Warframe06.12.2013, Eike Cramer
Warframe

Vorschau:

Nachdem der Krieg um das Sonnensystem auf dem PC schon einige Zeit tobt, ist der Kampf auch auf der PS4 angekommen. Auch hier bietet Digital Extremes einen Zugang zur offenen Beta. Wie schlagen sich die Tenno der nächsten Generation in der Vorschau?

Zurück in die Zukunft

Seit meinem ersten Besuch hat sich an der Situation im Sonnensystem der fernen Zukunft wenig getan. Noch immer beherrschen die finsteren Grineer die verwüstete Erde, von der die Klone ihre Raubzüge zu den anderen Planeten starten. Zwischen den Himmelskörpern bewegen sich die Corpus, eine hochtechnologische Raumfahrergilde, die interstellare Handelsrouten pflegt. Zudem breitet sich unaufhaltsam eine mysteriöse Krankheit aus: die Seuche lässt die Befallenen mutieren und kennt weder Freund noch Feind. Zeit für die Tenno endlich aus dem Cryoschlaf zu erwachen und für Ordnung zu sorgen.

Gesagt, getan. Die Rahmenhandlung ist in der jetzigen Version mehr oder weniger in das Spiel eingebettet und bietet umfangreichere Informationen zu den Fraktionen und dem Erwachen der Weltraum-Ninjas in ihren Warframe-Kampfanzügen. Zwar stehen die Missionen immer noch für sich und sind erzählerisch nicht verknüpft, planetare Bossgegner  werden aber immerhin eingeführt und halbwegs in Szene gesetzt. Zudem wurden einige neue Umgebungen und Modi hinzugefügt oder überarbeitet, die etwas mehr Abwechslung ins Kampfgeschehen bringen.

Auch auf der PS4 kämpfen Tenno gegen Grineer, Corpus und Befallene.
Auch auf der PS4 kämpfen Tenno gegen Grineer, Corpus und Befallene.
Ansonsten bleibt alles beim Alten: Kampfsystem, Menüs, Shop und Bedienung sind weitestgehend eins zu eins aus der PC-Version übernommen worden. Nur in der Navigation ist einiges an den Controller angepasst worden, so werden die Fähigkeiten des Kampfanzuges über ein Wischen auf dem Touchpad des Dualshock 4 ausgeführt. Das funktioniert erstaunlich präzise und geht nach kurzer Gewöhnungzeit flüssig von der Hand. Auch an den Kämpfen oder dem nach wie vor nötigen Grinden für neue Waffenteile und Baupläne wurde wenig verändert, weshalb ich für einen genaueren Blick auf die Spielmechanik die Lektüre der PC-Vorschau empfehle.

Diashow im Massenkampf

Interessanter ist die technische Seite, die sich auf der PS4 nicht in Bestform zeigt. Zunächst einmal kämpfe ich auf den Konsolen deutlich häufiger mit Verbindungsabbrüchen, Abstürzen, und nervigen Host-Migrationen. Zudem wurde der Detailgrad der Kulisse etwas reduziert, die Kantenglättung vermindert und die Partikelzahl deutlich verkleinert. So entsteht ein im direkten Vergleich sehr unruhiges Bild, das nicht mit den Effekt- und Partikelstürmen glänzen kann, die die PC-Version bietet. Das wäre in Ordnung, würden damit flüssige 60 Bilder pro Sekunde bei vollen 1080p möglich. Kurz gesagt: Das ist nicht der Fall.

Gerade in Kämpfen mit vielen Gegner neigt die PS4 zu heftigen Rucklel-Einlagen.
Gerade in Kämpfen mit vielen Gegner neigt die PS4 zu heftigen Ruckel-Einlagen.
Stattdessen schrammt die Bildrate auf der neuen Sony-Konsole immer haarscharf an der Shooter-Spielbarkeitsgrenze von gefühlten 25 Frames entlang, insbesondere wenn ich das frei justierbare Sichtfeld maximiere. Zwar wird versucht die niedrige Bildrate mit Bewegungsunschärfe zu verdecken, die Gefechte laufen aber spürbar unrund, was einem Spiel das in den Gefechten vor allem auf Geschwindigkeit setzt nicht gut tut. Besonders haarig wird es bei Verteidigungs-Missionen, in denen viele Feinde gleichzeitig an den Kämpfen beteiligt sind. Hier bricht die Bildrate mitunter brutal ein, was zu heftigen Rucklern oder Diashows führt, in denen ich keinerlei Kontrolle mehr über meinen Tenno habe. Zum Vergleich: Ähnlich starke Ruckler habe ich das letzte Mal gesehen, als ich versucht habe Crysis (1) auf maximalen Einstellungen über eine GeForce GT9800 zu prügeln. Ein vernünftiger Spielfluss ist in diesen Situationen völlig undenkbar.

Ausblick

So geht es nicht! Zwar bestätigt die PS4-Version inhaltlich den soliden Eindruck vom PC und kann in den Gefechten ebenfalls gut unterhalten, leidet aber unter der miserablen technischen Umsetzung. Zum einen fehlt es etwas am spektakulären Effekt- und Partikelregen, viel schwerer wiegt aber, dass sich das Spiel nie wirklich flüssig anfühlt. Stattdessen fällt die Bildrate zu oft ins Bodenlose und führt in einigen Momenten zu Diashows längst vergangen geglaubter Tage. Hier muss zum Release dringend optimiert werden, will man sich dauerhaft auf der PS4 etablieren.

Einschätzung: ausreichend

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