E3-Vorschau: The Evil Within (Action-Adventure)

von Michael Krosta



The Evil Within: Actionreicher Survival-Horror-Remix
Der Survival-Horror-Remix
Entwickler:
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
14.10.2014
14.10.2014
14.10.2014
14.10.2014
14.10.2014
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 17,99€
Spielinfo Bilder Videos
Mit The Evil Within kehrt Shinji Mikami zu seinen Wurzeln zurück: Der Vater von Resident Evil und einer der Mitbegründer des Survival-Horrors will nach seinen letzten Ausflügen in Action-Gefilde (Vanquish, Shadows of the Damned) die Spieler endlich wieder das Fürchten lehren. Wir  wollten herausfinden, ob die Ermittlungen von Detective Sebastian Castellanos für eine Gänsehaut sorgen können...

Zurück in die Vergangenheit

„Das kommt mir bekannt vor“, murmelt der Protagonist am Anfang des zweiten Abschnitts, den ich in einem abgedunkelten Büroraum am PC anspielen durfte. Und er spricht mir aus der Seele: Das alte Herrenhaus, das nach einem kurzen nächtlichen Spaziergang durch den Wald vor mir auftaucht, könnte genauso gut in den Arklay Mountains in der Nähe von Raccoon City stehen. Und im Inneren werden die Parallelen noch deutlicher – angefangen bei der typischen Vorhalle mit ihren geschwungenen Holztreppen über den ausgestopften Hirschkopf an der Wand und das Speisezimmer mit Kamin bis hin zum edlen Klavierflügel, bei dem man sich trotz der Stille unweigerlich die Klänge der Mondschein-Sonate vorstellt. Hier schreit tatsächlich alles nach Capcoms Klassiker und Mikami scheint es sichtlich zu genießen, sich selbst zu rezitieren.

Best of Horror

Die Standard-Gegner erinnern an eine Mischung aus Zombie und Las-Plagas-Infizierten.
Die Standard-Gegner erinnern an eine Mischung aus Zombie und Las-Plagas-Infizierten.
Doch damit nicht genug, denn auch von anderen Horror-Spielen hat man sich offensichtlich inspirieren lassen:  Wenn man mit der Öllampe durch die dunklen Gänge schleicht, werden  Erinnerungen an Alan Wake oder Alone in the Dark als Vorreiter des Survival-Horrors wach. Verkriecht man sich unter dem Bett oder versteckt sich im Schrank und blinzelt vorsichtig durch den kleinen Spalt, kommen Outlast oder Silent Hill: Shattered Memories in den Sinn. Ein riesiger Typ mit Ledermaske? Texas Chainsaw Massacre lässt grüßen! Fiese Fallen wie Sprengsätze oder  tödliche Bedrohungen wie ein riesiger Fleischwolf, denen man nur mit schnellen Reaktionen und / oder einer ruhigen Hand entgehen kann, stehen dagegen ganz in der Tradition der Saw-Reihe. Gleiches gilt für den Ekel-Faktor, wenn man langsam einen Torso mit dem Jagdmesser öffnet oder sich in einem hüfthohen Blutbad wiederfindet, in dem zusätzlich noch abgetrennte Gliedmaßen umher schwimmen.

Auch beim Gegner-Design orientiert man sich vornehmlich an bekannten Mustern: Der Standardtyp präsentiert sich als eine Mischung aus Zombie und den Las-Plagas-Infizierten aus Resident Evil 4, wenn die Kerle mit ihren Pflöcken im
Statt Schlüssel ins Schlöss werden hier Nadeln in Gehirne gesteckt, um Türen zu öffnen.
Statt Schlüssel ins Schlöss werden hier Nadeln in Gehirne gesteckt, um Türen zu öffnen.
Schädel auf mich zuwanken oder sich ihr Gesicht bei Beiß-Attacken zu einer hässlichen Fratze mit ausgerenktem Kiefer verwandelt. Und dann gibt es noch bizarre Kreaturen, die direkt einem japanischen Horrorfilm wie „The Grudge“ entsprungen sein könnten, darunter eine Kombination aus Spinne und Frauenkörper oder ein unbesiegbares Spektralwesen, das als älterer Bruder von Alma durchgehen und jederzeit auftauchen kann. Es scheint fast so, als wolle man hier alle erdenklichen sowie etablierte Horror-Elemente aufgreifen und sie zu einem „Best of“ verarbeiten.

Wo ist die Bedrohung?

