehlerfrei funktioniert die Bewegungssteuerung aber nicht, denn der Blick am Bildschirm kehrt oft nicht in die Ausgangsposition zurück, wenn man das Pad wieder gerade hält. Ich musste das Umsehen deshalb ständig ab- und gleich wieder anschalten, um es neu auszurichten. Das darf natürlich nicht passieren!
Und es ist auch nicht der einzige Fehler, auf den ich gestoßen bin: Einmal hing das Spiel in einem Menü fest, so dass mir nur der Neustart blieb, ein andermal verlor es während eines Hyperraumsprungs die Verbindung zum Server. Beides sind
Taxi oder Weltraumtrucker?
Inhaltlich handelt es sich ja auf allen Plattformen um das gleiche Abenteuer, weshalb ich an dieser Stelle auf unsere Tests für PC und Xbox One verweise. Und immerhin bedeutet es, dass im Basisspiel bereits zahlreiche Verbesserungen im Vergleich zur Erstveröffentlichung auf PC enthalten sind, darunter umfangreichere Trainingsflüge für Einsteiger. Noch immer benötigen die allerdings ein gehöriges Maß an Eigeninitiative, um gedanklich und spielerisch in ihre Karrieren als Schmuggler, Pirat, Händler, Entdecker, „Taxifahrer“ oder Rohstoffförderer zu finden. Und noch immer stoßen sie auf Hürden wie Hinweise zu weiteren Auftraggebern, die man am Zielort einfach nicht findet.
Steckt man aber einmal drin, erlebt man auch an Bord der Sony-Raumschiffe eine sich ständig verändernde Galaxis, deren wirtschaftliche, politische und erzählerische Entwicklungen auf allen Plattformen stattfinden; PC-, PS4-, und Xbox-One-Piloten treffen zwar nicht aufeinander, beeinflussen mit
Was testen wir eigentlich?
Apropos Basisspiel: Auch PS4-Spieler haben die Wahl zwischen dem grundlegenden Elite Dangerous sowie dem Kauf eines Season-Pass, dessen Inhalte einen großen Mehrwert bedeuten. Denn nur Besitzer dieser Erweiterungen landen auf Planeten, verbessern ihr Schiff mit zusätzlichen Modulen und sitzen gemeinsam an Bord ein und desselben Schiffs. All das bleibt Nutzern der Basisversion verwehrt, die wie im Fall der PC- und Xbox-One-Fassungen als Grundlage für unseren Test dient. Das handhaben wir auch deshalb so, weil noch gar nicht alle Inhalte des Season-Pass veröffentlicht wurden, wir ihn in seiner Gesamtheit also noch nicht bewerten können.
Ich kann die zusätzlichen Inhalte allen ernsthaften Weltraumbegeisterten dabei nur ans Herz legen, zumal man sie zumindest im PSN nicht vom Start weg kaufen muss. Wer seine Reise zu den Sternen allerdings damit beginnt, kann sich anfangs für ein Raumschiff entscheiden, das bereits mit einem Landefahrzeug ausgestattet und auf der Oberfläche eines Planeten geparkt ist – praktisch! Im klassischen Handel wird Elite Dangerous ohnehin ausschließlich im Paket mit dem Season-Pass verkauft.
Fazit
Punktabzug für kleine technische Schwächen? Ja, denn alle zusammen trüben den Gesamteindruck. Alleine das Zerreißen des Bildes selbst auf einer PlayStation 4 Pro sollte in Anbetracht der besser laufenden Xbox-One-Version nicht passieren, gelegentliche Serverprobleme schon gar nicht und auch das optionale Umsehen über die Bewegungssteuerung des Dual-Shock-Controllers ist erstaunlich fehleranfällig. Natürlich erleben PS4-Piloten abgesehen davon das gleiche fantastische Abenteuer, genießen die Vorteile eines erweiterten Trainings sowie Verbesserungen, die Frontier nach dem Start des PC-Originals hinzugefügt hat. Traut ihr euch den zähen Einstieg zu und könnt mit kleinen Macken leben? Dann setzt euch ins Cockpit und startet durch!
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Fantastisches Weltraumabenteuer mit kleinen technischen Schwächen, dem in seiner Basisversion wichtige Inhalte fehlen.
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