Vorschau: Dragon Quest Heroes 2 (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
25.04.2017
28.04.2017
kein Termin
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Überhaupt nicht wie gehabt

Neben den komfortablen Schnellreisen gibt es aber noch einen ganzen Batzen weiterer Ergänzungen und Neuerungen. Im Kampf eine der auffälligsten ist die neue Art der Monstermünzen, die man aufsammeln kann. Denn gab es bisher nur Sofortaktionen wie Bomben oder passive Kampfhelfer, die man auf dem Schlachtfeld beschwören darf, kann man hier auch in bestimmte Monster schlüpfen und temporär mit ihnen antreten - selbstverständlich ist man dann auch in der Lage, deren Spezialfähigkeiten zu nutzen, die sie normalerweise nur gegen die Helden einsetzen. Dadurch bekommen nicht nur die Münzen eine neue taktische Komponente, das Spiel und vor allem die schweren Gefechte gegen Bosse erhalten dadurch eine neue strategische Note. Denn im richtigen Moment in den Koloss zu schlüpfen und mit seinen Rammattacken gewaltigen Schaden anzurichten, während die Lebensenergie des Helden unbehelligt bleibt, kann über Sieg und Niederlage entscheiden.

Ruff aus Dragon Quest 7 ist einer der zahlreichen bekannten Helden, die in den Sieben Königreichen Station machen.
Ruff aus Dragon Quest 7 ist einer der zahlreichen bekannten Helden, die in den Sieben Königreichen Station machen.
Ebenfalls neu: Man kann bei den beiden Haupthelden bei Bedarf die Klasse ändern. Dann wird zwar die Stufe erst einmal wieder auf 1 zurückgesetzt. Doch dafür hat man ein neues Set an Sonderfähigkeiten zur Verfügung. Dieses Element des "Jobwechsels"  gab es schon in früheren Dragon-Quest-Teilen der Hauptserie oder Strategiespielen wie Final Fantasy Tactics und hat dort für Abwechslung gesorgt. Allerdings konnten wir in der zur Verfügung stehenden Spielzeit noch keinen Wechsel durchführen. Aber selbstverständlich wird es für jede der Klassen wie Mönch, Dieb oder Kampfkünstler einen eigenen Fähigkeitenbaum geben – und man darf auch wieder zurück zu einer alten Klasse wechseln, wobei der in dieser erreichte Levelfortschritt wieder aufgenommen wird. Zusätzlich kann man je nach verwendeter Waffe Fertigkeitsstufen erreichen, die wiederum mit Verbesserungen der Kampffähigkeiten einher gehen. Mit den ebenfalls gesteigerten Möglichkeiten, seine eigenen Gegenstände herzustellen bzw. aufzuwerten, hat man stattliche Personalisierungsoptionen zur Verfügung.

Kein Durchkommen? Kein Problem!

Zora ist trotz einer schwerfällig wirkenden Riesenaxt erstaunlich flink. .
Zora ist trotz einer schwerfällig wirkenden Riesenaxt erstaunlich flink. .
Schade: Man wird den Mehrspielermodus nicht per Koop-Splitscreen mit einem Kumpel erleben dürfen. Doch dafür kann man online mit bis zu vier Spielern in die Herausforderungs-Dungeons abtauchen und dort über mehrere Ebenen mit fiesen Gegnerwellen und Bossen abrechnen und so quasi im Vorbeigehen seine Figur aufwerten. Wer will, kann sein Spiel auch mit einem Passwort schützen, so dass nur Freunde durch die Gewölbe streifen.  Sehr schön: Erst wenn alle vier Recken das Zeitliche segnen, ist das Spiel endgültig vorbei. So lange auch nur einer überlebt, gehen die Kämpfe weiter - selbst wenn die letzten Wiederbelebungsblätter aufgebraucht sind. Die Zeit, bis der dann eingesetzte Timer abgelaufen ist, können die außer Gefecht gesetzten Mitstreiter nutzen, um den oder die Überlebenden anzufeuern. Das hat nicht nur einen psychologischen Effekt, sondern kann je nach Anfeuerung die Magie bzw. Lebensenergie wieder auffüllen. Eine nette Idee, durch die der Teamgedanke gestärkt wird.

Doch auch in der Story kann man sich Hilfe holen. Allerdings nur in bestimmten Arealen. Hier kann man quasi einen Hilferuf senden (natürlich auch wieder mit Passwort für Freunde), der an alle geht, die diese Stelle schon hinter sich haben und sich selbst als "Helfer" markiert haben. Diese bekommen dann eine Nachricht, dass jemand um Hilfe gebeten hat und können nun bei jenem Spieler eingreifen - der kann sie allerdings auch ablehnen. Sehr schön: Nachdem der Kampf beendet ist, geht es für den Helfer genau dort weiter, wo er vor seinem Ausflug im Spiel war.

