Dragon Quest Builders13.06.2016, Michael Krosta

Vorschau: Fantasy-Minecraft

Eine ruhmreiche Rollenspielreihe auf Abwegen: Mit Dragon Quest Builders (ab 16,95€ bei kaufen) orientiert sich Square Enix am Konzept der erfolgreichen Klötzchenbau-Simulation Minecraft und hofft, mit dem Wiederaufbau der zerstörten Fantasy-Welt Alefgard ebenso begeistern zu können. Wir haben den Einstieg gespielt und erste Eindrücke von der zugänglichen Spielmechanik gewonnen...

Frigiel der Baumeister

Nein, Bob der Baumeister hat in der Fantasy-Welt von Alefgard keinen Platz. Stattdessen schlüpft man in die Rolle des Zipfelmützenträgers Frigiel, der nach einem langen Dornröschenschlaf in einer finsteren Höhle erwacht. Während er im Reich der Träume verweilte, ist viel passiert: Die Welt wurde von dunklen Mächten überrannt und viele Dörfer sowie Städte sind nahezu komplett zerstört.

Der Hammer ist das Standard-Werkzeug: Mit ihm zertrümmert man u.a. Blöcke und findet dabei wichtige Materialien fürs Crafting.
Zum Glück klärt eine göttliche Stimme darüber auf, dass Frigiel über eine einzigartige Fähigkeit verfügt: Von allen Bewohner beherrscht er als einziger Mensch die Kunst des Bauens! Damit ist nur er in der Lage, aus allen erdenklichen Materialien neue Objekte erschaffen zu können. Kaum ist die generelle Steuerung erklärt, sammelt man auch schon die ersten Zutaten, um sich einen Weg aus der Höhle zurück an die Oberfläche zu bauen. Erst dort wird man sich dessen bewusst, welches Chaos die Invasoren angerichtet haben, denn von den einst gemütlichen Häusern und Städten sind nur noch Ruinen übrig, die wenigen verbliebenen Bewohner entsprechend verzweifelt.

Vier Wände und ein Feuer

So trifft man schnell auf ein kleines Mädchen, dem man mit der Baukunst unter die Arme greifen und damit ein Fünkchen Hoffnung in die Welt zurückbringen kann. Das Material für die benötigten Steine ist genauso schnell aufgetrieben wie man sie anschließend an den gekennzeichneten Stellen platziert. Doch ohne eine Lichtquelle sind auch die stärksten vier Wände nicht bewohnbar. Gut, dass man sich bereits in der Höhle das „Rezept“ zum Bau einer Fackel angeeignet hat. Also flott die nötigen Zutaten sammeln, im simplen Crafting-Menü mit dem entsprechenden Werkzeug verknüpfen und schon hat man das gewünschte Objekt im Inventar, um nicht nur Licht, sondern auch Wärme ins wieder errichtete Haus zu bringen. Um auch der Rollenspiel-Historie der Serie Rechnung zu tragen, werden die Baumaßnahmen nicht nur in Quests eingebettet, sondern die handwerklichen Fähigkeiten werden auch dazu genutzt, um neue Ausrüstung für den Helden zu erschaffen.

Nimm meine Hand

Mit fetten Bossgegnern muss sich der Baumeister ebenfalls auseinandersetzen.
Okay, der gespielte Einstieg erfüllte eher die Funktion eines klassischen Tutorials. So fällt es aktuell noch schwer zu beurteilen, ob man im späteren Spielverlauf mehr Freiheiten besitzt und seine Experimentierfreude deutlicher ausleben darf, oder ob man weiter so stark an der Hand genommen und damit enorm einsteigerfreundlich durch das Bau-Abenteuer geleitet wird. Fest steht: Die Kreativität wird schon allein dadurch eingeschränkt, dass man bestimmte Gebäude nur streng nach den Vorgaben von Blaupausen errichten darf, die man vor Beginn der Bauarbeiten wie eine Unterlage auslegen muss. Ich hoffe, dass man später auch der individuellen Baukunst mehr Ausdruck verleihen darf, um die Welt nach eigener Vorstellung neu zu erschaffen...

Ausblick

Ich hätte nicht gedacht, dass das Universum von Dragon Quest so überraschend gut mit dem Konzept von Minecraft harmonieren könnte. Der Voxel-Look sieht putzig aus, die bisherigen Quests sind prima in die Geschichte eingebettet und zumindest theoretisch gibt es viel zu tun, um das verwüstete Königreich wieder aufzubauen und die Monster zu vertreiben. Doch so schön die gebotene Einsteigerfreundlichkeit mit ihren vielen Erklärungen und simplen Aufgaben für Anfänger sein mag: Ich hoffe, dass man im späteren Spielverlauf seiner Kreativität stärker Ausdruck verleihen und auch beim Crafting mehr mit den Zutaten herumexperimentieren darf, anstatt sich nur an vorgegebene Pläne zu halten.       

Einschätzung: gut

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