Vorschau: Detroit: Become Human (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Detroit: Become Human (Adventure) von Sony
Was bedeutet eigentlich Menschsein?
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
12.12.2019
25.05.2018
Erhältlich: Digital (Epic Games Store)
Jetzt kaufen
ab 35,91€
Spielinfo Bilder Videos
„In zehn Jahren ist es zu spät“  - diese Prognose von Fabian Westerheide sorgte auf einem Event zu Detroit: Become Human nicht gerade für eine Wohlfühl-Atmosphäre. Die Menschheit müsse sich schon vorher überlegen, wie sie damit umgeht, wenn Maschinen lernen, eigenständig zu lernen. Sony hatte den KI- und Robotik-Experten eingeladen, um auszuloten, wie wahrscheinlich eigentlich die Zukunftsvision des Adventures ist, das am 25. Mai für die PS4 erscheint.

Arbeitserleichterung oder jüngstes Gericht

Ich habe selten erlebt, dass ich von einem Event mit einem mulmigen Gefühl nach Hause gefahren bin, doch die Berliner Diskussionsrunde mit Fabian Westerheide (Unternehmer, Investor und Redner im Bereich von Drohnen, Robotik und künstlicher Intelligenz) und Andreas Brandhorst (Science-Fiction-Autor) ließ mich doch etwas nachdenklich zurück. Sie haben zwar kein Horror-Szenario an die Wand gemalt, in dem Skynet schon vor der Tür steht, um alles in Schutt und Asche zu legen; und auch die Vorteile als Arbeitserleichterung  wurden thematisiert. Doch unsere Gesellschaft befindet sich offenbar näher an der im Spiel gezeigten Vermischung mit Künstlicher Intelligenz und Robotern als ich es mir ausgemalt habe. Man könnte und sollte zwar Regeln für die gemeinsame Existenz entwerfen - so der Tenor. Und für die Bereiche, in denen man intelligenter Technik die Kontrolle überlässt. Doch „Wir müssen uns heute im Klaren sein, welche Werte wir verkörpern, weil die Maschinen lernen von uns“, postulierte Westerheide. Der biologische Mensch werde dagegen irgendwann in der Minderheit sein.

Androiden-Diener Markus bekommt bei seinem alternden Besitzer viel Raum, seine Persönlichkeit zu formen - auch wenn es technisch gar nicht so vorgesehen war.
Androiden-Diener Markus bekommt bei seinem alternden Besitzer viel Raum, seine Persönlichkeit zu formen - auch wenn es technisch gar nicht so vorgesehen war.
Im Laufe des Spiels proben manche Androiden den Aufstand gegen die als unfaire Sklavenhalter empfundenen Herren. Daraufhin lässt sich das Problem offenbar gar nicht mehr so leicht eindämmen. Vor allem in Sequenzen des Roboter-Butlers Markus soll man dabei häufig vor Entscheidungen gestellt werden, wie resolut man für die Befreiung gegen Menschen kämpfen möchte. Auch in der Realität sei es letztendlich eine Illusion, dass man irgendwann den Stecker ziehen könne, erläutert Brandhorst, der sich bei Recherchen für seinen aktuellen Roman Das Erwachen einen ausführlichen Überblick über die Forschungslage verschafft hat: „Die Forscher sind sich der Gefahr bewusst, machen aber munter weiter, weil man damit richtig schön Geld verdienen kann." Also ähnlich wie seinerzeit beim riskanten ersten Test der Atombombe.

Ethische Bedenken

Dazu kämen die machtpolitischen Vorteile, die für Unternehmen oder Staaten mit geringen ethischen Bedenken viel zu groß seien, um die Gelegenheit auszulassen: „Putin hat gesagt, wer die KI beherrscht, beherrscht die Welt – und da ist was Wahres dran“, so Brandhorst. Die Gesellschaft müsse sich also die Frage stellen, welchen Grad der Autonomie sie etwa Kampfdrohnen zugesteht: Schon heute gibt es laut Westerheide Exemplare, die notfalls auch autonom töten können, wenn die Funkverbindung zu ihrem „Piloten“ am Joystick abbricht.