 

AUSBLICK



Beinahe alles, was ich am Vorgänger kritisiert habe, wurde von Omega Force für Dragon Quest Heroes 2 behoben – zumindest wenn ich von den ersten Stunden ausgehe. Während die gelungene Mischung aus Action-Rollenspiel und Massenprügler immer noch aufgeht und mit einem eingängigen Kampfsystem überzeugt, wurden die Gebiete vergrößert, das Missionsdesign  aufgebohrt und der Grind massiv reduziert. Das Herstellen von Gegenständen wurde aufgewertet, man kann die Klassen der Haupthelden wechseln, ein ordentlicher Mehrspieler-Modus wurde hinzugefügt und mit der Option, manche Monster temporär in den Kampf führen zu dürfen, gibt es mechanisch eine interessante Ergänzung. Die Kulisse wurde ebenfalls verbessert und dürfte zum Release Ende April nicht nur dank des markanten Designs der Lizenzquelle der bestaussehende Massenprügler sein, den Omega Force bis dato produziert hat. Wenn jetzt noch erzählerisch alles passt und die Faszination auch nach den bisher gespielten ersten Stunden Bestand hat, könnte Dragon Quest Heroes 2 vielleicht sogar das erste Musou-Spiel sein, das die Award-Hürde nimmt. Ich bin gespannt und vorsichtig optimistisch.

Einschätzung: gut

Kommentare

Melcor schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben: ?24.03.2017 11:44
Dass durch diese Fremd-Überwachung die Entwicklungszeit verlängert, bzw. das Budget erhöht haben, mag ja durchaus sein - aber ohne Fremd-Input wären die Spiele möglicherweise deutlich schneller vom Band gerollt und hätten dann aber außerhalb Japans keinem Schwein wirklich gefallen.
Oder aber bei diesen riesigen Fremd-IPs wie Zelda oder Dragon Quest wurde von Anfang eine deutlich höhere Absatzzahl erwartet, und dem Spiel wurde deshalb mehr Budget bei der Produktion zugewiesen. :wink:
Cheraa schrieb am
In selber Performance, meinst du Hyrule Warriors auf WiiU? Denn Dragon Quest Heroes gab es ja nicht auf diesem System.
Da finde ich schaut Dragon Quest Heroes 2 selbst auf der Switch eine Nummer schicker aus wie Hyrule Warriors. Allerdings lief letzteres dafür mit stabilen FPS.
Zusammen mit den kaum merklichen Unterschieden von Zelda WiiU zu Switch, wird da wohl einfach nicht viel drinn sein. Diese Spiele nutzen sicher bereits an die 70-80% des machbaren aus. Große Sprünge kommen da nicht.
Dafür sind die Konsolen inwzsichen auch technisch viel zu langweilig. Kein exotischer Cell Chip, etc.. Sondern nahe an der PC Hardware von der Stange, wo Programmierer von beginn an das System sehr gut beherrschen.
Sieht man doch auch bei der PS4. Ein Release Titel wie Killzone Shadow Fall, der inzwischen 4 Jahre alt wird, braucht sich nicht groß vor einem Uncharted oder Horizon verstecken (technisch betrachtet), wenn man die eher geringen Entwicklungszeiten für Release Titel auch noch betrachtet. Das sah die letzte Gen auf der PS3 noch ganz anders aus.
bohni schrieb am
ronny_83 hat geschrieben: ?24.03.2017 12:14 Ein Gerät, dass signifikant stärker ist als das andere, muss trotzdem genau mit derselben Optik fahren, um die gleiche Performance zu erreichen :roll:
Das ist doch bei Zelda im Wesentlichen nicht anders.
bohni schrieb am
nawarI hat geschrieben: ?24.03.2017 11:24 Läuft die Switch-Version immer schlecht oder läuft sie zumindest im Home-Zustand besser?
Laut DF immer, es ruckelt ja schon bei nur 720p .. da hilft mobil also nix.
bohni schrieb am
Cheraa hat geschrieben: ?24.03.2017 08:24 Oder Nintendo sagt: Lieber 20 FPS mit okay Grafik, wie 30 FPS auf Vita Grafik. Dann würde nämlich der Shitstorm noch größter ausfallen. :D
Das halt ich auch eher für den wahren Grund.
schrieb am