Horizon Zero Dawn08.08.2015, Benjamin Schmädig

Vorschau: Eine echte offene Welt

Warum mussten es unbedingt Dinosaurier sein? Da erschafft das Killzone-Studio Guerrilla Games eine fantastische neue Welt, in der Maschinen eine große Bedrohung darstellen - gestaltet die künstlichen Kreaturen aber wie gewöhnlich "Monster". Dabei gibt es für deren Aussehen eine ganz einfache und logische Erklärung...

Geheimnisse statt Zuckerstücke

Senior Producer Mark Norris versichert in einer gamescom-Präsentation, dass es einen triftigen  erzählerischen guten Grund dafür gibt, dass die Maschinen so frappierend an Dinosaurier erinnern. Und nein: Norris enthüllt diesen Grund mit keiner Silbe.

Tatsächlich wollen Guerrilla Games (Killzone) und Sony in den kommenden Monaten weitere Einzelheiten zur Geschichte bekannt machen. Sie wollen den Spielern die Freude beim Entdecken der Geschichte aber nicht durch überladenes Marketing schon im Vorfeld verderben, so der Producer. Grundsätzlich ist das in Anbetracht der häufigen Übersättigung ein guter Einfall! Deshalb jedenfalls weichen sie entsprechenden Fragen vor allem jetzt noch aus.

Gespielt statt abgefilmt

Daher verraten sie nicht einmal, ob es sich bei Aloys Heimat überhaupt um die Erde handelt. Sie gehen nicht darauf ein, warum die menschliche Zivilisation zurückgedrängt wurde und grüne Wälder zwischen zerfallenen Wolkenkratzern wachsen.

Ganze allgemein ist die gamescom-Präsentation eine ausführliche – Norris beschreibt sein Spiel mit viel Ruhe. Ins Detail geht er aber kaum. Immerhin: Aloys Kämpfe gegen einige kleine und eine große Maschine spielen die

Viel ist über die apokalyptische Welt noch nicht bekannt. Spielt Horizon überhaupt auf der Erde?
Entwickler vor, anstatt sie wie auf der E3 in einem Video vorzuführen. Im Interview beantwortete uns der Producer außerdem weitere Fragen.

Eine echte offene Welt

Er beschreibt Horizon als ein Abenteuer in einer offenen Welt ohne Ladezeiten. Er sagt, dass es neben den Hauptmissionen sowie "einer Reihe an Beschäftigungen" auch optionale Aufträge und Sammelgegenstände gibt. Horizon sei ein "vollwertiges Open-World-Erlebnis", das er mit The Witcher 3: Wild Hunt und The Elder Scrolls 5: Skyrim vergleicht. Ohne unmittelbar auf Horizon einzugehen, hebt er hervor, dass es in den genannten Titeln zahlreiche Dinge gebe, die man finden und verwenden könne, ohne dass sie Teil einer Einkaufsliste wären.

Aloy gehört einem der Stämme an, die nach einer zunächst rätselhaften Apokalypse in ihrem Teil der Welt sesshaft geworden sind. Im Verlauf ihres Abenteuers wird sie mit diesen Stämmen in Kontakt treten – in welcher Form, das behält der Producer natürlich für sich. Aloy weiß übrigens selbst nicht, welches Schicksal ihrem Planeten widerfahren ist, doch sie wird es herausfinden.

Jagd auf Maschinen

Viel mehr ist über den roten Faden nicht bekannt; fast alles dreht sich bislang um Aloys Jagd auf Maschinen. Die gamescom-Demo zeigt etwa ihre Jagd nach einem Rohstoff, den sie von deaktivierten (sprich: toten), an Velociraptoren erinnernde Maschinen erhält. Als sie deren kleine Herde angreift, stürzt sich allerdings ein Störenfried ins Geschehen: eine drei Aloys hohe Maschine.

Weder die normalen noch die explosiven Pfeile ihres Bogens richten gegen diesen Feind nennenswerten Schaden an. Elektrisch aufgeladene Geschosse beschädigen das Monster allerdings. Irgendwann schlägt Aloy einen seiner Raketenwerfer ab und feuert die verbleibende Munition auf das Biest und später ist die Maschine so stark beschädigt, dass die Jägerin starken Schaden anrichten kann.

Im Eigenbau

Vier Waffen kann sie ausrüsten, die zwei bisher gezeigten mit bis zu drei Munitionstypen. Auch einen Seilwerfer trägt sie auf der gamescom, mit dem Aloy explosive Stolperfallen legen oder den geschwächten Angreifer

Aloy jagt nicht mit herkömmlichen Schusswaffen, sondern verlässt sich auf ihren Bogen.
schließlich an den Boden ketten kann. Dann erst kann sie in einer Zeitlupe seine Schwachstellen anvisieren.

Taktik soll den Kampf prägen, auch weil Aloy ihren Gegnern immer unterlegen sein soll. Sie muss die Umgebung nutzen, um sich einen Vorteil zu schaffen. Als Jägerin setzt sie auf Köpfchen und Geschick, nicht auf Muskelmasse. In hohem Gras oder in Büschen schleicht sie sich z.B. ungesehen an Maschinen heran. Praktisch: Neue Munition erschafft sie mitten im Kampf, falls sie über genügend Materialien verfügt. Für andere Gegenstände wird es laut Norris ein spezielles Menü geben. Was genau sie dort herstellen wird, bleibt allerdings noch unter Verschluss.

Umbrüche

Die Kreaturen bewohnen übrigens ihnen eigene Gebiete. Horizon ist keine Natursimulation, aber wenn Aloy eine bestimmte Maschine jagen muss, wird sie die in einem festen Areal finden. Nicht zuletzt gibt es einen Tag-/Nachtwechsel und die Maschinen folgen bestimmten Verhaltensmustern. Recht vielsagend deutet Norris außerdem an, dass sich ihre Habitate mit der Zeit verändern – und dass die Umbrüche ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte sind.

Ausblick

Es ist ganz schön vage, was Sony und Guerrilla Games da präsentieren. Selbstverständlich sieht Horizon: Zero Dawn fantastisch aus. Die zumindest auf den ersten Blick ebenso ansehnliche wie glaubhafte Welt macht Lust darauf sie zu entdecken. Das Anschleichen an aufmerksame Maschinen und der gezeigte Kampf gegen die große mechanische Kreatur versprechen zudem unterhaltsame Action – zumal Aloy nicht mit herkömmlichen Schusswaffen aufs Blech ballert. Das Killzone-Studio verspricht eine offene Welt, orientiert sich beim Aufbau des Szenarios an Skyrim und The Witcher 3 und könnte damit auf dem Weg in die richtige Richtung sein.

Einschätzung: gut

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