Die vorsetzlich von ihrem Besitzer zerstörte Kara erlebt das Beginn des Abenteuers in der Werkstatt - es wurden schließlich alle Spuren der "Fehlfunktion" aus dem Erinnerungsspeicher gelöscht.
Die vorsetzlich von ihrem Besitzer zerstörte Kara erlebt das Beginn des Abenteuers in der Werkstatt - es wurden schließlich alle Spuren der "Fehlfunktion" aus dem Erinnerungsspeicher gelöscht.
Der Mensch in der Zentrale müsse im Moment des Abschusses nicht mal mehr einen Knopf drücken. Selbst in sozialen Netzwerken wie Facebook ist die KI allgegenwärtig: Algorithmen nähmen bereits heute großen Einfluss darauf, aus welchen Informationen  sich unsere persönliche Realität zusammensetzt. Auch Detroit: Become Human konzentriert sich auf die persönlichen Aspekte der Zukunftsvision. Der CEO des Entwicklers Quantic Dream, Guillaume de Fondaumière, erklärte in Berlin, dass das Datum der Handlung anhand einer Umfrage ausgesucht wurde. Ca. 50% der befragten Wissenschaftler hätten geantwortet, dass die im Konzept beschriebene Gesellschaft bereits im Jahr 2040 realistisch sei – passend dazu spielt das Abenteuer im Jahr 2038. Dann sollen Roboter mit menschlichen Zügen im Alltagsleben nicht mehr wegzudenken sein.

