Auf der Pressekonferenz zauberte Ubisoft mit Tom Clancy’s
The Division einen Titel aus dem Hut, der mit seiner taktischen teambasierten Action sowie seiner ansehnlichen, detailreichen und knackscharfen Kulisse überraschen konnte. Was die bisher für ihre erstklassigen Strategiespiele bekannten Schweden von Massive (
Ground Control,
World in Conflict) hier unter dem Deckmantel “Online Open World RPG” präsentierten, hat mich beeindruckt.
Ich möchte jedem Action-Fan, der sich die E3-Spielszenen noch nicht angesehen hat, raten, dies nachzuholen. Denn für mich ist The Division, und da lege ich mich bereits am ersten Tag bereits fest, eine der größten Überraschungen dieser Messe. Die Mischung aus Rollenspielelementen, taktischen Echtzeit-Schusswechseln sowie Erforschung der offenen Welt, wahlweise solo als auch vorzugsweise im kleinen Team, wirkt in sich geschlossen,
Die Erkundung der Gebäude offenbarte viel Liebe zum grafischen Detail.
durchdacht und sieht dazu noch richtig klasse aus.
Leider gab es in der Präsentation bei Ubisoft keine neuen Szenen zu sehen. Zwar wurde von Massive vertieft, was es mit den drei Schlagworten auf sich hat und welche Ziele man sich gesetzt hatte. Doch neue Erkenntnisse brachten weder die Erwähnung des dynamischen Questsystems, die Freiheit, die man bei der Erforschung der persistenten Welt genießen soll, noch die umfangreichen, offene Charakterentwicklung, die auf Klassen verzichten will und dem Spieler auch hier größtmögliche Freiheit bieten soll. Denn Beispiele dafür, wie sich die Herangehensweise mit einer anderen Figurenausrichtung ggf. ändert, wurden nicht gegeben. Bis auf Kleinigkeiten bekam man hier das Gleiche zu sehen wie auf der Ubisoft-Pressekonferenz. Doch das Gesehene wurde auch beim zweiten Mal nicht langweilig. Die Schusswechsel mit ihrem überzeugend wirkenden Deckungssytem
Sieht gut aus, wirkt taktisch anspruchsvoll und soll Rollenspielelemente wie Quests beinhalten.
hinterließen immer noch einen intensiven Eindruck.
Und dann, nach Ende der eigentlichen Demo, gab es doch noch ein paar Neuigkeiten: Die betrafen allerdings den “Companion”-Modus, der einem Spieler per Tablet die Möglichkeit gibt, das Team zu unterstützen, wobei auch der Companion sich online einklinken kann. Dabei betonte Massive, dass es sich hier nicht nur um ein Gimmick dreht, sondern dass der Tablet-Spieler ein vollwertiges Teammitglied ist und entsprechend Erfahrungspunkte bekommt, wenn Missionen gelöst würden, die auf ein spezielles Fähigkeitenset angewendet werden können. Dabei erlebt er die actionreichen Geschehnisse voll synchronisiert und ohne Latenz - was angesichts der Eingriffsmöglichkeiten auch wichtig ist. Denn der Companion kann z.B. Gegner markieren oder ihre Rüstung schwächen. In späteren Stufen ist sogar ein aktiver Angriff möglich.
Optional kann man per Tablet das Team unterstützen.
Leider gab es nach Abschluss der Präsentation keine Möglichkeit, ein paar Fragen loszuwerden. Wir hoffen, dass wir die Schweden während der Messe nochmal löchern können. Denn bei einem Spiel, das sich Rollenspiel als eines von drei Schlagworten auf die Fahne schreibt, ist u.a. die Missionsstruktur bzw. -Vielfalt ein wichtiger Faktor.
Auch die in der Story kurz erwähnten verschiedenen Fraktionen haben in der Präsentation noch keine Rolle gespielt, machen aber sehr neugierig - nicht nur, weil sie die Grundlage für kompetitive Auseinandersetzungen (PvP) bilden können. Dennoch ist The Division für mich das, was
Watch_Dogs auf der letzten E3 war: Eine Überraschung, die sowohl mechanisch als auch visuell einen sehr guten Eindruck hinterlässt und mich verdammt neugierig macht.