Leider geht der Plan bisher nur im Ansatz auf – zumindest, soweit ich es nach den zwei Kapiteln beurteilen kann. Denn obwohl man versucht, alles aufzufahren, um Angst, Schrecken, Ekel und Panik zu verbreiten, will sich das Gefühl der Bedrohung noch nicht so richtig einstellen. Okay: Obwohl Bethesda mit einem spärlich beleuchteten Raum alles versucht hat, eine optimale Atmosphäre für das Anspielen zu schaffen, ist es trotzdem etwas anderes, wenn ich alleine im Dunkeln auf dem heimischen Sofa ums Überleben kämpfe. Zudem fehlten mir die inhaltlichen Zusammenhänge, da ich mit Ausschnitten aus Kapitel vier und acht quasi mitten in die Geschichte geworfen wurde.
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Kommentare

muecke-the-lietz schrieb am
Am Ende ist der Test doch mittlerweile total unnötig.
Jeder Interessierte hat das Spiel schon gespielt und sich ein Bild von machen können.
Mein Rat an alle, die es noch nicht ausprobieren konnten und am überlegen sind - lasst es. Holt euch das Ding irgendwann in einem Angebot.
Das Spiel ist wirklich technisch unter aller Kanone, wirkt komplett unfertig und bietet lediglich komplett zusammenhangslosen Geisterbahngrusel der redundantesten Sorte.
Nichts, aber wirklich gar nichts an diesem Titel ist in irgendeiner Weise überraschend neu oder tatsächlich gruselig. Der einzige Horror ist die träge Steuerung in Kombination mit der störrischen Kamera und die massigen Trial and Error Passagen. Oftmals bleibt einem nämlich tatsächlich nichts anderes übrig, als bestimmte Stellen über das Die and Repeat System zu meistern.
Das Spiel ist per se recht anspruchsvoll, was ich begrüße, aber stellenweise wird es tatsächlich einfach unfair. Es bleibt am Ende zwar jederzeit machbar, weil man über das Speichersystem im Prinzip an festen Speicherpunkten (Krankenhaus) beliebig oft speichern kann und an den Stellen, wo das nicht möglich ist, die Checkpoints recht gnädig gesetzt sind, aber es wirkt oft einfach so gezwungen anspruchsvoll. Gerade das extrem begrenzte Sprinten und der total beknackte Nahkampfangriff passen überhaupt nicht zu den Gegnermassen und dem oft recht flotten Gameplay.
Gerade die Spinnendame wirkte auf mich eher unfreiwillig komisch, da man an einer bestimmten Stellen einen Knopf drücken muss. Tut man das nicht, ist man mit diesem unbesiegbaren Gegner in einem Raum eingesperrt und könnte unendlich lange im Kreis laufen, ohne dass etwas passiert. An solchen Stellen frage ich mich oft, was hier bei der Entwicklung schief gelaufen ist.
Ich verstehe nicht, wie das Spiel von der Internetgemeinde so gefeiert werden kann. Denn am Ende ist es ne Mische aus Silent Hill (Psychokram), Resi 4 (Gegner Design und Verhalten), Dead Space, Letzt TLoU (einfach die Art des pseudo Stealth...
LeKwas schrieb am
crazy710 hat geschrieben:Jedes Magazin hat es schon getestet, außer 4Players mal wieder nicht..
Weil bei denen die Testmuster stark verspätet eintrafen. Ist nur eine Mutmaßung, aber vielleicht wollte sich Bethesda damit für die Wertung zu Wolfenstein revanchieren ...
GamepadPro schrieb am
dass ihm einfach so die puste ausgeht und er dann stehen bleibt, gefällt mir nicht, auch die elementarbolzen hören sich doof an. und dann soll es noch so stellen geben, wo es sehr schwer wird, damit zu gewollt du stirbst jetzt kommt.
schaut aber dennoch gut aus. werd ich mir später mal holen. erstma zock ich aber Resi4 durch, wenn ich bei der insel nicht wieder die lust daran verliere.
Cytasis schrieb am
crazy710 hat geschrieben:Das Spiel ist mehr oder weniger eh fürn Arsch,

Ach und da sprichst du natürlich für uns alle;), mit dem Rest geb ich dir ja Recht.
Solangsam könnte auch mal der Test kommen :Hüpf:
crazy710 schrieb am
Kommt da auch bald mal der Test??! In letzter Zeit nerven diese späten Tests ja bissl. Sich Zeit lassen ist ja schön und gut aber irgendwann braucht man auch keinen Test mehr weil es sich dann schon wieder erledigt hat.. Das Spiel ist mehr oder weniger eh fürn Arsch, aber trotzdem. Ich brauch halt auch keinen Test mehr wen das Spiel schon "ewig" draussen ist.. Jedes Magazin hat es schon getestet, außer 4Players mal wieder nicht..
schrieb am

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