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Kommentare

Hokurn schrieb am
MrLove hat geschrieben: ?02.05.2018 21:35 Ich muss einfach was loswerden. Sony steht was First Party, Qualität und Line-Up allgemein angeht besser da als Nintendo und Microsoft zusammen.
Wann hat Microsoft zum Beispiel ihr letztes gutes exklusive Spiel herausgebracht? 7Jahre? oder doch 8? Nintendo auch nur noch minimalistische Games ohne Budget. Da blutet mir fast das Gamerherz, aber nur fast, da Sony noch am Markt ist und den sogar beherrscht. Ein glück für jeden und das meine ich ernst
Man muss es ja nicht gleich übertreiben...
Letztes Jahr war Nintendo noch der im Glanze erstrahlte Märtyrer und dieses Jahr liefern sie nur "minimalistische Games".
Nächstes Jahr kommt The Last of Us 2 und 2020 wird's recht sicher nicht so klasse wie 2019. Allein, weils TLOU2 DIE aktuelle Sonymarke ist.
Jetzt hat man mal nen Lauf, aber auch den kann man nicht ewig halten. Und die Ansichten sind ja auch immer sehr verschieden. Für mich ist HZD z.B. nicht der dicke Zeldakonkurrent als bisschen besseres Ubisoftspiel.
Und auch MS wird in den letzten 2,3 Jahren iwas cooles bekommen haben.
herrgottsaggrament schrieb am
Schade um dieses Spiel man hat alles mit hölzernen Animationen verkackt. Die Figuren marschieren wie Pinocchio durch die Gegend, das geht heute überhaupt nicht mehr, es wirkt alles steif und steril.
Leider kann man mit solchem Makel ein ganzes Game versauen, es macht keinen Spaß so durch die Gegend zu latschen.
Auch diese nicht gerade geschmeidigen Stick Interaktionen sind totale Spielverderber, mir hat schon die Demo gereicht um zu wissen, dass dieses Spiel ein Spaßbremse für mich ist.
Das Spiel wirkt dadurch ziemlich träge - ein "NO GO". Da kann auch eine klasse Grafik nix daran ändern. Wenn ich schöne Bilder sehen will besuche ich eine Galerie...
Ich hab es schon lange unterlassen ein Spiel auf Grund der Bewertungen hier zu kaufen....zu subjektiv sind die Beurteilungen und Meinungen, das kann man total vergessen. Nur gut, dass es hin und wieder ein Demo gibt das einem die Augen öffnet.
Es gibt ja zum Glück für den Entwickler für jedes Spiel einen Käufer und Menschen denen so was gefällt...gefällt, sich wie vor zwanzig Jahren hölzern durch eine Welt bewegen und mit umständlichen altbackenen Interaktionen zu beschäftigen...
Es gibt eben Menschen, die einen Guten Kaffee mit einem Kaffeevollautomaten zubereiten und jene die ein Leben lang einen Filterkaffee trinken...
Ja, schade um dieses Spiel, was hätte das für ein Kracher sein können.
herrgottsaggrament schrieb am
Bizzy Dee2 hat geschrieben: ?22.05.2018 22:20
herrgottsaggrament hat geschrieben: ?16.05.2018 11:33 Schade um dieses Spiel. Im Großen und Ganzen macht es schon was her,
alleine schon die geile Grafik und das Konzept zu diesem Spiel. Diese antiquierte Steuerung allerdings gehört verboten, das kann's doch wirklich nicht sein - für mich jedenfalls - wie kann man so ein Game mit so einer Steuerung versauen? Der Spielspaß wir von Anfang an gekillt - schade.
Story - Steuerung und Grafik sind für mich das Oberste aller Kriterien damit bei mir ein Spiel Erfolg hat, aber mit dieser vorsintflutlichen, hakeligen und unmöglichen Steuerung, hat das Game bei mir versagt.
P.S.:
Wie kann man so viel Herzblut in ein Game stecken, mit so viel Arbeit und unzähligen Schauspielern und zu guter Letzt so eine Fuk-Steuerung verpassen????
Du hast noch keine einzige Minute gespielt und bildest dir wegen einem kleinen Satz schon so ein Urteil? Sorry, aber das ist doch albern. "Hey die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich drann" ist für dich quasi schon ein Grund, es so zu zerreißen.
Gerade das erste Bauchgefühl ist entscheidend bei einem Spiel. Das ist auch im Leben so - Ziehst du dir Klamotten an in denen du dich nicht wohlfühlst und sagst dann ist etwas gewöhnungsbedürftig das wird schon. Kaufst du dir ein Auto in dem du dich nicht wohlfühlst und sagst etwas gewöhnungsbedürftig, wird schon werden.
Mach das bitte....ich habe nichts zu verschenken. Es gibt bewährte Steuerungsmechaniken, die in zig Jahren gewachsen sind und wenn jemand versucht das Rad neu zu erfinden wird es meist nicht runder. Man kann immer was anders machen, die Frage ist immer ob es dann auch besser ist. Bei Detroit war es eben nix. Die Entwickler haben krampfhaft versucht was neues zu machen, das ist halt nur teilweise gut....mehr nicht. Es wird immer Leute geben die sich mit so einer Steuerung abfinden und den dadurch verlorenen Spielspaß. Diese Steuerung ist weder innovativ noch sonst...
Bizzy Dee2 schrieb am
herrgottsaggrament hat geschrieben: ?16.05.2018 11:33 Schade um dieses Spiel. Im Großen und Ganzen macht es schon was her,
alleine schon die geile Grafik und das Konzept zu diesem Spiel. Diese antiquierte Steuerung allerdings gehört verboten, das kann's doch wirklich nicht sein - für mich jedenfalls - wie kann man so ein Game mit so einer Steuerung versauen? Der Spielspaß wir von Anfang an gekillt - schade.
Story - Steuerung und Grafik sind für mich das Oberste aller Kriterien damit bei mir ein Spiel Erfolg hat, aber mit dieser vorsintflutlichen, hakeligen und unmöglichen Steuerung, hat das Game bei mir versagt.
P.S.:
Wie kann man so viel Herzblut in ein Game stecken, mit so viel Arbeit und unzähligen Schauspielern und zu guter Letzt so eine Fuk-Steuerung verpassen????
Du hast noch keine einzige Minute gespielt und bildest dir wegen einem kleinen Satz schon so ein Urteil? Sorry, aber das ist doch albern. "Hey die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich drann" ist für dich quasi schon ein Grund, es so zu zerreißen.
schrieb am

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