E3-Vorschau: The Long Journey Home (Rollenspiel)

von Jan Wöbbeking



The Long Journey Home (Rollenspiel) von Daedalic Entertainment
Wildes Weltall
Release:
30.05.2017
30.05.2017
30.05.2017
14.11.2018
14.11.2018
04.09.2019
14.11.2018
14.11.2018
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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ab 0,85€
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Daedalic will den Fokus der Weltraumerkundung auf die Erzählung verschieben: „Die Leute sollen Stories erleben können“, erklärt Andreas Suika, der an Serien wie Anno und Die Siedler mitgewirkt hat. Verhandlungsgeschick, bizarre Aliens und Ressourcenabbau stehen im Mittelpunkt – nur im Ausnahmefall stürzt sich das angeschlagene Raumschiff in den Kampf. Ein Geheimtipp für Fans von Firefly und Star Control 2?



Beschwerliche Rückreise

Rund zehn Teammitglieder arbeiten für Daedalics Düsseldorfer Studio West an dem Weltraumabenteuer. Es soll im Herbst zunächst für den PC und im kommenden Jahr für PS4 sowie Xbox One erscheinen. Nachdem ein mit viel medialem Tamtam vorbereiteter Warp-Sprung schief ging, findet sich die Crew der Daedalus am anderen Ende der Galaxie wieder. Die Hintergründe des Unfalls sind mysteriös, denn eigentlich gilt der Sprungantrieb als sichere Technik. Vorerst müssen die vier Reisenden also erst einmal dafür sorgen, zurück nach Hause zu gelangen. Anders als in No Man's Sky sitzt der Spieler nicht im Cockpit. Die Unreal Engine zeigt den Flug aus einer seitlichen, herausgezoomten Perspektive. Wie in einem alten Arcade-Spiel sieht man in einer stilisierten Übersicht sein winziges Schiffchen an den Planeten vorbeidüsen und kann zum Sprit sparen ein wenig die Gravitation von Planeten für „Slingshots“ nutzen. Trifft man auf andere Schiffe, kann man sie in näherer Ansicht umkreisen oder einen Kampf anzetteln – manchmal geben sie einem auch nur einen Warnschuss vor den Bug, um im folgenden Gespräch ihre Verhandlungsposition zu stärken. Außerdem klinkt der Spieler ab und zu ein Shuttle aus, um Planetenoberflächen nach Rohstoffen und wertvollen Relikten abzusuchen.

Pro Durchgang lernt man etwa 4-6 Alien-Arten kennen, es sollen aber noch deutlich mehr im All herumwuseln.
Pro Durchgang lernt man etwa 4-6 Alien-Arten kennen, es sollen aber noch deutlich mehr im All herumwuseln. Das wohlgenährte gelbe Exemplar in der Mitte ist z.B. ein Glukkt.
Manche davon enthalten z.B. Sprachfragmente, welche die Übersetzungs-Software mit neuen Vokabeln versorgen. Nachdem mein Scanner „Unusual Readings“ ausgespuckt hat, mache ich mich mit dem Lande-Shuttle auf die Suche nach Borate-Mineralen. Die an alte Titel im Thrust-Stil angelehnte Steuerung wurde im Vergleich zu frühen Fassungen des Spiels deutlich vereinfacht. Ich musste mich in den ersten Sekunden zwar ans träge Flugverhalten gewöhnen, doch dann landete ich sanft auf einem Planeten, um mit Hilfe des Bohrers ein paar benötigte Ressourcen aus dem Boden zu holen. Einen Anker haben sich die Entwickler leider gespart, aber mit Hilfe der Düsen kann sich der Gleiter bei starkem Wind immerhin gegen frostig-glatte Böden pressen.

