Vorschau: Auf der Jagd
Neue alte Erde
Ich muss gestehen: Im Gegensatz zu vielen anderen Leuten und Kollegen übt die Spielwelt mit ihrer Mischung aus Fantasy und Science-Fiction noch nicht den ganz großen Reiz auf mich aus. Irgendwie fällt es mir auch nach dem Anspielen noch schwer, in diese futuristische Erde etwa 1000 Jahre in der Zukunft hinein zu tauchen. Liegt es vielleicht an den vielen Icons, die mich wie bei Far Cry Primal oder Metal Gear Solid 5 gefühlt alle paar Meter dazu ermutigen, irgendwas einzusammeln, damit ich es es später mit dem Crafting-System zu etwas Sinnvollem weitererarbeiten kann? Vielleicht passen für mich auch noch nicht die Regeln dieser neuen Welt zusammen, in der die Menschen zwar über hochtechnisierte Ausrüstung wie Umgebungsscanner und mächtige Waffen verfügen, aber gleichzeitig als Stämme wie in längst vergangenen Zeiten zusammen leben.
Eine wilde Mischung
Dazu gehören Feuer, Eis und Schock, wobei jede Variante eigene Ressourcen zur Herstellung Nachschubs benötigt. Während man für komplexere Crafting-Einsätze den Umweg über ein Menü gehen muss, lässt sich Munition in einer schnellen Variante durch das einfache Halten einer Taste herstellen – gut so. Schön auch das dynamische HUD, das erst mit einem Druck auf das Touchpad die divsersen Anzeigen auf dem Bildschirm erweitert, damit man die Kulisse überwiegend ohne irgendwelche Überlagerungen genießen kann.
Schleichen und Planen
Anstatt immer direkt die Konfrontation zu suchen, kann man sich auch schleichend durch die Welt bewegen. Die vielen hohen Gräser bieten einen hervorragenden Schutz und ein Icon zeigt an, ob man gerade für andere sichtbar ist oder nicht. In diesem Zusammenhang erweist sich auch der Scanner als nützlich, mit dem man nicht nur Gegner auf ihre Stärken und Schwächen analysieren, sondern sich mitunter sogar Patrouillenwege anzeigen lassen kann. Wer es schafft, sich unauffällig an manche der Wesen heranzuschleichen, kann sie sich sogar schnappen und wieder umprogrammieren. Schnell wird klar, dass die verschiedenen Spezies über individuelle Charaktermerkmale verfügen: Eine bullenartige Spezies, die zum nützlichen Reittier umfunktioniert werden kann, ergreift umgehend die Flucht, sobald Gefahr im Verzug ist. Das Verhalten der Wächter, von denen sie innerhalb des Rudels begleitet werden, erinnert dagegen mehr an Velociraptoren, die gemeinsam auf die Jagd gehen. Schafft man es, sich an eines dieser Exemplare heranzupirschen und umzupolen, kann Aloy auf wertvolle
Abseits der Action mit ihren Schleichansätzen, die dank der sauberen Steuerung bereits jetzt ordentlich flutscht, spendiert Guerilla Games seinem Spiel neben Crafting-Mechaniken auch weitere Rollenspiel-Elemente. So lassen sich die gewonnenen Erfahrungspunkte in den Ausbau von diversen Fähigkeiten investieren, um den eigenen Spielstil zu fördern. Auch Nebenquests und die die Suche nach Gegenständen sowie Beute gehören dazu. Mit „Metal Shards“ gibt es außerdem eine Währung für das Handelssystem. Händler sollen überall in der Welt verteilt werden und mitunter besondere Ausrüstung anbieten. In Dialogoptionen kann man die Geschichte außerdem ein wenig formen, auch wenn es bisher so scheint, als würden die gewählten Antworten keine allzu großen Folgen nach sich ziehen.
Erkundung einer lebendigen Welt
Gesehen haben wir in der eingeschränkten Demo davon zwar noch nichts, aber der Entwickler von Guerilla Games hat versichert, dass auch das Klettern einen großen Anteil an der Erkundung der einladenden Spielwelt einnehmen wird. Außerdem wird ein Tag-/Nachtwechsel und ein dynamisches Wettersystem in Aussicht gestellt, mit denen der ohnehin schon imposante Schauplatz sicher noch weiter an Reiz gewinnen dürfte.
Ausblick
Nach den ersten Trailern und Demo-Präsentationen wussten wir bereits, wie gut Horizon: Zero Dawn aussieht. Jetzt wissen wir auch, wie gut es sich spielt: Trotz komplexer Möglichkeiten präsentiert sich die Steuerung angenehm intuitiv und geht sowohl bei Erkundung als auch im Kampf leicht von der Hand. Der flotte Wechsel zwischen Nah- und Fernangriffen funktioniert ebenso gut wie die leichten Schleichansätze. Allerdings fehlt es den Nahkämpfen noch etwas an Dynamik und die vielen Hinweise auf Sammelkram lassen sich hoffentlich deaktivieren, weil die Icons die schicke Spielwelt in meinen Augen zu sehr verschandeln. Inhaltlich fühlt sich vieles vertraut an: Ein bisschen Witcher, ein bisschen Metal Gear, ein bisschen Far Cry – und das alles ordentlich durchgemischt sowie ansehnlich präsentiert. Sollten sich auch die in Aussicht gestellten Klettermechaniken gut einfügen und die Missionen abwechslungsreich gestaltet werden, könnte Sony mit Horizon den Grundstein für eine neue Spielemarke legen.
Einschätzung: gut
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