Offroad-Trip in Madagaskar
Ich mache einen großen Bogen um Rennspiele. Und ich bin auch sonst kein Freund von Fahrzeugen - abgesehen von Panzern in
Advance Wars. Umso erstaunlicher, dass mir das Holpern und Schlittern durch das unwegsame Gelände von Madagaskar tatsächlich Spaß gemacht hat. Das lag nicht nur an der beeindruckenden Kulisse mit ihrer weiten Sicht auf einen entfernten Vulkan oder an all den hübsch animierten Vögeln und Nagetieren. Es lag vor allem daran, dass das Fahren mit dem Allrad-Jeep einen gewissen Rätselcharme versprühte.
Irgendwo in der Nähe des Vulkans liegt das Ziel. Den Weg dahin? Ihr habt freie Routenwahl!
Man fährt quasi auf Sicht und hat weder Radar noch Zielführung. Nein, das ist natürlich keine offene Welt à la
Forza Horizon 2 - man kann sich auch nicht verirren und letztlich gibt es subtile Hinweise über Statuen hin zum Ziel. Trotzdem darf ich meine Route angenehm frei wählen, während Nathan, sein Bruder sowie Sully so lebendig über meine Fahrweise, die Landschaft oder den Auftrag plaudern, dass man sich wie im Offroad-Urlaub mit guten Kumpels fühlt. Regie und Dialogführung deuten schon hier ihre Klasse an.
Allrad-Jeep mit steiler Karriere
Wieso Rätselcharme? Das beginnt schon bei der Orientierung. Man sieht z.B. einen breiten Fluss, durch den man natürlich mit Vollgas heizen kann, während Wasser und Schmutz spektakulär aufspritzen. Man kann abseits des Weges z.B. verlassene
Naughty Dog bleibt seinem Ruf treu: Uncharted 4 sieht klasse aus.
Türme und darin Schätze finde - die funkeln aus der Distanz, sind cool designt, lassen sich drehen und zoomen, aber scheinen mal wieder reine Sammelobjekte ohne erzählerischen oder interaktiven Nutzen zu sein. Schade! Trotzdem betont Lead-Designer Ricky Cambier im
Interview mit uns, dass da noch einiges zu erwarten ist.
Aber zurück zur Routenwahl, die interessanter ist: Ich will diese seltsam verdrehte Holzbrücke ansteuern, die über den Fluss hinweg führt. Kaum suche ich in dem verwinkelten Gelände nach einem Weg, mache ich Bekanntschaft mit durchdrehenden Rädern und Rutschpartien. Irgendwann lande ich an einer Stelle, aus der es kein Entkommen zu geben scheint - zumindest nicht im Jeep.