Teilweise zufallsgeneriert

Je nach Ergebnis der prozeduralen Generierung finden sich andere Materialien, Böden, Flüssigkeit, Gase und Pflanzen auf den Planeten. Vieles wird also durcheinandergewürfelt. Um eine gewisse Kontinuität zu schaffen, bleiben aber z.B. die außerirdischen Arten und ihre Charaktere jedes Mal gleich. Wer einen Durchgang von rund vier bis sechs Stunden hinter sich gebracht hat (die Größe der Galaxie lässt sich vermutlich zu Beginn in zwei Stufen festlegen), kann die erlernten Marotten anderer Figuren also nächstes Mal zu seinem Vorteil nutzen. So lassen sich auch die Angebote fliegender Händler besser einschätzen: Tendenziell scheint das Schachern und Bluffen in diesem Winkel der Galaxis sehr beliebt zu sein. Auch das Andocken an einem anderen Schiff ging mit Hilfe eines Gamepads relativ einfach von der Hand. Wer möchte, kann übrigens einen Buchstaben-Code an eine Freund versenden, damit er in der exakt gleich generierten Welt unterwegs ist.

Das Entlanghangeln an der Gravitation von Planeten soll die große Reise interessanter (und spritsparender) gestalten.
Das Entlanghangeln an der Gravitation von Planeten soll die große Reise interessanter (und spritsparender) gestalten.
Als Autor wurde Richard Cobbett verpflichtet, der unter anderem für das Magazin Rock, Paper, Shotgun schreibt und schon die Welt von Sunless Sea mit vielen spannenden Story-Schnipseln ausstattete. „Der wusste auch sofort, wovon wir redeten, kam gleich mit Firefly und ähnlichen Serien an, die wir auch im Hinterkopf hatten“, berichtet Suika.  Auch hier wird die Geschichte mit vielen kleinen Dialogen erzählt, die sich vor allem beim Aufeinandertreffen mit Aliens ergeben – oder wenn es Zoff bei der Crew gibt. Will man wirklich den im All gestrandeten Alien-Botschafter der rundlichen Spezies Glukkt an Bord nehmen? Sein Volk hält zumindest eine der für die Reise wichtigen Warp-Knoten unter Kontrolle. Es könnte also nicht schaden, sich gut mit ihm zu stellen. Ein Mysterium hinter diesen Sprung-Portalen sind die Roboter einer antiken Zivilisation, welcher die Technik aus unbekannten Gründen nach wie vor in Schuss halten.

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Kommentare

Jim Panse schrieb am
Wow... Das sieht richtig gut aus!
CritsJumper schrieb am
Ui!
So langsam verstehe ich warum ihr euch schon von so vielen Titeln erschlagen fühlt... diesen, hatte ich bisher wirklich nicht auf dem Schirm und muss gestehen das er erfrischend aussieht, der Trailer interessant ausschaut.. aber ich noch auf das Spielprinzip warte..
4P|Jan schrieb am
In der mittleren Perspektive, die auch für Kämpfe genutzt wird, siehe zweiter Screenshot auf Seite 2. Das Schiff war bereits am lodern und dann gab es zum Verhandeln eine kurze Kommunikation auf dem Video-Bildschirm - ähnlich wie in Star Trek. Die Gespräche laufen dann in Textform ab. Mit seltsamem Soundeffekt-Gegluckse, das der Textticker übersetzt, wen genügend Vokabeln vorhanden sind. ;)
nawarI schrieb am
Hört sich schonmal nett an. Ich gucke zur Zeit gerne mal nach SPielen, die kürzer dauern und die dafür eine gute Geschichte liefern. Wenn das Spiel auch noch auf mehrere Durchläufe ausgelegt ist, werd ichs mir definitiv mal angucken.
Wie genau wird das Spiel denn präsentiert?
Also, wie wird der Händler auf dem brennenden Schiff dargestellt? In Form eines Videos, eine 2D-Sequenz wie in Deponia, besprochene Dialoge wie in Mass Effect, wird eher was in Textform dargelegt wie in Pillars of Eternity?
schrieb am

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