Vorschau: Dissidia Final Fantasy NT (Prügeln & Kämpfen)

von Mathias Oertel



Publisher: Square Enix
Release:
12.03.2019
30.01.2018
30.01.2018
2015
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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ab 5,92€
Spielinfo Bilder Videos
Reine Gewöhnungssache

Während die Team-Kämpfe auf Anfänger wie ungeordnetes Chaos wirken, bei dem man schon gegen geringfügig fortgeschrittene Kontrahenten chancenlos scheint, sorgt jedes Gefecht dafür, dass man besser in die Spielsysteme findet und ihre Verbindungen zueinander nachvollzieht. Insofern dürfte die angebotene Trainingsmöglichkeit mit KI-Kollegen ein probates Mittel sein, um sich an dieses "etwas andere" Prügelspiel zu gewöhnen, bevor man sich am zwischenmenschlichen Vergleich probiert. Doch so ganz wird man das Chaos nie los: Überall passiert etwas. Man kann nie sicher sein, aus welcher Richtung der nächste Angriff kommt. Und wenn man seine Chance verpasst, um seine Esper-Beschwörung vom Stapel zu lassen, so etwa, weil die Kollegen partout nicht den Knopf drücken können oder wollen, und stattdessen das feindliche Team die göttliche Unterstützung anruft, graben sich die Sorgenfalten in die Stirn. Doch selbst aus diesen Situationen kann man sich herauswinden – was letztlich für die ordentlich scheinende Balance spricht.

Wenn ein Team einen Esper wie z.B. Shiva beschwört, ist Vorsicht geboten.
Wenn ein Team einen Esper wie z.B. Shiva beschwört, ist Vorsicht geboten.
Mit mehreren Jahren Erfahrung sowie dem Feedback aus den Spielhallen, wo Dissidia bereits seit 2015 im Einsatz ist (seinerzeit gestartet mit 14 Kämpfern), überrascht es nicht, dass die Sammlung an Kämpfern einen weitgehend ausgewogenen Eindruck hinterlässt. Zwar hat mir in den bisherigen Auseinandersetzungen ausgerechnet Lightning aus Final Fantasy 13 immer das Leben schwer gemacht. Doch in der Testphase Ende des Monats werden wir überprüfen, inwieweit diese Niederlagen-Serie tatsächlich einer bestimmten "Inkompatibilität" der Figuren, besonderem Geschick des Gegenübers oder sonstigen Faktoren geschuldet ist. In jedem Fall keine Schuld daran trägt die Steuerung: Egal ob offensive Kombos und EX-Attacken oder defensive Aktionen wie Ausweichen bzw. der Block, alles geht locker von der Hand. Hier zahlt es sich aus, dass man im Wesentlichen auf die üblichen Halb- und Viertelkreise oder sonstige Fingerzwirbler verzichtet, sondern den Fokus eher auf Positionierung und v.a. die eigenwillige Kampfdynamik legt. Ob dies reicht, um auch mittelfristig den Kampfspiel-Schwergewichten Paroli bieten zu können und mit welchen Modi man dies erreichen möchte, werden wir ebenfalls im Test klären.
 

AUSBLICK



Wer bislang nur mit klassischen Beat-em-ups wie Tekken, Street Fighter, Soul Calibur oder Injustice Bekanntschaft gemacht hat, wird sich an Dissidia erst einmal gewöhnen müssen. Dementsprechend muss man sich in diesem Fall in der Anfangsphase häufiger mit einer Niederlage abfinden – auch wenn man solo mit und gegen die ansprechend agierende KI antritt. Komplizierte Kombos und verknotete Finger, um Halb- und Viertelkreis-Stakkatos abzufeuern, sucht man hier vergeblich. Stattdessen sorgen diverse Elemente für taktisch geprägte Kämpfe, die zwar mitunter chaotisch wirken, aber dennoch den Adrenalinspiegel nach oben schnellen lassen. Dazu gehören z.B. der Team-Aspekt, die einfache Steuerung samt potentem Block und Ausweichen und vor allem das nötige Aufladen der Attacken, bevor man überhaupt Schaden mit ihnen anrichtet. Auch die aus allen Richtungen möglichen Angriffe in den teils überraschend großen Arenen sorgen dafür, die im Vergleich zu anderen Prüglern eingeschränkt wirkende Bewegungspalette zu kompensieren. Dazu kommt eine bislang weitgehend ausgewogen scheinende Kämpferriege von fast 30 Helden aus allen Final-Fantasy-Epochen bis hin zu Type-0 und FF15. Natürlich wird viel davon abhängen, ob Team Ninja es schafft, einen vernünftigen Netzcode anzubieten, damit die Dynamik der Duelle online nicht ausgebremst wird. Ebenfalls spannend ist die Frage, ob sich Dissidia Final Fantasy NT vorrangig an Online-Spieler richtet oder auch für Solisten genug Inhalte geboten werden. Die Antwort auf diese und andere Fragen werden wir im Test geben. Das Fundament ist auf jeden Fall gelungen und macht Lust auf mehr.

Einschätzung: gut
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Kommentare

Skarmax schrieb am
Hatte mal den PSP Ableger vor vielen vielen Jahren und der war ok. Irgendwann wird es echt eintönig, weil jeder Held insgesamt nur 4 Attacken hatte. Optisch sieht der Ableger hier besser, klar, aber ob sich die Spielmechanik groß verändert hat, wage ich zu zweifeln
d4rkAE0n schrieb am
Leon-x hat geschrieben: ?10.01.2018 16:50
d4rkAE0n hat geschrieben: ?10.01.2018 14:29 ist das Spiel eher Typ Smash Brothers also leichte Kost oder Tekken mit Combos, Fingerverränkungen usw.?
Eher Smash Bros meets Naruto Ultimate Ninja Storm Mix.
Um es grob auszudrücken. Etwas Taktik brauchst schon aber unzählige Tastenkombinationen sind nicht nötig.
Danke für die Antwort! Somit kommts auf die wishlist :) Für Fingerakrobatiken a la Tekken macht sich mein Alter schon zu stark bemerkbar ;)
Leon-x schrieb am
d4rkAE0n hat geschrieben: ?10.01.2018 14:29 ist das Spiel eher Typ Smash Brothers also leichte Kost oder Tekken mit Combos, Fingerverränkungen usw.?
Eher Smash Bros meets Naruto Ultimate Ninja Storm Mix.
Um es grob auszudrücken. Etwas Taktik brauchst schon aber unzählige Tastenkombinationen sind nicht nötig.
d4rkAE0n schrieb am
ist das Spiel eher Typ Smash Brothers also leichte Kost oder Tekken mit Combos, Fingerverränkungen usw.?
heretikeen schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben: ?09.01.2018 21:58 Grimmiger mittelalter Mann mit Dreitagebart ist das westliche Gegenstück des japanischen androgynen Mädchenmann-Looks :)
Mit dem Unterschied, dass ich nicht jedes Mal in mädchenhaftes Schwärmen verfalle, wenn mir ein Publisher ein Spiel mit grimmigen mittelalten Männern mit Dreitagebart ankündigt :D
schrieb am