PlayStation 413.06.2014, Jan Wöbbeking
PlayStation 4

Vorschau: Project Morpheus in Aktion

Endlich wird Sonys Gegenstück zu Oculus Rift greifbar: E3-Besucher durften sich die Virtual-Reality-Brille Morpheus erstmals auf den Kopf schnallen – sofern sie sich am belagerten Stand lange genug anstellten oder einen Termin ergattern konnten. Auf dem Show-Floor verrenkten die Spieler stehend die Köpfe. Ich durfte mich in einem Meeting-Raum dagegen auf einen Sitzsack legen und im Spiel Street Luge auf dem entsprechenden Funsport-Gefährt eine abschüssige Straße herunterrollen.Das Gerät fühlte sich beim Aufsetzen erfreulich leicht, bequem und geschmeidig an. Es dauerte aber eine Weile, bis ich zusammen mit dem Sony-Mitarbeiter eine Position fand, in der ich das Bild einigermaßen scharf vor Augen hatte. Dazu kippte er die Brille erst ein wenig in den richtigen Winkel und ich schob sie dann so zurecht, dass das Bild wieder mittig vor meinem Sichtfeld lag.

Sonys Virtual-Reality-Brille in Aktion...
Die Journalisten vor mir hatten das Problem übrigens nicht. Bei meinen Test-Sessions mit den beiden Oculus-Rift-Prototypen fand ich dagegen schneller die passende Einstellung für meine Augen. Auflösung und Leuchtkraft erinnerten an den Crystal-Cove-Prototypen von Oculus: Beide nutzen ein OLED-Display mit 1080p, bei dem man deutlich einzelne Pixel erkennt. Das Erlebnis ist allerdings deutlich feiner aufgelöst als das grobe „Fliegengitter“, welches man bei der ersten Rift-Version sah.

Auch die Verzögerung bei schnellen Kopfbewegungen fühlte sich ähnlich kurz an wie bei Crystal Cove - in dem Spielprinzip ohne hektische Bewegungen war sie kaum zu bemerken. Genau vergleichen kann ich es natürlich nicht, weil die andere Probe-Session schon ein Weilchen zurückliegt. Ich drehte den Kopf ein wenig zur Seite, schaute mich auch hinter mir ein wenig in der Gebirgslandschaft um und düste dann los. Mit leichten Kopfbewegungen steuerte ich meine „Seifenkiste“ am Straßenverkehr vorbei, düste in den Windschatten anderer Autos und unter einem LKW vorbei, bis ich zum Schluss mit meiner Zeit in etwa im Mittelfeld der Teilnehmer gelandet war.

...und aus der Nähe.
Durch das sichere Liegen auf dem Sitzsack und die nur leichten Kopfbewegungen fühlte sich die Abfahrt sehr natürlich an und ich hatte nicht einmal einen Anflug von Übelkeit. Andererseits sorgte das sichere, vertraute Gefühl des recht gemächlichen Fahrens auch dafür, dass sich das Erlebnis um einiges weniger intensiv anfühlte als z.B. stehend mit Oculus Rift in einem Shooter oder in einem Cockpit sitzend. Richtig cool wirkte das Design mit den blauen Lichtern in Aktion. Sie werden ähnlich wie Move von der Kamera der PlayStation 4 (ab 1,29€ bei kaufen) erkannt und bestimmen zusammen mit Beschleunigungs- und Lagesensoren die Position. Ich bin gespannt darauf, wie sich das Gerät bis zur finalen Version weiterentwickelt und wer sich beim neu entflammten Wettrüsten der VR-Brillen durchsetzt.

Ausblick

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