Vorschau:
Charmantes Abenteuer
Witzige Dialoge, ein an Pixar-Filme erinnerndes Artdesign, dazu eine sympathische Kreatur als Held, die mal eben von einem auf zehn Meter anwachsen kann. Hinzu kommen Doppelsprünge, Kombos und Sammelreize - es gilt u.a. Sonnensteine zu finden, um eine der drei Spezialfähigkeiten auszulösen: Schockwelle, Sturm und Stoß stehen zur Verfügung. Interessant ist die soziale Interaktion beim Öffnen von Schatzkisten: Auf der linken Seite erkennt man den eigenen Zufallsfund, auf der rechten all jene seiner PSN-Freunde. Euch gefällt etwas davon? Dann könnt ihr es statt des eigenen auswählen.
Ist da eine Art Jak&Daxter der nächsten Generation im Anmarsch? Nein. Eher ein solides Familienabenteuer mit ernüchternder Technik und recht konservativem Spieldesign. Es ist zwar schön, dass man auch kooperativ zu zweit losziehen kann, wobei einer als Hauptspieler Knack steuert und der andere einen kleinen Hilfsroboter, der heilen kann und selbst bei jedem Treffer gegen Knack schrumpft. Clevere Zusammenarbeit in Form von akrobatischen Ergänzungen oder Rätseln scheint es nicht zu geben. Es ist vielmehr so, dass man als robotischer Sidekick einfach mitläuft.
Kunterbunte Tristesse
Dass man hier ein polygonals Feuerwerk für die PlayStation 4 erwartet liegt natürlich daran, dass man es gerade in diesem Genre so richtig krachen lassen könnte - ich sage nur Ratchet & Clank. Und Jak & Daxter hat anno dazumal auf der Playstation 2 demonstriert, was ein Plattformer an verblüffenden Hinguckern inszenieren kann. Die Erwartung rührt aber auch daher, dass der Entwickler eben auch für das Innenleben der Konsole verantwortlich ist. Er weiß, was das Baby leisten kann. Aber Marc Cerny betont auch, dass er mit seinem kleinen Team keine technischen Leistungen à la Killzone: Shadow Fall oder Watch-Dogs anbieten könne.
Ausblick
Schade! Ich hätte von der Kulisse wesentlich mehr Power und spielerisch mehr Esprit erwartet. Der Fokus scheint hier weniger auf Jump&Run-Herausforderungen zu liegen, sondern eher auf der Action - also auf Kämpfen gegen diese Shrek-ähnlichen Kreaturen mit üblichen Kombos und Spezialmanövern. Wäre ja auch okay, wenn das nicht stellenweise so steril wirken würde; kein Vergleich zum Feuerwerk eines Ratchet&Clank. Außerdem ist es schade, dass es im Verhältnis zur Zerstörung viel weniger Jump&Run-Einlagen zu geben scheint - diese sollen laut Cerny immerhin sehr knackig sein. Er verspricht, dass dieses Abenteuer nicht nur für Kids und Familien, sondern auch für all jene "nostalgischen Core-Spieler" gedacht sei, die früher gerne knifflige Titel wie Crash oder Sonic gespielt haben. Ich bin da noch sehr skeptisch.
Einschätzung: befriedigend
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